Markenbekanntheit ist in Polen am höchsten
Das Produkt Fenster mag in manchen Märkten recht ähnlich sein, aber in puncto Kaufverhalten sind die Unterschiede nach wie vor sehr groß, wie eine aktuelle Studie von InterConnection zeigt. Während in Österreich die Marke zählt, Deutschland auf Sicherheit setzt, haben vor allem in Polen Innovationen einen hohen Stellenwert, was auf den ersten Blick überraschen mag. Basis ist eine Befragung mit 500 Eigenheimbesitzern aus Deutschland, Polen, Frankreich, Österreich und Großbritannien.
Große Unterschiede gibt es in Europa bei der Bedeutung von Fenstermarken beim Kauf. Polen ist das Land mit der höchsten Bedeutung von Fenstermarken. Oknoplast, Drutex & Co haben es geschafft, ein Markenbewusstsein zu schaffen und erzielen eine ungestützte Bekanntheit von 16 bis 32 Prozent. Die Marke per se ist in Polen auch ein wichtiges Kaufmotiv. Ähnlich ist es in Österreich, wo Internorm und Josko mit Werten um die 20 bis 30 Prozent ähnlich gut abschneiden. Ganz anders ist die Situation in Deutschland, wo die Top Fenstermarken auf einen niedrigen einstelligen Wert kommen, während Velux (Dachflächenfensterhersteller) und Schüco (Systemgeber) wesentlich höhere Werte erzielen.
Rabattjäger dominieren den deutschen Markt
Unterscheide gibt es auch was Kaufmotive und Preissensitivität anbelangt. In Deutschland gibt es den größten Anteil an Rabattjägern mit 35 Prozent. Hier sind die Fensterkäufer oft auf Rabatte fixiert, vergleichen Preise und sind nicht bereit für Marken mehr zu zahlen. Ganz im Gegenteil dazu gibt es in Frankreich 35 Prozent hochpreisaffine Fensterkäufer. Diese Kunden sind für Innovationen zu begeistern und zahlen gerne mehr, wenn das Produkt ihren hohen Anforderungen entspricht. Die Verteilung auf die Käufertypen ist in jedem der untersuchten Länder sehr unterschiedlich.
Holzfensterkäufer sind nicht materialtreu
Auch das Fenstermaterial von Eigenheimbesitzern wurde bei der Fenster-Studie erhoben. PVC ist in allen untersuchten Ländern das am häufigsten verwendete Rahmenmaterial unter Eigenheimbesitzern, aber auch das beliebteste. Insgesamt sind Eigenheimbesitzer mit Kunststoff-Fenstern zufrieden und kaum bereit auf ein anderes Material zu wechseln. Die Wechselbereitschaft ist mit 15 Prozent niedriger als mit jedem anderen Material.
Ein anderes Bild zeigt sich bei Holz. Quer durch Europa ist die Wechselbereitschaft von Eigenheimbesitzern mit Holzfenstern überaus hoch: Zwischen 53 und 67 Prozent der Holzfensterbesitzer würden sich beim nächsten Kauf für ein anderes Material entscheiden und zwar vorzugsweise für PVC. Die Holzfenster können also (noch) nicht vom neuen Öko- und Klimabewusstsein profitieren.
Online-Affinität in Polen am höchsten
Was das Informationsverhalten betrifft nutzen vor allem Fensterkäufer in Polen (75 Prozent) Online-Kanäle, wie Webseiten von Herstellern oder Fachhändlern, um sich vor dem Kauf ihrer Fenster über Marke und Produkte zu informieren und landen auch im Ranking was den Online-Kauf von Fenstern betrifft im europäischen Vergleich auf dem ersten Platz. Fensterkäufer aus Frankreich zeigen hingegen im Vergleich die geringste Bereitschaft, Fenster direkt online zu kaufen.
Der europäische Fensterkäufer ist nicht in Sicht
Die Unterschiede zwischen den Ländern, was das Kaufverhalten von Fensterkäufern betrifft, werden auch in den nächsten Jahren relativ stabil bleiben. Wer im europäischen Fenstermarkt Erfolg haben möchte, sollte die unterschiedlichen Kaufverhalten kennen und seine Verkaufs- und Marketingstrategie darauf ausrichten.
Grafik: InterConnection Consulting.
Die Homepage von InterConnection Consulting rufen Sie über diesen Link auf.
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