10. Juli 2020

BF-Wirtschaftsprognose für 2020

Flachglasbranche mit Umsatz-Rückgang von 4,3 Prozent

Ergebnisübersicht der Flachglasbranche von 2018 bis 2020 (Prognose). Grafik: B+L Marktdaten / BF

Auch die deutschen Glashersteller sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Einer Marktanalyse der B+L Marktdaten GmbH aus Bonn zufolge, die vom Bundesverbandes Flachglas e.V. (BF) in Auftrag gegeben wurde, gehe der Umsatz der Flachglasbranche für das Jahr 2020 um 4,3 Prozent zurück.

„Die Baubranche hat die Auswirkungen der Krise bislang noch wenig zu spüren bekommen, da weiterhin große Auftragsbestände abgearbeitet werden können“, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des BF. „Auch unsere Mitglieder berichten von einer noch guten Geschäftssituation. Ein Rückgang im Baubereich wird wohl zeitverzögert, aber mit Sicherheit einsetzen. Nach dem kontinuierlichen Wachstum in den letzten beiden Jahren und einem Umsatzplus in 2019 von 1,3 Prozent erwarten wir daher für 2020 erstmals wieder ein Minus.“ Im vergangenen Jahr produzierten die rund 26.000 Mitarbeiter der Branche Flachglasprodukte mit einem Wert von ca. 2,64 Milliarden Euro. Für das Jahr 2020 werde mit einer Umsatzabnahme von 4,3 Prozent auf ca. 2,52 Milliarden Euro gerechnet.

Isolierglasmarkt schrumpft

Während der Verband Fenster + Fassade (VFF) für den deutschen Fenstermarkt von einem Minus von 5,5 Prozent für das Jahr 2020 ausgeht, prognostiziert die Marktanalyse des BF einen Rückgang der in Deutschland abgesetzten Isolierglasmenge von minus 3,4 Prozent. Grönegräs dazu: „Der Grund für den geringeren Rückgang als im Bereich Fenstereinheiten ist, dass der Nichtwohnbau in Deutschland stärker zurückgeht als der Wohnbau, wo zunehmend komplette Fenster mit Glas aus dem Ausland stammen. Dieser Trend wird sich für den regional geprägten Isolierglasmarkt zukünftig aber noch weiter verstärken.“

Auch andere Flachglasprodukte seien von dem erwarteten Umsatzrückgang betroffen. Für beschichtetes Glas wird von minus 3,3 Prozent, im Bereich Floatglas von minus 4,1 Prozent ausgegangen. Und für Einscheibensicherheitsglas kommt die Studie zum Ergebnis, dass 2020 der Umsatz gar um 9,8 Prozent zurückgehen wird.

VSG mit einem nur kleinen Minus

Bemerkenswerterweise gehe im Vergleich zu den anderen Veredlungsarten die prognostizierte Absatzmenge bei Verbundsicherheitsglas (VSG) mit minus 1,9 Prozent nicht so stark zurück. Das bedeutet, der Anteil von Sicherheitsglas bei Fenstern steigt im Vergleich weiter an. Für die Produktion wird nach einem Vorjahresplus von 2,5 Prozent sogar ein Rückgang von lediglich minus 0,9 Prozent auf 19.061.000 Quadratmeter erwartet. „Wir arbeiten im Bereich Normung darauf hin, bodentiefe Verglasungen stets aus Sicherheitsglas zu fertigen. Es ist eine Frage gewissenhafter Anwendung, angesichts heutiger Formate die Glasprodukte mit entsprechenden Sicherheitseigenschaften zu versehen. Der vergleichsweise geringe Umsatzrückgang im Bereich Sicherheitsglas verdeutlicht diese Notwendigkeit“, sagt Grönegräs abschließend.

Die vollständige Marktanalyse können Sie unter diesem Link herunterladen.

Mehr Informationen zum Thema Glas gibt es auf der Homepage „Glas ist gut“.

 

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