14. September 2023

„Die Digitalisierung ist in der Branche angekommen“

bauelemente bau im Gespräch mit Gerhard und Moritz Ebert, beide Geschäftsführer der 3E Datentechnik GmbH

Gerhard (l.) und Moritz Ebert. Foto: 3E Datentechnik GmbH

Die 3E Datentechnik GmbH mit Sitz in Oberkochen bei Aalen blickt in diesem Jahr auf stolze 30 Jahre ihres Bestehens zurück und feiert damit ein bedeutendes Firmenjubiläum. Im Interview mit den Geschäftsführern Gerhard und Moritz Ebert sprachen wir über die Entwicklung des Unternehmens, die aktuellen Herausforderungen, welche Projekte für die Zukunft geplant sind und wie weit der Generationswechsel bereits fortgeschritten ist.

Zu einem solchen runden Geburtstag muss dann doch eine rückblickende Frage sein. Was waren in Ihren Augen die wesentlichen Meilensteine in der Unternehmensgeschichte?

Gerhard Ebert: Der entscheidende Meilenstein war der Entschluss, als erstes Unternehmen eine Software auf Windows-Basis für die Holzfensterbranche zu entwickeln. Zu dieser Zeit gab es für die Branche nur Lösungen auf Grundlage des Betriebssystems DOS. Durch die Entscheidung für Windows hatten wir somit einen technologischen Vorsprung am Markt. Dank der zahlreichen Vorteile, wie zum Beispiel der höheren Usability per Drag&Drop, kamen dann ziemlich schnell große Firmen auf uns zu. Über Partnerschaften mit etablierten ERP-Anbietern und Schnittstellen sind wir dann in die ERP-Welt eingetaucht. Die dadurch gewonnenen Erfahrungen und das erlernte Wissen zahlen sich bis heute noch aus.

Moritz Ebert: Den Neubau des zukunftsfähigen Hauptsitzes hier in Oberkochen sehe ich ebenfalls als einen sehr wichtigen Meilenstein in unserer Firmengeschichte an. Dieser ist ein Commitment zum Standort und zu unserem Team.

Mit welchen Erwartungen – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch im Hinblick auf Themen, die die Branche betreffen, wie beispielsweise den Ukraine-Krieg, Inflation, Einbruch des Neubaus oder die damalige Hoffnung auf die Steigerung der Sanierungsrate – sind Sie Ihr Geburtstagsjahr angegangen?

Moritz Ebert: Wir rennen gesellschaftlich und global von einer Krise in die nächste. Daher haben wir auch keine speziellen Erwartungen. Die Branche hat zurzeit wieder mit einigen Belastungen zu kämpfen und zahlreiche Probleme zu bewältigen. Wir bei 3E sind aber gut aufgestellt und sehen uns deshalb auf dem richtigen Weg. Unser Optimismus ist etwas verhalten. Wir erwarten eine noch stärkere Digitalisierung, da dies ein wichtiges Zukunftsthema bleibt. Die Digitalisierung ist mittlerweile auch in der Branche angekommen.

Gerhard Ebert: Ich bin persönlich sehr traurig über die jetzige Lage in der Ukraine und hätte mir das nie vorstellen können. Wir müssen mehr dafür tun, um wieder ein Bewusstsein für ein nachhaltiges Leben zu schaffen. Wir können nicht die Erwartung haben, dass automatisch alles wieder gut wird. Im Moment bin ich aber teilweise etwas ratlos.

Und was sind Ihre Pläne für die nächsten Jahre? Welche Umsatzziele haben Sie sich gesteckt?

Moritz Ebert: Ganz konkrete Umsatzziele haben wir uns nicht gesteckt. Wir sind ein mittelständisches Familien-Unternehmen und wollen organisch wachsen, wie es uns in den letzten Jahren hervorragend gelungen ist. In den Hauptmärkten Deutschland, Frankreich, Schweiz und Österreich wollen wir unsere Präsenz kontinuierlich ausbauen. Im niederländischen Markt sind wir gut angekommen und werden unsere Position weiter stärken. Ein weiterer Markt, auf den wir uns konzentrieren, ist Großbritannien. Wir beabsichtigen dabei eine langsame, stetige und gesunde Entwicklung des Unternehmens. Des Weiteren wollen wir zukünftig verstärkt in den Holzbereich investieren und weitere Unternehmen von unserer Lösung überzeugen. Wir sehen Holz als einen sehr wichtigen Rohstoff, sowohl hinsichtlich der Wertschöpfung als auch der Nachhaltigkeit.

Viele Ihrer Kunden sind Fensterhersteller. Wie nehmen Sie die Lage des deutschen Fenstermarktes derzeit wahr?

Gerhard Ebert: Der Neubau geht stark zurück, was bei der Sanierung bisher noch nicht so stark zu spüren ist. Gerade im PVC-Bereich ist die Auslastung nicht mehr so gegeben, wie es vor ein paar Jahren noch war. Gerade in diesem Segment wird der Preisdruck immer größer, was wir aber zum Vergleich im Holzbereich noch nicht sehen.

Moritz Ebert: Die Lieferketten und die Inflation entwickeln sich aktuell dahin, dass die Fensterbauer wieder einigermaßen verlässlich kalkulieren können. Aus dem Markt erhalten wir unterschiedliche Stimmungen, wobei die Informationsbereitschaft teilweise schwierig ist. Neben der Ungewissheit sehen viele Betriebe aber auch die Notwendigkeit, gerade jetzt in den schlechten Zeiten zu investieren, sofern sie es können. Eindeutig ist aber der Wunsch der Unternehmen an die Regierung, mehr Förderungen bereitzustellen.

Vor fünf Jahren bei unserem Interview zum 25sten Jubiläum von 3E sagten Sie, Herr Ebert, dass der Zeitpunkt der Übergabe „schneller passiert, als so mancher erwartet“. Nicht dass wir Sie loshaben wollten, aber uns interessiert natürlich, ab wann Sie denn nun Ihren wohlverdienten Ruhestand genießen wollen?

Gerhard Ebert: Es gibt noch kein fixes Datum. Zurzeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem Produkt und möchte dort noch an ein paar Stellschrauben drehen. Die Leitung und Organisation liegen aber ganz in den Händen von Moritz und ich bin sehr glücklich, wie er das alles angeht. Dennoch will ich gerade in den schwierigen Zeiten eine noch etwas schützende Wirkung bieten. Das Arbeitspensum ist bei mir aber deutlich weniger geworden und ich hatte noch nie so viel Urlaub wie in diesem Jahr.

Moritz Ebert: Wir sind beide der Meinung, dass wir als Team sehr gut funktionieren. Mein Vater hat ein Branchenverständnis und eine Erfahrung, die unheimlich wertvoll sind. Der Generationswechsel schreitet trotzdem voran und wird in den nächsten Jahren erfolgen. Ziel muss es sein, dass mein Vater in den wohlverdienten Ruhestand gehen kann und mir nur noch bei möglichen Fragen unterstützend und beratend zur Seite steht.

Ist dieses Jahr auch noch eine große Feier anlässlich des Jubiläums geplant?

Gerhard Ebert: Wir werden das diesjährige Jubiläum gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden feiern.

Moritz Ebert: Anstatt einer großen Feier, wie zum 25-jährigen Jubiläum, wollen wir unseren Mitarbeitenden als Dankeschön zusätzlich zur internen Feier etwas zukommen lassen.

Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 5. Oktober erscheinen wird.

Auf die Homepage der 3E Datentechnik GmbH geht es hier entlang.

 

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