Das Leben nach draußen verlagern...
Das Thema Outdoor Living ist derzeit in aller Munde, birgt es doch beachtliche Geschäftspotenziale. Zu den Pionieren des Outdoor Living gehört das italienische Unternehmen Corradi Srl mit Sitz in Castel Maggiore bei Bologna. Der Betrieb kann für sich in Anspruch nehmen, mit seinem Hauptprodukt Pergotenda® die Terrassenüberdachung mit ein- und ausfahrbarer Markise erfunden zu haben. Vor vier Jahren wurde Corradi vom belgischen Lüftungs- und Sonnenschutzspezialisten Renson übernommen. Mit dem Bezug des neuen Standortes vor 2½ Jahren wurde die Kapazität mehr als verdoppelt, das Unternehmen durchgehend im Sinne von Industrie 4.0 modernisiert, eine eigne Pulverbeschichtungsanlage sowie eine Fließfertigung installiert, um die Effizienz der Prozesse und die Qualität der Produkte zu verbessern.
Von den Brüdern Corradi vor über 40 Jahren gegründet, hatte sich das Unternehmen über 20 Jahre auf die Herstellung von Markisen spezialisiert, bis 1998 mit der Pergotenda® 45 das erste Terrassendach mit integrierter Dach-Markise entwickelt wurde. Ziel war es, eine Lösung zu finden, um große Flächen mit möglichst wenig Material abzudecken. Der Anspruch war aber auch, zugleich für eine ansprechende Architektur und ein gefälliges Design zu sorgen. Zehn Jahre später wurde das Programm mit der Version Pergotenda® Millenium® um die erste Konstruktion aus Aluminium erweitert.
Die Insolvenz von Corradi im Jahr 2015 bot dem Geschäftsführer von Renson, Paul Renson, die Gelegenheit, das eigene Programm an Outdoor Living Produkten abzurunden. Weitere Beweggründe für den Kauf waren die hohe Innovationskraft von Corradi sowie das spezielle italienische Design der Produkte.
Eigenständigkeit bleibt gewahrt
Die Unternehmen Renson und Corradi werden auch nach der Übernahme komplett getrennt geführt. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung wurde in den letzten Jahren sogar deutlich ausgebaut. Die Produkte werden weiterhin unter der etablierten Marke Corradi vertrieben. Beibehalten wurde auch die Vertriebsorganisation. Mit Jan van Moerkerke wurde ein Vertriebsleiter für DACH-Region engagiert, der in diesem Vertriebsgebiet zuvor schon viele Jahre für Renson erfolgreiche Aufbauarbeit betrieben hat.
„Wir sind noch immer ein familiengeführtes und in erster Linie ein italienisches und dann ein internationales Unternehmen", macht Raf Segers deutlich, der ab 2015 die Geschäftsführung von Corradi übernommen hat.
Trotz der klaren Trennung bestünde aber dennoch eine enge Verbindung zwischen den beiden Unternehmen. So werde bei den Bemühungen um die Optimierung der Produktion sowie der Prozesse eng zusammen gearbeitet. „Es hat schon Vorteile, wenn man sich in wichtigen Fragen eine zweite Meinung einholen kann", so Segers verschmitzt lächelnd. Das Design der Produkte wird hingegen unabhängig voneinander entwickelt.
Neben der eigenen Designentwicklung wird der Kontakt zu Architekten und jungen Designern gesucht. Eine enge Zusammenarbeit besteht zudem mit dem Istituto d'Arte Applicata e Design IAAD in Turin. Dort suche auch die Automobilindustrie ihren Nachwuchs, berichtet Segers.
Auf die Homepage des Unternehmens gelangen Sie über diesen Link.
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