„Abends bin ich nicht mehr so ausgepowert“
Velux setzt Exoskelette von Ottobock ein
Das Medizintechnik-Unternehmen Ottobock, Hersteller von Prothesen und Orthesen, forscht schon seit 2012 auch an Lösungen, um Menschen mit körperlich fordernden Tätigkeiten zu entlasten. Das Ergebnis ist eine breite Palette von Exoskeletten und Ergonomie-Lösungen. Zu den ersten Unternehmen der Fensterbranche, die die Exoskelette von Ottobock einsetzen, gehört der Dachfensterhersteller Velux beziehungsweise die JTJ Sonneborn Industrie GmbH, die am Standort Sonneborn bei Gotha Dachfenster aus Holz und Kunststoff produziert. Beim Besuch vor Ort konnten wir mit der Mitarbeiterin Dorina Horn sprechen, für die das Exoskelett Paexo Shoulder eine willkommene Entlastung der Schulter- und Oberarm-Muskulatur ist.
Paexo Shoulder bietet Mitarbeiter*innen in der Produktion und Logistik entlastende Unterstützung bei der Überkopfarbeit. Mit einer mechanischen Seilzugtechnik wird das Gewicht der erhobenen Arme auf die Hüfte abgeleitet. Das schont die Muskeln und Gelenke im Schulterbereich spürbar und die Tätigkeiten über Kopf lassen sich mit deutlich weniger Krafteinsatz und Anstrengung ausführen. „Damit das auch funktioniert, ist es wichtig, den Hüftgurt gut festzuziehen“, macht Horn deutlich.
Zu ihrer Tätigkeit gehört es, die Verglasungsrahmen für die Dachfenster in ein Fördersystem einzuhängen, damit die Rahmen anschließend von einem Roboter mit einer umlaufenden Verklebung versehen werden können. Bei den Rahmen handelt es sich in der Regel um Aluminiumprofile, die bei üblichen Fenstergrößen nicht besonders schwer sind. Anders sieht es aus, wenn der Kunde eine Version aus Kupfer und noch dazu ein übergroßes Fensterelement wünscht. Zudem hat Horn über den Tag an die 1.000 Stück dieser Rahmen einzuhängen und nach erfolgter Applikation wieder abzunehmen. Dabei muss sie überwiegend über Kopf arbeiten. „Früher hatte ich regelmäßig Verspannungen im Nackenbereich und ich war am Abend ganz schön ausgepowert“, berichtet Horn.
Da Paexo Shoulder nicht auf einen Akku für die Energiezufuhr angewiesen ist, ist das Gerät mit einem Gewicht von nicht einmal zwei Kilogramm besonders leicht. Es wird wie ein Rucksack angelegt. Wie uns Horn demonstriert, dauert das bei entsprechender Übung gerade einmal eine halbe Minute. Durch die Möglichkeit der individuellen Anpassung ist ein hoher Tragekomfort gewährleistet. So schnell und wendig, wie sich Horn zwischen ihren verschiedenen Arbeitsstationen hin und her bewegt, wird deutlich, dass mit der Nutzung des Gerätes keine Einschränkungen in der Beweglichkeit verbunden sind. „Ich trage in der Regel das Exoskelett den ganzen Tag, nehme es nur zu den Pausen ab“, erklärt Horn.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der September-Ausgabe von bauelemente bau.
Weitere Informationen zum Dachfensterhersteller erhalten Sie hier.
Zusätzliche Informationen zu den dort eingesetzten Exoskeletten bekommen Sie hier.
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