bb-Marktübersicht: Isolier- und Funktionsgäser
Nachhaltige Impulse für den Sanierungsmarkt?
Die Marktübersicht der Isolier- und Funktionsgläser bildet traditionell einen Schwerpunkt der Januar-Ausgabe von bauelemente bau. Mit ihr wollen wir unseren Lesern einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen verschaffen. Die nationalen sowie europäischen Klimaschutzpläne machen die weitere Verbesserung der Wärmedämmung sowie des Sonnenschutzes wieder zum zentralen Thema. Die bauliche Verdichtung der Innenstädte verlangt dagegen nach neuen Lösungen für den Schall- und Brandschutz. In der Marktübersicht in der Printausgabe stellen die im deutschen Markt führenden Anbieter ihr Programm für diese und weitere Anforderungen vor.
Die EU-Kommission hat wieder einmal ehrgeizige Ziele vorgegeben. In ihrem neuen Strategiepapier für den „Green Deal“ ist die Rede davon, dass künftig jährlich mehr als doppelt so viele Gebäude wie bisher saniert werden sollen. Von insgesamt 35 Millionen Gebäuden bis 2030 ist die Rede. Dies soll mit dazu beitragen, den Gebäudesektor in Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Das Ziel ist so ehrenwert wie dringend nötig, denn angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels bedarf es beherzter Maßnahmen.
Die Renovierungswelle sollte auch die Glasbranche für sich nutzen, um insbesondere höherwertige Verglasungen unter die Leute zu bringen. Denn die Gläser, die in den nächsten Jahren eingebaut werden, werden den Energieverbrauch maßgeblich für die nächsten Jahrzehnte mitbestimmen Und im Sinne der Klimaneutralität ist da nur das Beste gut genug.
Dass man dem Glas seine vielfältigen Funktionen nicht ansieht, macht die erfolgreiche Vermarktung nicht unbedingt leichter. Oder anders ausgedrückt: Wer die Eigenschaften wie Schall- und Wärmeschutz oder Einbruchhemmung dem technisch unbedarften Kunden mit Erfolg nahebringen will, muss sie für ihn erlebbar machen.
Fehlende Montagekapazitäten
Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz GEG, das am 1. November letzten Jahres in Deutschland in Kraft getreten ist, wurde das aktuelle energetische Anforderungsniveau für Neubauten und Sanierung allerdings nicht verschärft. Um der Sanierung Impulse zu geben, soll stattdessen verstärkt auf Informationen und Anreize durch eine gezielte Förderung gesetzt werden. Es bedarf dazu aber auch einer großen Zahl zusätzlicher qualifizierter Arbeitskräfte, wenn die Umsetzung gelingen soll. Montagebetriebe aus den Bereichen Fenster- und Fassadenbau, Rollladen- und Sonnenschutz sind jedoch heute schon so gut ausgelastet, dass die dringend notwendige Verdopplung der Sanierungsaktivitäten aktuell illusorisch erscheint.
Neue Sonnenschutz-Verglasungen
Mit zunehmend heißen Sommern gewinnt ein effektiver Sonnenschutz weiter an Bedeutung. Neue Sonnenschutzgläser mit extrem niedriger Außenreflexion sind daher für die Mitglieder des Flachglas MarkenKreises das Produktthema des Jahres 2021. Mit Infrastop Q 60/25 (basierend auf dem Pilkington SuncoolTM Q 60/25) hat die Gruppe ein High-Performance-Glas mit besten technischen Werten im Programm: eine Selektivität deutlich über 2 (Lichttransmission von 60 Prozent und ein g-Wert von 27 im Zweifachaufbau sowie eine extrem niedrigen Außenreflexion von nur neun Prozent setzt neue Maßstäbe.
Auch Interpane hat sein Angebot in diesem Bereich ausgebaut: Das neue Sonnenschutzglas Stopray Vision-70 bietet eine Selektivität von 2; lässt damit ein Maximum an Tageslicht in den Raum (TL = 70 Prozent) und senkt mit einem g-Wert von nur 35 Prozent die Klimalast hinter Glasfassaden.
Ein spezielles kombiniertes Beschichtungspaket sorgt bei den Sanco Sun Combi-Isoliergläsern sowohl für guten Sonnenschutz als auch für optimale Wärmedämmung. Die neu verfügbare Schicht Sanco Sun Combi Grau 70/35 überzeugt vor allem durch ihre moderne Optik in der Trendfarbe Grau.
Vakuumglas jetzt verfügbar
Die Vakuum-Isolierverglasung „Fineo“ des belgischen Unternehmens Fineoglass, ein Unternehmen der europäischen AGC-Gruppe, zu der auch Interpane gehört, ist jetzt im deutschsprachigen Raum lieferbar. „Fineo“ bietet die filigrane Ästhetik eines Einscheibenglases, denn es besteht aus zwei mindestens drei Millimeter dicken Glasscheiben, die jeweils eine hochisolierende Beschichtung erhalten und nur durch eine Vakuumschicht von 0,1 Millimeter voneinander getrennt sind. Es kommt ohne Evakuierungsöffnung aus.
Kein Empfang?
Glasbeschichtungen schirmen auch Hochfrequenzwellen ab, die zur mobilen Kommunikation genützt werden. Schollglas hat daher das mobilfunkwellendurchlässige Glas Gewe®-com connect entwickelt. Es erlaubt bei nur marginalen Veränderungen der Wärmedämmeigenschaften den direkten Durchgang von Mobilfunksignalen durch die Scheibe.
Hochsicherheitsverglasung
sedak hat sein Programm an Sicherheitsgläsern ausgebaut. sedak isosecure bietet Sicherheit in den Beschussklassen BR2 NS bis BR7 NS (gemäß DIN EN 1063), also bis zum höchsten DIN-Schutzlevel und stets splitterfrei. Das Glas verzichtet dabei auf das sonst übliche Polycarbonat-System.
Die Marktübersicht der Isolier- und Funktionsgläser startet in der Januar-Ausgabe von bauelemente bau auf der Seite 103.