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Der Markt der Kunststoff-Fenster

Eine hohe Witterungsbeständigkeit in Kombination mit einem geringen Pflegeaufwand hat dem Kunststoff-Fenster in seiner noch recht kurzen Geschichte einen regelrechten Siegeszug beschert.Das allein erklärt aber noch nicht den hohen Marktanteil von aktuell über 50 Prozent. Den Erfolg hat sich die Branche auch mit einer ausgeprägten Marketing- und Vertriebsorientierung erarbeitet.


Importquoten steigen weiter

„Der Preis eines Fensters ist für viele Kunden der wichtigste Entscheidungsgrund“. Das wird in der Branche vielfach beklagt. Und dennoch bleibt der Preis nur ein Kriterium unter vielen. Wir sind der Überzeugung, dass es angesichts des zunehmenden Wettbewerbes durch polnische und andere ausländische Billiganbieter umso wichtiger ist, auf die Leistungen rund ums Produkt abzuheben. Das heißt neben den technischen Details müssen die Serviceleistungen der Unternehmen und deren besondere Stärken und Alleinstellungsmerkmale künftig stärker betont werden.

Der Käufer, der sich bei seiner Kaufentscheidung in erster Linie am Preis orientiert, vergleicht in der Regel Äpfel mit Birnen. Dafür ist ihm nur allzu oft noch nicht einmal ein Vorwurf zu machen, weil ihm die Unterschiede der Angebote unter einander nicht bewusst sind. Am mangelnden technischen Verständnis wird es beim Bauelemente-Händler oder dem Fachhandwerker wohl kaum liegen.

Aber vielleicht sind ihm die Unterschiede in den Leistungen rund ums Fenster der angefragten Fensterhersteller gar nicht bekannt? Angesichts des wachsenden Wettbewerbsdrucks durch ausländische Billiganbieter tut jeder Fensterhersteller gut daran, sich all der Leistungen rund ums Produkt, die für die Kunden erbracht werden, wieder einmal richtig bewusst zu werden. Denn vieles ist schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass davon in der täglichen Praxis kein Aufhebens mehr gemacht wird. Sich selbst dessen wieder stärker bewusst zu werden, genügt natürlich nicht. Dem Kunden müssen die Serviceleistungen auch bewusst gemacht werden, um nicht länger allein auf den Preis reduziert zu werden. Parallel dazu müssen die besonderen Stärken des Unternehmens, der angebotenen Produkte etc. herausgearbeitet werden, um in der großen Schar der Anbieter besser zu profilieren.


Verbundwerkstoffe auf dem Vormarsch

Es ist damit zu rechnen, dass künftig weitere glasfaserverstärkte Konstruktionen auf den Markt kommen werden, um die thermische Schwachstelle Stahlverstärkung zu eliminieren. Zur fensterbau haben mit alphacan, profine und Veka gleich drei Systemhäuser Studien von glasfaserverstärkte Konstruktionen vorgestellt. Die beiden letzten machen jedoch die endgültige Markteinführung von der Verständigung auf eine Branchenlösung abhängig, die sicherstellt, dass die Profile auch recycelt werden können.

Zeitgleich arbeiten die Hersteller der Stahlverstärkungen daran, ihre Produkte so zu optimieren, dass das bewährte Mittel für eine optimale Statik auch weiterhin zum Einsatz kommen kann.

Parallel wird auch der Anteil der ausgeschäumten und verklebten Konstruktionen weiter zunehmen. Die dabei verfolgten Konzepte sind recht vielversprechend. Zum einen wird für das Gros der Elementegrößen das statische Problem gelöst, zum anderen sind selbst bei Konstruktionen mit einer Bautiefe von lediglich 70 mm Dämmwerte erreichbar, für die vor 10 Jahren noch 120 mm benötigt wurden.


Glas als aussteifendes Element

Auch wenn sie heute nicht mehr so intensiv diskutiert wird, so hält doch die Klebetechnik bei vielen Fensterbaubetrieben Einzug. Nur dass aus der Umstellung in der Produktion nicht mehr das große Aufhebens gemacht wird. Dabei halten neben den bekannten pastösen Klebemassen auch verstärkt Klebebänder Einzug. Motivation für den Einsatz der Technologie ist primär die Verbesserung der Statik, um sicher auch große Elemente oder Sonderformate produzieren zu können. Die Scheibenverklebung wird daneben auch in Verbindung mit anderen Maßnehmen verfolgt, um die Wärmedämmung der Fensterkonstruktionen zu optimieren. Noch viel zu wenig das Potenzial der Klebetechnik genutzt, um Fenstersysteme in neuem Design, mit ganz schlanken Profilansichten in den Markt zu bringen.


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Bisher sind es nur einige wenige Unternehmen, die die Scheibenverklebung in der Serienfertigung einsetzen. Viele hingegen nutzen die Verklebung um Sonderelementen eine verbesserte Statik mitzugeben oder aber um die von vielen Kunden und Architekten verlangten übergroßen Fenster- und Türenelemente bauen zu können.

