„Wir sind gerüstet, alle Herausforderungen anzunehmen“
bauelemente bau im Gespräch mit Frank Jedamksi und Oliver Lehnert, beide Maco Hautau Deutschland GmbH

Frank Jedamski (l.) und Oliver Lehnert. Fotos: Maco Hautau Deutschland GmbH
Der Fenstermarkt hat einen neuen Tiefstand erreicht und der Abwärtstrend setzt sich wohl auch in diesem Jahr fort. Das Ende der Ampelkoalition schürt Verunsicherung und die Unternehmen kämpfen mit Strukturwandel und hohen Energiekosten. Frank Jedamski und Oliver Lehnert, Geschäftsführer der Maco Hautau Deutschland GmbH, sprechen über Prognosen, aktuelle Trends und welche Strategien die deutsche Niederlassung der Maco-Gruppe verfolgt, um sich in diesem dynamischen Umfeld zu behaupten.
Wie bewerten sie die aktuelle Marktsituation in der Fenster- beziehungsweise Beschlagbranche und wie ist die Stimmungslage? Mit welchen Themen beschäftigt man sich?
Oliver Lehnert: Die Lage bleibt angespannt und die Branche agiert im Augenblick eher verhalten. Der Fensterbereich steht vor einer erheblichen Herausforderung. Eine schwache Baukonjunktur und ein pessimistisches Klima prägen das Bild. Die Verunsicherung der Bauherren und Investoren durch unklare wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen hat bereits im Jahr 2024 zu Marktrückgängen geführt. Man ist sich einig in der Aussage, dass auch 2025 nicht einfach werden wird. Das war in diesen ersten Wochen des Jahres schon sehr deutlich spürbar. Prognosen auf lange Sicht sind momentan schwierig, das heißt es ist sehr viel Abwarten angesagt. Alles hängt sehr stark davon ab, wie sich die Situation weiterentwickelt.
Frank Jedamski: Es ist ein ganzer Themenkatalog, der momentan nicht nur auf unsere Branche Einfluss nimmt. Der Hauptfaktor ist wohl die andauernde politische Uneinigkeit, die die Verunsicherung der Wirtschaft und natürlich unserer Gesellschaft dramatisch verschärft hat. Da beschäftigt uns die hohe Inflationsrate und steigende Kostenbelastung, der Fachkräftemangel, die Zins- und Subventionspolitik. Neben den nationalen ungelösten Themen und vorgezogenen Neuwahlen kommen immer neue globale Herausforderungen, wie der Klimawandel, Kriege oder wirtschaftliche Unsicherheiten auf uns zu. Alles Themen, die auf die Konjunkturbremse treten.
Lehnert: Es gibt aber auch Ausnahmen. Betrachtet man Unternehmen, die überwiegend in der Sanierung und Renovierung tätig sind, wird man feststellen, dass diese zumeist gut gefüllte Auftragsbücher vorweisen und soliden Zeiten entgegenblicken können. Außerdem stehen Hersteller von Holzfenstern im Vergleich zu Kunststoff- oder Aluminiumherstellern ebenfalls besser da. Ihnen spielen die wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit in die Karten, denn besonders in öffentlichen Ausschreibungen nimmt der der ökologische Fußabdruck eine wesentliche Rolle ein. Da agiert natürlich der nachwachsende Werkstoff Holz ganz vorne mit.
Viele Unternehmen schauen pessimistisch in die Zukunft. Gilt das auch für das Unternehmen Maco Hautau Deutschland GmbH? Wie schätzen sie die Aussichten für 2025 ein?
Jedamski: Pessimistisch sind wir keinesfalls. Dass das Jahr 2025 natürlich kein Rekordjahr werden wird, ist grundsätzlich wohl jedem ganz klar bewusst. Während der Neubau weiterhin unter Druck steht, wird der Sanierungsmarkt noch die größten Chancen für eine Erholung bieten. Hier wird es zu einer weiteren Verschiebung der Marktanteile kommen. Doch die Branche entwickelt sich ständig weiter, und ich glaube, dass wir in den kommenden Jahren viele spannende Möglichkeiten sehen werden, insbesondere im Bereich Smarthome und Digitalisierung. Auch die Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen wird weiter steigen, und Unternehmen, die sich schon jetzt darauf einstellen, werden in der Lage sein, sich von ihren Marktbegleitern abzuheben. Die Zukunft wird den Unternehmen gehören, die bereit sind, sich anzupassen und neue Wege zu gehen. Wir sind gerüstet, alle Herausforderungen anzunehmen.
