Dezentrale Lüftungsgeräte legen zu
Der Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz befindet sich im Wandel.

Die Entwicklung der dezentralen Lüftungssysteme von 2011 bis 2018, ab 2016 prognostiziert. Grafik: Interconnection Consulting.
Mit -3,7% entwickelt sich das Segment der zentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung in allen untersuchten Märkten erstmals rückläufig. Laut Interconnection Consulting profitiert der Gesamtmarkt von zweistelligen Wachstumsraten im Segment der dezentralen Systeme mit Wärmerückgewinnung.
Der Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung in den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz hat ein Marktvolumen von 230 Millionen Euro. Mit 97,3 Millionen Euro und einem wertmäßigen Marktanteil von 42,2% veranschlagen zentrale Systeme mit Wärmerückgewinnung den Löwenanteil auf sich. In der Vergangenheit lag das länderübergreifende Wachstum in diesem Segment stets im zweistelligen Bereich. Doch nachdem der Markt im Jahr 2014 bereits nur noch um 2,6% wuchs, kippte die Entwicklung im Jahr 2015 erstmals. Für das Gesamtjahr 2015 rechnet Interconnection Consulting mit einem Marktrückgang von 3,7% in Menge. Besonders stark fiel der Rückgang der zentralen Geräte in Österreich aus: -16,8% Markrückgang meldeten die Hersteller zentraler Geräte für die Alpenrepublik. Doch während in Österreich die allgemeine Entwicklung im Wohnbau kritisch verläuft, ist es in Deutschland der anhaltende Erfolg der dezentralen Systeme, der eine spürbare Marktverschiebung mit sich bringt. Bereits zum fünften Mal in Folge wächst die Produktgruppe der dezentralen Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung im zweistelligen Bereich, im Jahr 2015 länderübergreifend um 12,6% auf 135.923 abgesetzte Lüfter. Insbesondere Wohnungsbaugenossenschaften fragen zunehmend dezentrale Lüfter an, wobei die einfache Montage in Neubau & Renovierung sowie der verhältnismäßig niedrige Durchschnittspreis die ausschlaggebenden Kriterien sind.
Schäuble lockt mit Steuererleichterungen, KFW Bank mit Förderungen
Für die kommenden drei Jahre geht Interconnection von einem verhaltenen Markwachstum aus. Während sich der Schweizer Markt relativ stabil entwickeln sollte, bereitet die Situation in Österreich den Herstellern größere Sorge. Bis 2018 wird der Lüftungsmarkt auf 20,2 Millionen Euro schrumpfen. Auch in Deutschland ging laut statistischem Bundesamt die Zahl der Baugenehmigungen in den ersten Monaten des Jahres 2015 zurück, doch machen unlängst in Aussicht gestellte Steuererleichterungen für Bauherren Grund zur Hoffnung. Das Finanzministerium trägt damit der - u.a. durch die Flüchtlingskrise induzierten - gestiegenen Nachfrage an Wohnraum Rechnung. Hinzu kommen Fördermöglichkeiten der KFW Bank, denn neben den Anforderungen an die Gebäudehülle ist nun auch der Einbau einer Wohnungslüftungsanlage festgeschrieben. Bei wertmäßiger Betrachtung wird der Markt zwischen 2015 und 2018 im Schnitt um 4,4% pro Jahr wachsen.
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