12. März 2020

"Wir werden an der Fensterbau Frontale nicht teilnehmen"

bauelemente bau im Gespräch mit Marcus Sander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Roto Fenster- und Türtechnologie

Marcus Sander. Foto: Roto.

Die kurzfristige Entscheidung der NürnbergMesse, unter dem Eindruck der weltweit zunehmenden Verbreitung des Coronavirus die Fensterbau Frontale auf den 16. bis 19. Juni 2020 zu verlegen, schafft für die Aussteller eine neue Situation. Wie Roto Frank Fenster- und Türtechnologie (FTT) damit umgeht, erläutert Marcus Sander im folgenden Interview. Der Vorsitzende der Geschäftsführung schildert darin, wie der international ausgerichtete Beschlagspezialist die aktuelle Entwicklung einstuft und warum er in diesem Jahr auf eine Beteiligung verzichtet.

Wie bewerten Sie grundsätzlich die Entscheidung, die Messe als Konsequenz der Corona-Epidemie zu verschieben?

Sie war am Ende völlig richtig, absolut nachvollziehbar und insoweit alternativlos. Natürlich hätten wir Kunden und Interessenten aus der ganzen Welt Mitte März in Nürnberg sehr gerne persönlich an konkreten Beispielen über unsere umfassende Systemkompetenz informiert. Aber Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter und Gäste stehen über allem.

Mit dem 16. bis 19. Juni 2020 hat die Messegesellschaft gerade einen neuen Termin für die Fensterbau Frontale publiziert. Was bedeutet das für die Teilnahme von Roto?

Bei unseren Kontakten mit der Messegesellschaft hatte sich diese Alternative bereits abgezeichnet. Insofern konnten wir uns damit schon befassen, die Argumente gegeneinander abwägen und selbst eine weltweite „Eilumfrage" in unseren Vertriebsniederlassungen durchführen. Als Global Player macht Roto den Erfolg der Fensterbau Frontale in erster Linie an der Internationalität fest. Wir bewerten in dieser Hinsicht die Ergebnisse unserer internen Recherchen als ernüchternd. Sie ließen befürchten, dass die Zahl unserer internationalen Gäste im Juni im Vergleich zur Vorveranstaltung 2018 drastisch zurückgeht. Die entsprechenden Einschätzungen wurden primär mit erheblichen Zweifeln daran begründet, dass die Entwicklung rund um das Coronavirus eine Reisetätigkeit ohne jegliches Infektionsrisiko ermöglicht. Es kommt für Roto nicht infrage, die Gesundheit von Menschen zu gefährden. Deshalb haben wir uns nach Abwägung aller Faktoren dazu entschlossen, in diesem Jahr an der Fensterbau Frontale nicht teilzunehmen.

Gibt es weitere Gründe für Ihre Absage?

Natürlich müssen wir auch die betriebswirtschaftliche Seite betrachten. Fakt ist, dass wir bereits einen siebenstelligen Betrag ausgegeben haben. Er resultierte im Wesentlichen aus vielen vertraglichen Verpflichtungen, die zu erfüllen waren. Die Messeteilnahme im Juni hätte zu weiteren erheblichen Aufwendungen geführt. Das halten wir für Roto gerade in einer Phase für nicht vertretbar, in der weltweit eine große Unsicherheit mit Blick auf die weitere geschäftliche Entwicklung spürbar ist. Daher basiert unsere Entscheidung auch auf ökonomischer Verantwortung für das Unternehmen, seine Eigentümer und seine Mitarbeiter.

Ist Ihr aktueller Entschluss zugleich ein generelles „Nein" zu der Branchenmesse?

Überhaupt nicht. Das Roto-Team freut sich schon heute darauf, im März 2022 die dann hoffentlich wieder vollzähligen nationalen und internationalen Besucher mit ganzer Kraft an gleicher Stelle in Halle 1 des Nürnberger Messegeländes begrüßen, betreuen und informieren zu können. Wir haben 2020 eine besondere Situation, der wir Rechnung tragen müssen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Auf die Homepage von Roto Fenster- und Türtechnologie gelangen Sie über diesen Link.


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