9. Januar 2015

Fraunhofer entwickelt Solarchip zur Fensterüberwachung

Vom 19. bis 24. Januar präsentieren die Forscher vom IMS den Solarchip auf der Messe Bau in München (Halle C2, Stand 119). Foto: fraunhofer IMS.

Die stärkere Marktbedeutung von Sensoren zur Überwachung von Fenstern scheitert bisher daran, dass die Montage von kabelgebunden Lösungen sehr aufwändig und damit teuer ist oder vom Fensterbauer wegen der zu lösenden Schnittstellen nicht wirklich aktiv vermarktet wird. Der von Forschern vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg entwickelte Funkchip könnte die Lösung sein. Denn der wartungsfreie, nur etwa Fingernagel große Funksensorchip Chip versorgt sich über Solarstrom selbst mit Energie. Er kann so Hausbewohner warnen, wenn Fenster geöffnet sind oder aber einen Einbruchsversuch erkennen.


Der Chip ist mit zehn Millimetern so schmal, wie eine Isolierglasscheibe dick ist. Er wird direkt zwischen den Glasscheiben auf den Abstandhalter verbaut. Dank dieses Fensterplatzes erhält die Solarzelle sogar in der dunklen Winterzeit ausreichend Licht. In dem Chip sind Magnet- und Beschleunigungssensoren integriert, die registrieren, wenn das Fenster gekippt oder ganz geöffnet wird. Über Funk kann der Chip dann ein Signal an die Basisstation im Haus senden, falls ein Fenster zu lange geöffnet bleibt. Die Anwendungen des Funkchips sind vielfältig. Er kann Hausbesitzer daran erinnern, regelmäßig zu lüften oder warnen, falls ein Fenster noch geöffnet ist, wenn sie das Haus verlassen. Darüber hinaus bietet er auch bei geschlossenem Fenster einen zuverlässigen Einbruchsschutz. Denn die Sensoren können sehr genau zwischen verschiedenen Schwingungen unterscheiden - beispielsweise einem Ball, der gegen die Scheibe donnert, oder dem Stemmeisen eines Einbrechers.