2. Oktober 2019

Wicona macht Ernst mit der CO2-Neutralität

Im Recyclingwerk in Dormagen können jährlich 36.000 Altschrotte aufbereitet werden.

Eine patentierte Technologie macht die sortenreine Separation von Aluminium-Legierungen möglich. Foto: bauelemente bau.

Schon seit vielen Jahren sieht sich das Systemhaus Wicona der Nachhaltigkeit verpflichtet. Gemeinsam mit dem Norsk Hydro-Konzern, zu dem Wicona gehört, soll bis 2020 die Klima-Neutralität der gesamten Gruppe erreicht werden. Ein wichtiges Element auf diesen Weg ist zum einen die Legierung Hydro Circal 75R, die nachweislich zu mehr als 75 Prozent aus Aluminium-Altschrott besteht. Zum anderen neue Sortier- und Aufbereitungstechnologien, die es möglich machen, die alten Fenster, Türen und Fassaden sortenrein aufzubereiten, um eine Qualität zu gewährleisten, die dem von frischem Aluminium nicht nachsteht.

Damit setzt das Unternehmen eine der Kernforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens und weiterer internationaler Initiativen zur Senkung des CO2-Ausstoßes um. Die ersten Objekte mit Hydro Circal 75R sind schon realisiert - damit ist die Zukunft einer deutlichen Absenkung des CO2-Einsatzes bei gleichzeitig höchster Energieeffizienz der Gebäudehülle bereits gebaute Realität.

Nachhaltigkeit ist gefordert

Die internationale Nachfrage nach Aluminium wird Schätzungen zufolge bis 2030 auf über 120 Millionen Tonnen steigen. Der Städtebau der Zukunft ist daher ohne nachhaltige Materialkreisläufe nicht mehr denkbar. „Hinzu kommt, dass neben dem Preis und dem Design schon heute die Nachhaltigkeit der wichtigste Aspekt für viele Kunden ist", macht Roland Scharf Bergmann, Senior Vice President und Leiter der Recyclingaktivitäten im Geschäftsbereich Primary Metal von Hydro Aluminium, deutlich.

Mit Hydro Circal 75R lassen sich die wachsenden Anforderungen echter Nachhaltigkeit bei Aluminium-Fenstern, -Türen und -Fassaden erfüllen. Insbesondere bei neuen Verwaltungs-, Gewerbe- und Wohnbauten sind praktikable Lösungen gefragt, um die in der Gebäudezertifizierung verlangte und von immer mehr Bauherren auch gewünschte Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Aluminium bietet dafür optimale Voraussetzungen, denn es kann endlos oft und in gleichbleibender Qualität recycelt werden.

Hoch entwickelte Sortiertechnik macht‘s möglich

Um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, hatte der Norsk Hydro Konzern schon vor vier Jahren die zur Kurth-Gruppe gehörende WMR Recycling GmbH mit Sitz in Dormagen übernommen. Diese wird seither als Hydro Aluminium Recycling Deutschland GmbH weiter geführt. Das Werk verfügt über eine jährliche Shredder- und Sortierkapazität von rund 36.000 Tonnen. Dabei kommen neben Sieben und Magnetsortierern auch Wirbelstrom- und Röntgensortieranlagen zum Einsatz. Damit ist das Unternehmen in der Lage, nicht nur alle Fremdstoffe wie Dichtungen, Glas, Kupfer und Zinn zu trennen, sondern selbst Alu-Legierungen sortenrein zu auszusortieren. Eingeschmolzen werden die aus alten Fenster, Türen und Fassaden gewonnenen Aluminium-Chips im Hydro-Schmelzwerk im luxemburgischen Clervaux. Aus den daraus entstehenden Pressbolzen können wieder hochwertige Aluminiumprofile gefertigt werden.

Umstellung der Wicona Systeme läuft

Dr.-Ing. Werner Jager, Geschäftsführer technisches Marketing bei Wicona: „Mit dem Recycling-Werk sind wir unter anderem beim Schließen des Wertstoffkreislaufes in der Branche einzigartig. Mit einem Anteil von 75 Prozent und mehr an recyceltem Aluminium liefern wir in der CO2-Bilanz heute schon bessere Ergebnisse als ein Kunststofffenster. Aber wir werden noch besser und schließen zu Holz auf." Das gesamte Wictec Profilsystem für Fassaden ist bereits jetzt auf die Hydro Circal 75R-Qualität umgestellt. Die Fenster- und Türensysteme Wicline und Wicstyle sowie die Schiebetürsysteme Wicslide sollen so schnell wie möglich folgen.

Den ausführlichen Bericht über das Recyclingwerk in Dormagen sowie das Engagement von Wicona und Norsk Hydro in Sachen Nachhaltigkeit veröffentlichen wir in der Novemberausgabe von bauelemente bau, die am 7. November erscheinen wird.

Auf die Homepage von Wicona gelangen Sie über diesen Link...

...und zum Mutterkonzern Norsk Hydro geht es hier entlang.


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