Recyclingmenge bei PVC-Altfenstern wächst erneut
Die Rewindo GmbH Fenster Recycling Service, Bonn, meldet für 2022 trotz schwacher Baukonjunktur erneut einen leichten Anstieg der Recyclingmenge bei PVC-Altfenstern und verwandten Produkten. Gegenüber dem Vorjahr mit 42.463 Tonnen erfolgte ein Zuwachs von 3,8 Prozent auf 44.247 Tonnen, wie das Marktforschungsunternehmen Conversio auf Basis des Datenerfassungssystems RecoTraceTM von Recovinyl, bei dem Rewindo ebenfalls eingebunden ist, ermittelte.
Die erfassbare, verfügbare Menge betrug circa 50.200 Tonnen, woraus eine Recyclingquote von 88 Prozent resultiert. „Wir haben derzeit noch eine stabile Entwicklung mit weiterhin moderaten Wachstumsraten“, so Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. „Ein Blick auf die erfassten Recyclingmengen von Produktions- und Verarbeitungsabfällen zeigt allerdings, dass sich die Bauwirtschaft bereits zum Ende des Jahres 2022 in einer Phase des Abschwungs befunden hat.“ Während sich die Zahl 2021 noch auf 106.149 Tonnen belief, waren es 2022 nur noch 99.422 Tonnen – ein Rückgang um sechs Prozent.
Rückläufige Zahlen nicht auszuschließen
Dies könne, so Vetter, mit einer gewissen Verzögerung auch als Vorbote für die Entwicklung der Recyclingmengen gesehen werden. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir in den nächsten ein bis zwei Jahren erstmals rückläufige Zahlen, zumindest aber vorübergehend kein nennenswertes Wachstum beim Altfenster-Recycling erleben werden.“
Als Haupttreiber hierfür nennt Rewindo den deutlichen Einbruch in der Bauwirtschaft, der sich unter anderem an nicht mehr realisierten Bau- und Sanierungsmaßnahmen aufgrund von Zinserhöhungen und gestiegenen Baukosten festmacht, sowie, gemäß Berechnungen des VFF Fenster- und Fassadenverband, durch den generellen Rückgang am Fenstermarkt. So lägen auch Bauprojekte, bei denen PVC-Altfenster anfallen, immer häufiger auf Eis. Dennoch versuchen die Profilhersteller den Anteil an Rezyklaten in ihren Neuprodukten weiter zu steigern oder zumindest auf diesem hohen Niveau zu halten.
Abbruch stabilisiert die Recyclingzahlen
Besser sähe es beim Abbruch aus, der zur Stabilisierung der Recyclingzahlen beitrage. Aus diesem Bereich kommen laut Studie 24,3 Prozent der Post-Consumer-Abfälle. Der Fensterbau steuert 54 Prozent bei. Der Gewerbe- und Siedlungsabfall, der über Entsorgungsunternehmen in den Kreislauf gelangt, hat einen Anteil von 16,2 Prozent.
Ausbau bestehender Kontakte zu Abfallerzeugern und Entsorgern
„Wir werden vor diesem Hintergrund unsere Bemühungen zur vermehrten Gewinnung von PVC-Altfenstern, -Rollläden und -Türen weiter intensivieren. Dazu zählen unter anderem auch Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, um den Bekanntheitsgrad des Rewindo-Recyclingsystems bei den wesentlichen Zielgruppen weiter zu steigern“, betonte Vetter. Ferner sei es wichtig, zusätzliche Wege zur Erfassung und Entsorgung von Altfenstern zu eröffnen und bestehende Kontakte zu den Abfallerzeugern und Entsorgern auszubauen. In diesem Zusammenhang seien die in den letzten Jahren etablierten Rewindo-Netzwerke für Premium-Partner, Sponsor-Partner sowie der stetige Ausbau von Annahmestellen für Kleinstmengen an PVC-Fenstern von großer Bedeutung.
Wiedereinsatz von 80 Prozent der Rezyklate
Eine wichtige Kenngröße für den Erfolg und die Akzeptanz des Altfenster-Recyclingsystems ist der Wiedereinsatz von Rezyklaten bei der Produktion von Kunststoff-Fensterprofilen und artverwandten Produkten. Im Jahr 2022 gingen etwa 80 Prozent der Rezyklate in die Herstellung neuer Fenster-, Tür- und Nebenprofile. 20 Prozent wurden in der Rohrindustrie verwendet, die allerdings aufgrund der EU-Blei-Restriktion bereits ab 2025 vollständig im Fenster- und Tür-Kreislauf verbleiben werden.
Mehr zur Recycling-Initiative erfahren Sie über diesen Link.
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