Roto organisiert sich neu
Zum kommenden Jahreswechsel ändert die Roto Gruppe seine Firmen- und Organisationsstruktur und will damit die Weichen für weiteres Wachstum stellen. Ihr Herzstück sei die Bildung von einer Holdinggesellschaft und drei eigenständigen, voll ergebnisverantwortlichen Unternehmen. Insgesamt beschäftige die Gruppe aktuell etwa 4.900 Mitarbeiter und habe 2017 einen Umsatz von 633,5 Mio. Euro erzielt. Diesen erwirtschaftete das Unternehmen u.a. in 18 Produktionsstätten auf vier Kontinenten. Ein stabiles Fundament für die eingeleitete Zukunftsoffensive sei damit vorhanden, so der Bauzulieferer. Die Roto Gruppe bleibe auch weiterhin zu 100 Prozent im Besitz der Familie Frank.
Dr. Michael Stahl, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Roto Frank AG, stellt die Vorteile der Maßnahmen heraus: „Dazu gehört die deutliche und nachhaltige Reduzierung der in jedem Geschäftsfeld national und international erheblich gestiegenen Komplexität. Dabei gilt die Devise ‚dezentral geht vor zentral‘. Die einzelnen Gesellschaften können sich künftig voll auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und werden dadurch schneller, ökonomischer und effizienter; gleichzeitig verbindet die Neustrukturierung Wandel mit Kontinuität. Sicherheit und Verlässlichkeit verstärken sich für Mitarbeiter, Kunden, Marktpartner und Lieferanten."
Unterschiede bei Märkten und Zielgruppen
Als weiteren Grund für die Umstrukturierung verweist der Beschlaghersteller auf die wachsenden Unterschiede in der Markt- und Zielgruppenbearbeitung der bisherigen Divisionen Fenster- und Türtechnologie (FTT) und Dach- und Solartechnologie (DST). „Diese erschweren und begrenzen Synergieeffekte. Parallel dazu spielt der Aufbau des Geschäftsfeldes ‚Nachversorgung von Fenstern und Türen‘ in der Zukunftsstrategie eine wichtige Rolle für uns. Im Übrigen stärkt die neue Struktur die Aufnahmefähigkeit für eventuelle weitere Firmenkäufe", erläutert Dr. Eckhard Keill, Vorstandsvorsitzender der heutigen Roto Frank AG.
Die einzelnen Sparten
Die von Keill als Vorstand geführte Roto Frank Holding AG soll ab 2019 als „non operative" Dachgesellschaft fungieren. Sie sei für die generelle Strategiefindung und -überwachung, das Gebiet Patente und Recht, die Akquisitionspolitik, Corporate Identity (CI) und Corporate Design (CD) sowie die allgemeine Unternehmenskommunikation verantwortlich. Außerdem vertrete sie die Eigentümerrechte in den drei Gruppen-Firmen und übe bei ihnen zusammen mit den Aufsichtsgremien die Kontrollfunktion aus.
Die Roto Frank Fenster- und Türtechnologie GmbH könne sich nun voll darauf konzentrieren, die internationalen Fenster- und Türenmärkte erfolgreich zu bearbeiten. Die weltweite Ausrichtung schlage sich in 15 Produktionsstätten, knapp 30 Logistik-Verteilzentren und fast genauso vielen Vertriebsgesellschaften nieder. Den Vorsitz der Geschäftsführung der neuen Firma werde im Verlauf des nächsten Jahres eine externe Persönlichkeit übernehmen und dann Keill in dieser Position ablösen. Kaufmännischer Geschäftsführer sei Michael Stangier. Für die Beschäftigten und Kunden bleibe im Kern alles beim Alten.
Die Roto Frank Dachsystem-Technologie GmbH, Vollsortimenter beim Thema Dachfenster, integriert die angrenzenden Portfolio-Bereiche wie Sonnenschutz und Bodentreppen. Am Hauptsitz in Bad Mergentheim, in den drei Werken, vier Vertriebsplattformen sowie in derzeit 15 Vertriebsniederlassungen seien ca. 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Auch bei ihnen werde die Neustrukturierung in der Praxis keine Auswirkungen haben. Gleiches treffe auf die Profi-Kunden in Handel, Handwerk und Planung zu. Keill hebt ferner die personelle Kontinuität gerade an der Spitze der Gesellschaft hervor, die wie bisher Christoph Hugenberg als künftiger Vorsitzender der Geschäftsführung leite.
Mit der Roto Frank Professional Service GmbH schließlich bündele der Bauzulieferer sein strategisches Nachversorgungs-Engagement in einer separaten Gesellschaft. Damit dokumentiere er seine langfristigen Ambitionen in diesem Sektor und positioniere sich als fester Ansprech- und Projektpartner für Endkunden, Hersteller und Händler. Das Unternehmen mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart soll sich als kompletter Dienstleister bei Reparatur, Nachbesserung, Modernisierung und Aufwertung von Fenstern und Türen etablieren. Es werde von Dr. Christian Faden geführt, der als jetziger Leiter Corporate Development aus den eigenen Reihen komme. In die „3. Division" seien gegenwärtig vier im Nachsorge-Geschäft versierte Fachbetriebe aus Deutschland und der Schweiz integriert, die seit Oktober 2017 zur Roto Gruppe stießen. Dabei handele es sich um die Wollenberg GmbH (Berlin), die Dachfenster Keller GmbH (Thalheim bei Winterthur), die Pfeil und Söhne GmbH (München) und die Wiedemann Sicherheitsbeschläge GmbH (Hannover).
Auf die Homepage des Leinfelden-Echterdinger Unternehmens gelangen Sie über diesen Link.
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