20. März 2023

„Wir haben in der StellaGroup ein großes Gewicht“

bauelemente bau im Gespräch mit Astride Esteve, alleinige Geschäftsführerin der Alulux GmbH

Astride Esteve: „Alleine zu regieren ist nicht mein Stil, ich setze lieber auf Kollegialität.“ Foto: bauelemente bau

Weibliche Führungskräfte haben auch in der Rollladen- und Sonnenschutzbranche einen gewissen Seltenheitswert. Umso interessanter ist es, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mit Astride Esteve, seit über einem Jahr alleinige Geschäftsführerin der Alulux GmbH, haben wir uns über ihre Pläne zur Weiterentwicklung des Unternehmens, neue Produkte und Dienstleistungen unterhalten. Dabei verfolgt sie einen kooperativen Führungsstil, hat dazu zwei Management Teams ins Leben gerufen, um leitende Mitarbeitende an der Führung des Unternehmens zu beteiligen.

Frau Esteve, Sie sind im Januar 2021 als zweite Geschäftsführerin zu Alulux gekommen, seit etwas mehr als einem Jahr sind Sie die alleinige Geschäftsführerin des Unternehmens. Mit welchen Zielen haben Sie diese Aufgabe übernommen?

Alulux ist mit über 60 Jahren Geschichte schon ein etabliertes Unternehmen in der Branche. Ich sehe es daher als meine Aufgabe an, Alulux zu stärken, damit wir mindestens weitere 60 Jahre im Markt präsent sind. Dazu werden wir neben neuen Produkten auch unsere Serviceleistung ausbauen. Dazu gehört beispielsweise unser neues Partnerportal, das seit Januar in Betrieb ist.

Sie sind in einer männerdominierten Branche tätig. Welche besonderen Herausforderungen sind damit verbunden?

Ich habe meine gesamte Karriere in Branchen verbracht, die hauptsächlich von Männern „dominiert“ wurden, daher ändert sich für mich nicht viel. Ich hoffe, dass dies andere Frauen ermutigt, diese Verantwortung zu übernehmen. Es sollte generell heute kein Thema mehr sein.

Welche Projekte konnten in der Zwischenzeit erfolgreich umgesetzt werden?

Ich habe ein Senior Management Team ins Leben gerufen. Denn alleine zu regieren ist nicht mein Stil, ich setze lieber auf Kollegialität. In diesem Team, das sich aus dem Operations Direktor, dem Finanzdirektor, der Leiterin Human Ressources, dem Vertriebsleiter und dem Technischen Direktor zusammensetzt, werden zweimal im Monat die wichtigsten Dinge besprochen. Das Management Team setzt sich aus den 19 Abteilungsleitern zusammen. Im diesem Kreis wird über aktuelle Projekte, den finanziellen Status des Unternehmens etc. informiert. Die Abteilungsleiter berichten dann in ihren jeweiligen Teams.

Sie haben für die kommenden zwölf bis 24 Monate eine Reihe neuer Innovationen und Initiativen angekündigt, die Sie auf den Markt bringen möchten. Können Sie unseren Leser schon genauere Informationen geben?

Solar ist für uns ein Fokusthema. Wir werden daher neben dem Rollladensystem auch Lösungen mit Raffstoren und Screens entwickeln. Darüber hinaus arbeiten wir an einem neuen Neubaukasten. Unsere Lösungen für diese beiden Themen werden wir auf der R+T 2024 in Stuttgart präsentieren.

Die Zahl der Anbieter von Solar-Rollläden wächst kontinuierlich. Bleiben solche Lösungen eine Nische oder haben diese die Chance, ein Standardprodukt zu werden?

Ob es in Deutschland tatsächlich einmal Standard sein wird, ist schwer zu sagen, aber in anderen Ländern ist es schon so. Um das Vertrauen skeptischer Kunden zu gewinnen, setzen wir auf eine zusätzliche Lademöglichkeit sowie eine einfache Installation. Verkauft werden die Produkte von unseren Fachhändlern. Diese müssen wir schulen und mit Mustern ausstatten, um so den Absatz der Solarprodukte zu fördern.

Seit Juni 2019 gehört Alulux zur französischen StellaGroup. Welche Rolle spielt Alulux innerhalb der Gruppe von Unternehmen, die sich mit der Produktion von Sonnenschutz, Rollläden, Garagentoren beschäftigen?

Die StellaGroup gliedert sich in drei Business Units: Rollladen und Sonnenschutz, Tore sowie Outdoor Living. Wir sind das drittgrößte Unternehmen in der Gruppe und das zweitgrößte in unserer Business Unit, zu der vier französische Unternehmen gehören. Wir haben daher in der Gruppe ein großes Gewicht. Die StellaGroup versteht unser Geschäft, weil wir aus derselben Branche kommen. Innerhalb der Unit pflegen wir einen regelmäßigen Austausch, bearbeiten gemeinsam Themen und lernen voneinander. Für die Gruppe gibt es globale Richtlinien, dennoch sind wir autonom; es wird aber erwartet, dass wir Synergien schaffen. Der Einkauf wird lokal gesteuert. Ein Beispiel: für die Coils haben wir einen Gruppenlieferanten, zusätzlich hat jedes Unternehmen zwei weitere regionale Anbieter.

Wie sieht die Arbeitsteilung der Unternehmen im Bereich Produkte und Vertrieb aus? Wie wird ein gegenseitiger Wettbewerb verhindert?

Die Marken bleiben bestehen und jedes Unternehmen produziert weiter seine Produkte. In unserem Fall sind dies Rollläden, Raffstore, Screens und Rolltore. Im Rahmen der gemeinsamen Vertriebsstrategie wurde festgelegt, dass wir an erster Stelle der Partner für den Rollladen- und Sonnenschutz-Fachbetrieb, Bauelemente-Händler und Fensterbauer sind. Sollte es zu Überschneidungen kommen, wird das besprochen und geregelt. Darüber hinaus wird an Cross-Selling Konzepten gearbeitet.

Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 6. April erscheinen wird.

Auf die Homepage von Alulux geht es hier entlang.

 

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