Wie die EnEV letztendlich ausfallen wird, wird auch darüber entscheiden, wie sich die vielen anderen, die sich bisher noch nicht mit der Klebetechnik anfreunden konnten, nun doch auf die Technologie setzen werden.

Dabei sind Klebebänder, die bereits von den Profilherstellern eingezogen werden, eine interessante Alternative zu den weit verbreiteten pastösen Klebern, die immer auch eine Investition in eine Applikationstechnik notwendig machen.


Ein neuer Standard pendelt sich ein

Sah es vor einiger Zeit noch so aus, als sollte auf die U-Wert Olympiade eine Bautiefen-Rallye folgen, so ist heute ein gewisses Innehalten zu beobachten. Bautiefen rund um die 80 mm haben sich als die Lösung herauskristallisiert, mit der sich sowohl die strengen Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen lassen, dem Gebot des sparsamen Ressourceneinsatzes Rechnung getragen wird, als auch eine Montage im Altbau noch möglich ist.


Neue Möglichkeiten der Gestaltung

Wenn es darum geht, hohe Flügelgewichte sicher abzutragen, erweisen sich die neuen verdeckt liegenden Beschlagsysteme als eine gangbare Lösung. Dank ihrer stabilen Verankerung und zusätzlichen Stützstäben lassen sich mit ihnen auch die von den Kunden mehr und mehr geforderten Elemente in Übergrößen und geschosshoher Ausführung sicher bauen.

Mit den zur fensterbau vorgestellten neuen Farbkonzepten von profine und Schüco bzw. den erweiterten Dekorfolienprogrammen der einschlägigen Hersteller wird die Fensterwelt noch ein wenig bunter werden. Der wachsende Anteil farbiger Fenster ist – auch wenn es für alle Beteiligten mit einem großen logistischen Aufwand verbunden ist – grundsätzlich ein positives Zeichen, macht es doch deutlich, dass sich eine wachsende Zahl von Kunden wesentlich intensiver wie früher mit dem angeblichen Low Interest Produkt Fenster auseinandersetzt.


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Die unbekannte Größe im Markt

Über die Entwicklung der Kunststoff-Alu-Fenstersysteme kann auf Grund fehlender statistischer Daten nur spekuliert werden. Von einem wachsenden Anteil kann aber auch hier ausgegangen werden.

Vor vielen Jahren schon in Italien und Österreich verbreitet, hat sich die Konstruktion nach und nach vor allem im süddeutschen Raum durchgesetzt und dort kontinuierlich an Marktanteilen gewonnen. In Norddeutschland sind die Elemente dagegen noch recht schwach verbreitet, auch wenn einzelne Anbieter ganz bewusst auf dieses Produktsegment setzen.

Der wachsenden Nachfrage Rechnung tragend, hat jedoch heute nahezu jeder Systemanbieter auch eine Alu-Deckschale im Programm.


Vereinfachte Verarbeitung

Wurden früher die bei den Holz-Alu-Konstruktionen üblichen Abstandhalter gesetzt, werden die Alu-Schalen heute fast ausschließlich auf die tragende Kunststoffkonstruktion aufgeklipst.

Was sich einfach anhört, erweist sich in der täglichen Praxis als Herausforderung, wenn darum geht, einwandfreie Gehrungen zu erzielen. In vielen Betrieben gruppieren sich gleich mehrere Mitarbeiter um ein Kunststoff-Aluminium-Fenster, um möglichst synchron die Alu-Schalen aufzuklipsen. Dies macht diesen Arbeitsschritt nicht gerade effizient, verursacht hohe Personalkosten.

Eine ganze Reihe von Systemhäusern wie aluplast, Inoutic, KBE, Kömmerling, Schüco und Veka haben daher ihre Systeme umgestellt, so dass die Eckverbindung heute auch stumpf gestoßen werden kann. Einen anderen Ansatz verfolgt Gutmann mit seinem „Decco“-System. Hier sind die Abstandhalter in den Deckschalen verankert, wird der Alurahmen als Ganzes auf dem Fensterrahmen aufgeklebt.

Das Unternehmen Salamander setzt dagegen auf die direkte Verklebung der Aluschale auf den Fensterrahmen. Nach wie vor eine Alleinstellung hat hingegen das Unternehmen profine, das bei seinen „AluFusion“-Systemkonstruktionen die Alu-Schale so ausbildet, dass sie als statisches Element taugt.


Ernst zu nehmendes Hemmnis

Früher war es die Befürchtung, durch den Austausch von Fenstern würde die Wohnung in eine unbewohnbare Baustelle verwandelt, die viele potenzielle Fensterkäufer letztendlich von einer Investition abgehalten hat. Heute ist für die Kaufzurückhaltung mehr und mehr ein anderer Grund verantwortlich: aufgeschreckt durch Meldungen in den Medien oder durch Berichte von Bekannten und Freunden, die von Feuchtschäden bzw. Schimmelbefall nach einem Fenstertausch berichten, nehmen viele Fensterkunden dann doch Abstand von einem und energetischen Gesichtspunkten längst überfälligen Austausch ihrer Fenster.

