29. Juni 2021

Klimaschutz vorantreiben durch mehr Gebäudesanierung

bb-Rückblende: Online Politik-Dialog des VFF

Im Palais am Pariser Platz liefen alle Leitungen und Bilder des Politik-Dialogs unter der Moderation von Thomas Drinkuth (l.) zusammen. Foto: VFF

Am Dienstag, den 15. Juni 2021, fand in der Spitze vor über 120 Online-Teilnehmern der Politik-Dialog des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) statt. Die Veranstaltung zum Themenkomplex Klimapolitik und Erhöhung der Gebäudesanierungsrate mit Blick auf den Fachkräftemangel der Fenster- und Fassadenbranche wurde live aus dem Berliner Palais am Brandenburger Tor übertragen. Die Online-Veranstaltung ersetzte den ansonsten durchgeführten Parlamentarischen Abend des Verbandes als Präsenzveranstaltung in Berlin.

Anwesend waren VFF-Geschäftsführer Frank Lange, Thomas Drinkuth (Moderator der politischen Diskussion) sowie MdB Eckhard Pols von der CDU/CSU-Fraktion. Alle anderen Teilnehmer waren zugeschaltet dabei: VFF-Präsident Helmut Meeth, der Referent Martin Langen sowie als weitere Diskutanten die Bundestagsabgeordneten Timon Gremmels (SPD), Ralph Lenkert (Die Linke), Prof. Dr. Martin Neumann (FDP-Fraktion) sowie Dr. Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen).

Meeth umriss in seiner Begrüßung zunächst die große Aufgabe des Klimaschutzes, den Stellenwert der Gebäudesanierung als Pfeiler der Klimaschutzpolitik und betonte die Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung der Sanierungsrate. Konkret wies Meeth dabei auf den wichtigen Beitrag der Fenster- und Fassadenbranche – der dynamischen transparenten Gebäudehülle – hin. Er betonte, dass die Fertigungskapazitäten für eine höherer Sanierungsrate bestehen, dass aber im Bereich der Montage die Kapazitäten um jährlich 2.000 Fachkräfte erhöht werden müssen, wozu die im Folgenden vorgestellte Studie beauftragt wurde.

Martin Langen (B+L Marktdaten GmbH) präsentierte in seinem Impulsvortrag die wichtigsten Ergebnisse seiner Studie zum Thema „Lösungsansätze zur Deckung des Kapazitätsbedarfs bei Erhöhung der Sanierungsrate“. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der Auslastung und der Kapazitätsreserven beim Handwerk stellte Langen verschiedene Szenarien zur Steigerung der Kapazität im Bereich der Fenstermontage vor. Als effektivste Ansätze hob Langen die Qualifizierung von Branchenwechslern oder Quereinsteigern sowie die Steigerung der Produktivität durch Schulungen, innovative Produkte und Vorfertigung hervor. Langen kam zu dem Schluss: „Die Handwerksbetriebe wären auf diese Weise in der Lage, auch die zusätzlichen Aufträge durch eine Steigerung der Sanierungsquote auf zwei Prozent umzusetzen.“

Einigkeit bei der klimapolitischen Diagnose

Anschließend führte Thomas Drinkuth, Leiter der RTG Repräsentanz Transparente Gebäudehülle, durch die Podiumsdiskussion der Bundestagsabgeordneten. Die Vertreter der Politik waren sich in der Diagnose der derzeitigen klimapolitischen Situation und der damit verbundenen Herausforderungen weitgehend einig. Unterschiede zeigten sich in der Schwerpunktsetzung der klimapolitischen Ansätze: Stichworte hierzu waren: „Klimaneutralität“ jetzt schon im Bauen anzustreben, Klimapolitik als systemischen Zusammenhang von Maßnahmen zu managen, die Aufgabe der „Aufklärung“ der Bau- und Sanierungswilligen über den (auch persönlichen) Nutzen der Investitionen und Investoren sowie die Fragen der Finanzierbarkeit und schließlich auch der sozialen Gerechtigkeit. Auch die weitere Diskussion war gleichermaßen von der Kompetenz der Beteiligten wie von der Bereitschaft, die Positionen miteinander zu vermitteln, geprägt.

„Wenn die Politik auch in ihren öffentlichen Diskussionen so sachlich und ernsthaft über den Weg der Klimawende diskutieren würde wie die jeweiligen Experten der Fraktionen in unserem Politik-Dialog, wäre mir um die Zukunft der Klimapolitik auch im Gebäudebereich weniger Bange“, so VFF-Geschäftsführer Frank Lange nach der Veranstaltung. „Wir werden so oder so mit langem Atem den Beitrag von Fenstern und Fassaden zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz in Neubau und Sanierung weiterhin nachdrücklich der Öffentlichkeit und Politik vermitteln. Und das heißt: Nach dem Prinzip ‚Efficiency First‘ bewirkt mehr Sanierung von Fenstern und Fassaden in der Gebäudehülle auch mehr Klimaschutz.“

Auf die Homepage des VFF geht es hier entlang.

 

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