8. Dezember 2023

„Richtige Reinigung von Kunststoff-Fenstern“

Nachbericht zum TechnologieForumZukunft der RAL Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme (GKFP)

Die Moderatoren, Referenten und Experten der Podiumsdiskussion vom vierten TechnologieForumZukunft gemeinsam auf der Bühne. Foto: bauelemente bau

Ende Oktober fand die hybride Lernveranstaltung „TechnologieForumZukunft“ der RAL Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme (GKFP) statt. Unter dem Thema „Richtige Reinigung von Kunststoff-Fenstern“ trafen sich rund 70 Interessenten sowohl vor Ort als auch online ein. Dabei standen vor allem Praxisvorführungen zur richtigen Wahl des Reinigungsmittels und der Reinigung selbst im Vordergrund.

Zum Auftakt der Veranstaltung berichtete Harald Neunzehn, Leiter Folienservice bei Renolit SE, aus der Sicht der Systemgeber und Folienhersteller über die „Herangehensweise und Reinigungsmittel bei der Reinigung von folierten Oberflächen“. Er stellte die Verschmutzung durch Putz oder Klebereste an PVC-Oberflächen dar und gab den Teilnehmenden nützliche Tipps für die Reinigung. So demonstrierte er live, wie man einfache Verschmutzungen nur mit Wasser und Spülmittel entfernen kann und gab den Teilnehmenden relevante Hinweise und Empfehlungen, wie zum Beispiel „Staub nicht trocken, sondern feucht abzureiben“, „Oberflächen nicht anzurauen“ und „anlösende Reiniger zu vermeiden“.

Um eine Schädigung der Oberfläche durch mögliche Schmirgel-Effekte durch Sandkörner zu vermeiden, sollte zudem darauf geachtet werden, dass die Reinigung ohne Reibung erfolgt, so seine eindrückliche Mahnung. Des Weiteren betonte er nachdrücklich, dass eine falsche Reinigungsmethode der Oberfläche mehr Schaden zufügen kann als die eigentliche Verschmutzung.

Die verschiedenen Reinigungsmittel

Im zweiten Impulsvortrag erläuterte Marco Themel, Fenoplast Fügetechnik GmbH, das „richtige Reinigen von weißen PVC-Kunststoffprofilen“. Er ging unter anderem auf die Differenzierung von lösemittelhaltigen und lösemittelfreien/wässrigen Reinigungsmitteln ein.

Je nach Zusammensetzung werden lösemittelhaltige Reiniger dabei in verschiedene Unterkategorien eingeteilt:

  • Nicht anlösend: Diese Reiniger lösen die PVC-Matrix nicht an und zerstören somit die Oberfläche des Kunststoffprofils nicht.
  • Schwach anlösend: Hier wird die PVC-Matrix beim Reinigen „leicht“ angelöst und es kann gegebenenfalls zu einer Zerstörung der Oberfläche kommen.
  • Stark anlösend: Hierbei wird die PVC-Matrix angelöst, die Oberfläche freigelegt und die Oberfläche zerstört.

 

„Je stärker das Anlöseverhalten eines Reinigers ist, umso größer ist die Gefahr, dass die Oberfläche irreversibel zerstört wird“, so Themel. Viele Hersteller haben deshalb ihre Produkte mit sogenannten UV-Additiven ausgestattet, damit die Oberfläche auch nach einem Anlösen wieder versiegelt und geschützt ist.

Die lösemittelfreien oder auch wässrigen Reinigungsmittel hingegen enthalten Wasser als Trägerbasis und sogenannte Tenside. Vereinfacht gesagt sind Tenside nichts anderes als Spülmittel. Jedoch sind diese – im Gegensatz zum handelsüblichen „Spüli“ – nicht mit Fettlösern oder ähnlichem ausgestattet, die die Oberfläche zusätzlich schädigen können.

„Aber auch wässrige Reinigungsmittel sind teilweise mit Lösemitteln in geringer Dosierung versetzt, um die Reinigungsleistung zu verbessern“, so Themel. Zudem gibt es speziell formulierte Reinigungsmittel für weiße PVC-Oberflächen, die mit Füllstoffen modifiziert sind und so als nicht abrasives „Schleifmittel“ dienen. Dies hat den Vorteil, dass dadurch mehr Oberflächenverschmutzung abgetragen werden kann. Solche Reinigungsmittel sind aber nicht für folierte/beschichtete Oberflächen geeignet, da sich diese in die Poren der Folierung/Beschichtung setzen können und dadurch weiße Flecken hinterlassen würden, die schwer zu entfernen sind.

Auszüge aus unserem Beitrag zum „TechnologieForumZukunft“ der RAL Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V. (GKFP) in der bauelemente bau Ausgabe 12/23. Den vollständigen Beitrag lesen Sie in unserer Dezember-Ausgabe auf den Seiten 18 und 19.

Auf die Homepage der GKFP geht es hier entlang.

 

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