Ein Grund mehr für die gesamte Branche, sich künftig deutlich stärker als bisher um das Thema Lüftung zu kümmern. Zumal mit der neuen Lüftungsnorm DIN 1946-6 den gesetzlichen Rahmen klar steckt und die Erstellung von Lüftungskonzepten fordert.

Die Branche sollte daher enger mit den Herstellern von Lüftungsgeräten zusammenarbeiten. Ziel muss es sein, zu technischen Lösungen zu kommen, die einfach zu montieren sind, die geforderte Luftwechselrate gewährleisten und auch auf Grund des Preises marktfähig sind.

Unterstützung für die Branche kommt unter anderem aus Rosenheim. Das ift hat eine Richtlinie zum Thema Fensterlüfter herausgegeben. Stellt darüber hinaus ein Rechentool zur detaillierten Ermittlung des Luftvolumenstroms nach DIN 1946-6 zum herunterladen zur Verfügung. Mit einem zweiten Rechentool kann die Luftschalldämmung von Fenstern mit Lüftungseinrichtungen berechnet werden. Auch dieses steht auf der Internet-seite des ift zum Download zur Verfügung.


Neues Betätigungsfeld

Parallel dazu sollte sich die Branche auch mit dem Thema sommerlicher Wärmeschutz auseinandersetzen. Dieser wird nicht nur angesichts des Klimawandels immer wichtiger werden. Es ist damit zu rechnen, dass der Gesetzgeber künftig zu rigideren Maßnahmen greifen wird, um den Energieaufwand für die Kühlung von Wohngebäuden in Grenzen zu halten. Allein schon, um die angepeilten Klimaschutzziele bzw. die versprochenen CO2-Einsparungen nicht zu gefährden.

Für den Fensterbaubetrieb, der die richtigen Lösungen in Form von Raffstore-, Klapp- und Rollladenlösungen parat hat, bieten sich neue Geschäftschancen.


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Fördermaßnahmen als „Beipackzettel“

Was den Umgang mit den vielfältigen Fördermaßnahmen angeht, sucht die Branche noch nach dem richtigen Konzept. Denn der Endverbraucher ist angesichts der Fülle an Möglichkeiten bzw. auf Grund der Komplexität der KfW-Förderanträge schlichtweg überfordert oder aber allzu schnell bereit zu kapitulieren. Es braucht daher einen Partner, der den Weg zu den Fördermitteln ebnet, das breite Programm gewissermaßen mundgerecht vorsortiert. Diese Aufgabe kommt in erster Linie dem Fensterhersteller bzw. dem Bauelementehandel zu, der mit diesem Zusatzservice den Kunden für sich gewinnen kann. Idealerweise sollte dem anfragenden Kunden mit dem Angebot eine auf seine Situation zugeschnittene Übersicht an möglichen Fördermaßnahmen gleich als Beiblatt mitgegeben werden


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Marktübersicht der PVC-Fenster und PVC/Alu-Fenster

Die Marktübersicht der Kunststoff-Fenstersysteme ist traditionelle ein wichtiger Bestandteil der Augustausgabe von Bauelemente Bau. Mit der aktualisierten Fassung informieren wir Sie umfassend über den aktuellen Stand der Technik. Mit der Marktübersicht der Kunststoff-Aluminium-Fenster wollen wir all diejenigen, die sich bisher noch nicht mit dieser Fenstervariante auseinander gesetzt haben, ermutigen, sich in einem Marktsegment zu betätigen, das auch für die Zukunft hohe Zuwachsraten verspricht.


Die Tabelle mit den technischen Daten der Kunststoff- und Kunststoff-Aluminium-Fenster-Fensterkonstruktionen bieten wir Ihnen auf der Startseite unserer Internetseite www.bauelemente-bau.eu als pdf-Datei zum kostenlosen Download an. Dort finden Sie unter der Rubrik „Archiv“ auch die Tabellen der anderen Produktgruppen.

Aber natürlich sind Kunststoff-Fenster Monat für Monat ein wichtiges Thema in Bauelemente Bau. Vorgestellt werden neben neuen Konstruktionen auch Fensterbaubetriebe, die sich durch ein besonderes Produktprogramm oder Fertigungsweise, zusätzliche Serviceleistungen oder ein besonderes Marketing-, Logistik bzw. Vertriebskonzept auszeichnen.

Dabei spielen Produkte für den Einsatz im Denkmalschutz ebenso eine Rolle wie einbruchhemmende Konstruktionen oder Lösungen für den Einsatz im Passiv- oder Niedrigenergiehausbau.

Aufgegriffen werden zudem innovative Entwicklungen wie der Einsatz der Klebetechnik und selbstverständlich auch aktuelle Entwicklungen bei den Verarbeitungsmaschinen etc.