8. Mai 2020

bb-Marktübersicht: Wärmegedämmte Systemkonstruktionen

Die Organisation effizienter Werkstoff-Kreisläufe ist ein wesentlicher Bestandteil des Engagements der Systemhäuser, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Foto: bauelemente bau

Schlanke Profilansichten für einen möglichst hohen Lichteinfall, Lüftungslösungen, die zugleich einen guten Schallschutz bieten können, thermisch optimierte Konstruktionen, die auch für den Einsatz in Passivhäusern geeignet sind, Lösungen für hohe Sicherheitsanforderungen im Bereich Brand- und Rauchschutz oder Einbruchhemmung. Mit der aktualisierten Fassung der Marktübersicht greifen wir Entwicklungen in diesen und anderen Bereichen auf. Neben der Systemtechnik wollen wir aber auch auf die Anstrengungen der Branche eingehen, die sie in Sachen Nachhaltigkeit unternimmt: Reduktion der CO2-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette, Cradle to Cradle-Zertifizierungen oder Legierungen mit hohem Altschrott-Anteil.                  

Seit über 25 Jahren schon macht sich die Recycling-Initiative „Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau“ A|U|F e.V. für die geordnete Entsorgung beziehungsweise die Wiederverwendung von Produktionsresten als auch ausgebauter Fenster, Türen und Fassaden aus Aluminium stark. Darüber hinaus engagieren sich einzelne Unternehmen, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Einige der Hersteller haben daher schon eine ganze Reihe ihrer Systeme Cradle to Cradle zertifizieren lassen.

Es steht zu hoffen, dass das Engagement der Branche auf Grund der Corona-Krise und der damit verbundenen Einschränkungen für die Unternehmen nicht nachlässt.

Profile mit 75 Prozent Altschrottanteil                  

Zur letzten Bau hatte Wicona die Einführung der neuen Legierung Hydro Circal angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Aluminiumlegierungen, die sich zu mindestens aus 75 Prozent recyceltem End-of-Life-Aluminium zusammensetzen. Dabei handelt es sich um Altschrott von Fassaden und Fenstern, die von Gebäuden demontiert und vollständig recycelt wurden. Die Produkte sind durch ein unabhängiges Drittunternehmen zertifiziert (DNV-GL). Geplant ist noch in 2020, einen Großteil des Profilprogrammes umzustellen. Damit wird der CO2-Ausstoß auf zwei Kilogramm pro Kilogramm Aluminium reduziert, zudem wird der Energieaufwand um rund 80 Prozent gemindert. Die Maßnahme ist eingebettet in ein Gesamtkonzept des Hydro-Konzerns. Damit wird die CO2-Neutralität der gesamten Gruppe noch in diesem Jahr 2020 angestrebt.

Ungewöhnliche Partnerschaft                  

Dass das Systemhaus Schüco einmal eine Partnerschaft mit dem WWF (World Wide Fund for Nature) eingehen könnte, hat noch vor einigen Jahren kaum einer für möglich gehalten. Schon im letzten Jahr wurden gemeinsam anspruchsvolle CO2-Minderungsziele erarbeitet. Diese sollen in Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Schüco will damit, in Partnerschaft mit dem WWF, die Nachhaltigkeit in der Baubranche weiter vorantreiben.

Konkret strebt Schüco an, seine absoluten CO2-Emissionen bis 2025 um 30 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2018 zu reduzieren. Das Ziel bezieht gleichberechtigt die Emissionen aus der eigenen Produktion (Scope 1), der bezogenen Energie (Scope 2) sowie aus der Herstellung aller Vormaterialien, der Weiterverarbeitung und der Nutzung von Schüco-Produkten (Scope 3) ein. Darüber hinaus verfolgt das Unternehmen das Ziel, bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr zu verursachen.

Beschichtung mit Dreifach-Wirkung                     

Spezielle Beschichtungen mit antibakterieller Wirkung werden schon seit einigen Jahren angeboten, fanden aber bisher nicht so die gewünschte Verbreitung. Dies dürfte sich unter dem Eindruck der Corona-Krise ändern. Die entsprechende Verfügbarkeit vorgesetzt, ist es durchaus vorstellbar, dass der Gesetzgeber im Sinne der Vorbeugung für neue Epidemien vorschreibt, dass die Oberflächen von Fenster- und Türgriffen, Handläufen, Geländern oder auch kompletten Fenstern und Türen in stark frequentierten Gebäuden entsprechend beschichtet werden müssen.

Der Beschlaghersteller Sobinco hat gemeinsam mit Partnern eine spezielle Beschichtung entwickelt, mit welcher den Oberflächen von Türgriffen eine antivirale, antibakterielle und antimykotische Wirkung verliehen werden kann. Die Besonderheit dabei: Die Wirkung tritt in weniger als vier Sekunden ein und die Wirkung lässt auch bei intensivem Gebrauch nicht nach.

Auch Schüco bietet mit SmartActive einen antimikrobiellen Fenstergriff an. Erzielt wird die antimikrobielle Wirkung durch in die Oberfläche des Griffes eingebundene hochreine Mikrosilberpartikel. Keime, die mit der Oberfläche in Kontakt kommen, sterben ab. Das eingesetzte Mikrosilber ist garantiert nanofrei und kann die menschliche Haut daher nicht durchdringen. Das Unternehmen beteiligt sich mit diesem Produkt am Forschungsprojekt Karmin zum baulichen Infektionsschutz im Krankenhaus.

Die Marktübersicht der wärmegedämmten Systemkonstruktionen startet in der Maiausgabe von bauelemente bau auf der Seite 87.

 

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