Mit Spannung erwartet
Im zweijährigen Turnus veröffentlicht der VFF im Rahmen seiner Fachtagung Statistik und Markt neben Informationen zum Bau-Hauptgewerbe und dem deutschen Fenstermarkt auch Zahlen zu den europäischen Märkten. Die Zahl der in Deutschland verbauten Fenster hat in 2018 um 2,1 Prozent auf 14,5 Millionen Fenstereinheiten zugelegt; für 2019 wird bei 1,7 Prozent mit einem etwas geringeren Zuwachs auf 14,7 Millionen Fenstereinheiten gerechnet. Getragen wird die Entwicklung in erster Linie vom Neubau, denn mit Steigerungsraten von 0,5 und 0,6 Prozent tritt die Sanierung auch weiterhin auf der Stelle.
Wie immer skizzierte zunächst Holger Lipp, Vorsitzender des Ausschusses Statistik und Markt im VFF, die Entwicklung der Konjunktur sowie des Baumarktes. Auch wenn andere Branchen schon von Eintrübungen der Aussichten sprechen, zeigt der Geschäftsklimaindex des ifo-Institutes für das Baugewerbe weiter nach oben. „Wir sind aktuell auf einem historischen Hoch. Der Auftragseingang im Januar 2019 hat alle Rekorde geknackt", berichtete Lipp. In 2018 ist allerdings mit 347.000 die Zahl der genehmigten Wohnungen nicht gestiegen. Mit 4,7 Prozent haben lediglich die Genehmigungen bei den Mehrfamilienhäusern wieder zugelegt.
Mit einer jährlichen Zuwanderung von 300.000 bis 400.000 Menschen sei auch weiterhin mit einem hohen Bedarf an Wohnungen zu rechnen, versicherte Lipp.
Der Nichtwohnbau hat in 2018 um vier Prozent zugelegt. Die Ausreißer nach ober waren dabei mit 26 beziehungsweise 19 Prozent die Büro- und Verwaltungsgebäude sowie die Hotels und Gaststätten. „Im Nichtwohnbau ist aktuell wieder mehr Musik drin", so Lipp.
Inländische Produktion legt kaum zu
Mit Spannung erwartet wurden aber auch in diesem Jahr wieder vor allem die Zahlen zum Im- und Export von Fenstern und Türen. Durch die von Martin Langen, B+L Marktdaten GmbH in Bonn, präsentierten Zahlen sahen sich viele Teilnehmer in ihren düsteren Ahnungen bestätigt. Auch wenn die Wachstumsraten bei den Importen deutlich zurückgegangen sind und die Exporte um 9,1 Prozent gesteigert werden konnten.
In 2018 wurden über 3,7 Millionen Fenster importiert, so dass in Deutschland lediglich knapp 12 Millionen Fenster produziert wurden, was einer Steigerung von 0,4 Prozent entspricht. Im Vorjahr war mit - 0,5 Prozent noch ein Rückgang hinzunehmen. Die Importe haben um 10,3 Prozent zugenommen, im Vorjahr waren es noch 14,8 Prozent.
„In 2018 haben sich die deutschen Anbieter deutlich besser behauptet als in den Jahren zuvor. Offensichtlich wurden zwischenzeitlich die entsprechenden Strategien im Umgang mit dem ausländischen Wettbewerb entwickelt", so Langen. Unterm Strich bleibt eine mit 25,8 Prozent erschreckend hohe Importquote.
Positive Aussichten
Die Aussichten für die weitere Entwicklung des deutschen Bau- und Fenstermarktes sind positiv. Denn durch die hohe Auslastung beziehungsweise akute Engpässe bei Planung und Genehmigung sowie Personalnot bei den ausführenden Unternehmen schiebt die Baubranche einen großen Bauüberhang vor sich her. Mit über 175.000 Ein- und Zwei-Familienhäusern sowie 375.000 Mehrfamilienhäusern sind das fast zwei Produktionsjahre. „Es besteht also keinerlei Grund, sich von einer negativen Stimmung beeinflussen zulassen", machte Dr. Kaiser deutlich.
Zumal auch im Sanierungsstau der letzten Jahre ein zusätzliches Potenzial mit stattlichem Umfang schlummert. Hinzu kommt, dass mittlerweile die Altersgruppe zwischen 51 und 67 Jahren laut Untersuchungen von Langen die höchste Aktivität in Sachen Fenstertausch aufweist. „Auf diese finanzkräftige Zielgruppe müssen Sie Ihre Dienstleistungen entsprechend zuschneiden", so die Empfehlung von Langen an die Adresse der Teilnehmer.
Den kompletten Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 9. Mai erscheinen wird.
Auf die Homepage des VFF gelangen Sie über diesen Link.
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