bb-Marktübersicht: Holz/(Alu)-Fenster und -Türen
Erfolgreich in der Nische
Das Angebot bei Holzfenstern ist interessanter geworden. Die Möglichkeiten, die sich mit der Flexibilität von CNC-Anlagen bieten, werden von vielen Holzfensterherstellern eingesetzt, um dem Bauelementehandel eigenständige Konstruktion anzubieten; darunter ein- oder beidseitig flächenbündige Konstruktionen, Elemente mit Ganzglasecken, originalgetreue Denkmalschutz-Lösungen oder Hebeschiebe-Elemente mit Panoramaverglasungen bis in die Schwelle. Mit der aktualisierten Marktübersicht präsentieren wir unseren Lesern die erweiterte Fenstervielfalt.
Wie schon in den Jahren zuvor, berücksichtigen wir dabei auch das kleine, aber stetig wachsende Marktsegment der Holz/Alu-Fenster und -Türen. Um das Ganze rund zu machen, wird die Marktübersicht – wie in den Jahren zuvor – mit der Dokumentation der Maschinen, Anlagen und Werkzeuge ergänzt.
Das Marktsegment Holz-Aluminium ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, während der Marktanteil bei Holzfenstern weiter zurückgegangen ist. Gemeinsam konnten die beiden Rahmenmaterial-Varianten allerdings den Anteil von 25 Prozent an den in Deutschland verbauten Fenstern halten.
Comeback für das Holzfenster
Es gibt eine ganze Reihe von Branchenvertretern, die dem Holzfenster auf Grund einer Neubesinnung, was den Einsatz nachwachsender Ressourcen angeht, durchaus ein Comeback zutrauen. Hinzu kommt, dass die Beschichtungstechnik seit den massiven Problemen mit Frühschäden vor etlichen Jahren entscheidend weiterentwickelt worden ist. Wer sich heute für ein Holzfenster entscheidet, muss nicht mehr einen hohen Wartungsaufwand fürchten. Es scheint, als hätte das eine wachsende Zahl von Bauherren erkannt. Zumindest berichten einzelne Hersteller von einer verstärkten Nachfrage nach reinen Holzfenstern.
Geht es um den Aspekt der Recyclingfähigkeit, ist das Holz/Alu-Fenster eindeutig im Vorteil. Der zuverlässige Schutz durch die Aluminium-Deckschale macht es möglich, auf Holzschutzmittel und herkömmliche Beschichtungen weitestgehend zu verzichten.
Dem Holz/Alu-Fenster wird von einzelnen Branchenvertretern durchaus zugetraut, den Marktanteil noch deutlich zu steigern. Dabei stehen Marktanteile von bis zu 25 Prozent im Raum. Damit wäre das Marktsegment endgültig keine Nische mehr. Freilich braucht es dafür auch die entsprechend zahlungskräftige Klientel. Mit einem weiter steigenden Anteil und größeren Produktionsmengen würde es sich aber auch lohnen, in Automatisierungslösungen zu investieren, um so den Aufschlag gegenüber dem reinen Holzfenster zu reduzieren.
Nischengeschäfte
Der Aspekt der Sicherheit hat neben den gängigen Funktionen von Fenstern und Türen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Was dazu geführt hat, dass fast jeder Anbieter heute auch einbruchhemmende Elemente in RC2-Ausführung oder zumindest in RC2 N anbieten kann. Die Zahl der Anbieter in der Disziplin Brand- und Rauchschutz ist dagegen auf Grund des hohen Prüf- und Zertifizierungsaufwandes noch recht überschaubar.
Es gibt aber auch einige wenige Anbieter mit einem exklusiven Kundenkreis, der ein besonders ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis hat. Diesem werden beschusshemmende Konstruktionen bis zur Klasse BR6 NS/ FB 6 geboten oder Fenster in unterschiedlichen Ausprägungen und selbst Hebeschiebe-Türen in RC-Ausführung geboten.
Der alternde Gebäudebestand lässt erwarten, dass auch die Nachfrage nach denkmalgerechten Fensterkonstruktionen weiter wächst. Die besondere Herausforderung dabei: Zum einen originalgetreue Lösungen anbieten zu können und zugleich den aktuellen bauphysikalischen Anforderungen gerecht zu werden. Mit den Vakuumverglasungen, die jetzt auch in Europa produziert werden, bieten sich jetzt neue Möglichkeiten für eine energetische und zudem optisch dezente Ertüchtigung von alten, denkmalgeschützten Fenstern.
Roboter übernimmt die Beschichtung
Die Beschichtung ist traditionell das Stiefkind, wenn es in Holzfenster fertigenden Betrieben um die Investitionen geht. Der Mangel an Fachkräften zwingt die Branche jedoch schon seit einiger Zeit zum Handeln. Denn die Beschichtungsabteilung ist traditionell kein besonders begehrter Arbeitsplatz. Die am Schlauch hängende Sprühpistole über Stunden in fließenden Bewegungen zu führen, ist körperlich anstrengend. Zudem ist bei der Tätigkeit eine Schutzmaske zu tragen. Wie lästig das sein kann, dürfte durch Corona mittlerweile allen klar geworden sein.
Viele Betriebe stellen daher ihre Beschichtung um und investieren in Beschichtungsroboter, die die Konturen der zu beschichtenden Elemente exakt abfahren. Damit dies funktioniert, werden die Fenster und Türen gescannt.
Die Marktübersicht der Holz/(Alu)-Fenster und -Türen startet in der Oktober-Ausgabe von bauelemente bau auf der Seite 91.