Das Unternehmen hat die Anschaffung der beiden Schweißautomaten SL4 FF zum Anlass genommen, nicht nur in eine komplett neue Produktionsanlage zu investieren, sondern auch Möglichkeit genutzt, die Fertigungsabläufe ganz anders zu organisieren. Das Ergebnis sorgt in der Branche derzeit für reichlich Aufsehen, so dass Geschäftsführer Lutz Hiller derzeit nahezu täglich Besuch von Kollegen im Haus hat.
Markennamen geprägt
Der Kunststoff-Fensterhersteller Alphakon mit Sitz in Tholey südlich von Trier hat die neue Schweißtechnik schon 2014 als die Gelegenheit angesehen, um seinen Kunden Fenster mit Alleinstellungsmerkmalen zu bieten. Um im Markt die gewünschte Aufmerksamkeit zu erzielen, werden die Fenster unter dem Markennamen „Vesura®“ (abgeleitet vom lateinischen Wort für Ecke) vermarktet. Was die Fenster mit der Vesura® Ecke von den anderen im Markt verfügbaren Konstruktionen unterscheidet, ist zum einen der konsequente Einsatz von Veka-Profilen der RAL-Güteklasse A sowie ein Schweißverfahren, das ohne nachträgliches Verputzen auskommt. Das Ergebnis sind Fensterecken, die sich durch eine besonders hohe Stabilität und eine makellose Optik auszeichnen.
Anstatt der üblichen gefrästen Nut haben die Fensterecken nur eine feine Fuge.
Bereits im Dezember 2018 wurden zwei neue Schweiß-Maschinen von Graf Synergy bei der Fritz Vornbäumen GmbH & Co. KG in Bünde in Betrieb genommen. Damit sind bereits über 400 Maschinen des Typs SL4-FF (EVO) im Markt. Die vom italienischen Maschinenbauer Graf Synergy produzierte Schweißtechnik wird in Deutschland von der Ryko GmbH vertrieben.
Makellose Fensterecken im Zwei-Minuten-Takt
Neue Schweißtechniken für eine perfekte Fensterecke waren zur letzten Fensterbau Frontale in 2018 ein großes Thema. Die KMW Engineering GmbH aus dem sächsischen Klingenthal hatte in einem abgeschlossenen Bereich ihres Messestandes ausgewählten Kunden den Prototyp ihrer hydraulischen Schweißmaschine A4-2H gezeigt. Zu den ersten Fensterbauern, die die neue Schweißmaschine mittlerweile im Einsatz haben, gehört auch die Atrio Sander GmbH mit Sitz in Brakel. Diesen Vorsprung nutzend, wird die neue Fensteroptik auf der Internetseite sowie in den aktuellen Verkaufsunterlagen aktiv beworben.
Mit Hydraulikaggregaten wird ein hoher Fügedruck erzeugt und die entstehende Schweißraupe abgezwickt.
Die Vorteile der neuentwickelten, hydraulischen Schweißmaschine zeigen sich vor allem bei der Verarbeitung optisch sensibler Profil-oberflächen mit besonders naturgetreuen Holzdekoren (z. B. Woodec), unifarbenen Dekoren, matten Oberflächen, Profilen mit Acrylcolor-Oberflächen etc., denn die Maschine erzeugt eine geschlossene Folienoptik auf den Sichtflächen. Der feine Schweißwulst, der im Schweißvorgang entsteht, wird von der Maschine unter hohem Druck „abgezwickt“
Zusatzaufgaben für den Verputzer
Die heute verfügbaren Eckenverputzautomaten sind heute so schnell, dass parallel auch gleich die Eck- und Scherenlager gebohrt werden können. Entsprechende Lösungen bieten die einschlägigen Maschinenhersteller wie AFS Federhenn, Elumatec, Emmegi, Haffner, KMW, Rapid, Rotox, Urban.
Am Anfang jeder Kunststofffenster-Produktion steht das Profillager. Bedingt durch die Vielfalt an Profilvarianten sowie ein ständig erweiterte Farb- und Dekorpalette ist bei den Fenster- und Türenherstellern der Aufwand für die Lagerhaltung ständig gestiegen. Und zugleich auch dsie logistische Herausforderung, die benötigte Profilkombination am Lager verfügbar zu haben, um die dem Kunden zugesagte Lieferzeit einhalten zu können. Angesichts dieser Herausforderung setzen vor allem die größeren Fensterbau-Unternehmen mehr und mehr auf moderne Lagertechnik wie Paternoster- oder gar Hochregale.
Die Verarbeitung und Bereitstellungen sämtlicher für den Fensterbau notwendigen Zusatz- und Sonderprofile ist mit einem hohen personellen und logistischen Aufwand verbunden. Um auch die Verarbeitung von Zusatz- und Sonderprofilen rationell und übersichtlich zu gestalten, setzen einige Fensterbauer daher auch in diesem Bereich Paternosterregale ein, um die notwenige Profilvielfalt auf möglichst wenig Platz in unmittelbarem Zugriff zu haben.
Nachdem heute bei der unmittelbaren Profilbearbeitung schon sehr kurze Taktzeiten erreicht sind, gilt es auch bei den nachfolgenden Arbeitsschritten mögliche Potenziale zur Optimierung der Abläufe und der Rationalisierung zu erschließen. Mehr und mehr investieren Fensterhersteller beispielsweise in Glassortieranlagen, um den durch den steigenden Anteil von Dreifachverglasungen belasteten Mitarbeitern ihre Arbeit zu erleichtern. Eine Investition, die sich gemessen an anderen Automatisierungslösungen sehr schnell rechnet.
Denn die vom Glashersteller auf den Glastransportgestellen angelieferten Scheiben stehen nun einmal nie in der benötigten Reihenfolge. Das Suchen der passenden Scheibe ist nicht nur mühsam und zeitraubend, sie birgt auch die Gefahr der Beschädigung der Scheiben. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter durch den schnell steigenden Anteil von Dreifachverglasungen körperlich stark belastet.
Mit dem Glaspuffer und Kommissionierer bietet sich die Möglichkeit, die Glasscheiben für eine klassische Verglasung nach der Hochzeit oder für eine maschinelle Glasscheibenverklebung "Just-in-time" bereit zu stellen. Und das komplett automatisiert. So wird der kontinuierliche Materialfluss im Produktionsprozess sichergestellt und ein Beitrag zur Humanisierung der Arbeit geleistet. Die Entnahme der Glasscheiben von den Transportgestellen, die Zuführung in den Puffer und die anschließende Weiterleitung in den Fertigungsprozess erfolgt über Vakuum Hebegeräte.
Diese kommen mehr und mehr auch in anderen Abteilungen der Produktion zum Einsatz: sei es im Bereich der Verglasungsstation bzw. in der Kommissionierung und im Versand.