Lehnert: Der Preisdruck wird weiter steigen. Letztendlich haben wir unseren Job zu machen und eigene Potentiale effektiv einzusetzen. Dabei müssen aber immer die Bedürfnisse unserer Kunden an erster Stelle stehen und unser Schrittmacher sein. Deshalb werden wir diese Zeit nutzen, um uns noch besser aufzustellen. Wichtig ist es jetzt, über den Tellerrand zu schauen und mittel- bis langfristig zu denken und zu handeln. Mit kurzfristigen Taktiken auf die aktuelle Krise einzugehen, ist jedenfalls der falsche Weg. Wir wollen unser Unternehmen richtig positionieren und gezielt in unsere Struktur, unser Team und unsere Logistik investieren. Das Wichtigste ist, unsere Kunden auch in dieser schwierigen Zeit optimal versorgen zu können und in engem Kontakt mit ihnen zu stehen. Wir legen großen Wert auf Zusammenarbeit, denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass die besten Ideen oft aus einem kreativen Austausch innerhalb eines Teams entstehen. Wir arbeiten auch hier daran, noch transparentere Kommunikationswege zu schaffen, das schafft Vertrauen und hilft uns, die Erwartungen besser zu managen.
Jedamski: Und was ist noch sehr wichtig für unsere Kunden? Ein fester Ansprechpartner, denn der kennt sie und ihre Bedürfnisse. Unsere Mission war es immer, nicht nur Produkte zu verkaufen, sondern langfristige Beziehungen und einen verbindlichen und persönlichen Umgang zu unseren Kunden aufzubauen. Diese Kultur möchten wir beibehalten.
Wie wird sich der Markt entwickeln und welche Maßnahmen und Strategien hat Maco Hautau Deutschland im Köcher, um auf diese verschiedenen Szenarien zu reagieren?
Lehnert: Kurzfristig wird es einen hart umkämpften Verdrängungsmarkt geben, und das bei einem deutlich kleineren Kuchen, sprich einer geringeren Nachfrage. Wir müssen aufpassen, dass dann die Preisspirale nicht nach unten geht. Alle unsere Strategien möchten wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Primär ist uns wichtig, dass wir unseren Kunden mit unserem Service weiterhin zur Seite stehen. Aktiv in einem partnerschaftlichen Miteinander wollen wir Ihr Feedback hören und fundierte Antworten darauf haben. Ihre Bedürfnisse und Wünsche sind für uns entscheidend, um innovative Lösungen zu entwickeln, die wirklich einen Mehrwert bieten. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Ideen und Technologien, die uns helfen, unsere Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.
Jedamski: Ja, genau. Als Komplettanbieter bieten wir für alle Situationen unsere Lösungen an und sind mit unserem breiten Produktportfolio gut aufgestellt. Damit können wir sicherstellen, dass unsere Kunden alles, was sie brauchen, bei uns finden. So können wir produktseitig alle Trends und Tendenzen bedienen und ein umfassendes Angebot aus einer Hand bieten. Das bedeutet, dass wir nicht nur Beschläge in unserem Portfolio haben, sondern maßgeschneiderte Lösungen entwickeln, die genau auf die spezifischen Anforderungen jedes Projekts abgestimmt sind. Dazu gibt es neben den leistungsstarken Ausführungen auch abgespeckte Varianten als günstigere Alternativen. So ist für jeden etwas dabei.
Lehnert: Ein zentrales Thema in 2025 wird für uns auf jeden Fall die Qualität und Liefersicherheit sein. Termintreue ist für unsere Kunden nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit, sondern auch der Planungssicherheit. Sie müssen sich darauf verlassen können, ihre Bestellungen pünktlich und in der vereinbarten Qualität zu erhalten. Dieses Kriterium ist entscheidend, damit unsere Kunden auch ihre eigenen Projekte effizient umsetzen können. Nur dann können sie ihre Abläufe optimal steuern.
Jedamski: Die Liefersicherheit ist in der Tat ein sehr wichtiges Thema, insbesondere in den letzten Jahren, die von globalen Lieferkettenproblemen geprägt waren. Bis heute hat sich da nichts geändert. Im Gegenteil: die Unsicherheiten in der Beschaffung von Rohstoffen und Komponenten werden noch weiter zunehmen. Einkaufseitig betrachten wir unsere Lieferketten noch genauer und bauen engere Beziehungen zu unseren Lieferanten auf, um die Verfügbarkeit von Materialien sicherzustellen. Zudem setzen wir auf langfristige Verträge mit unseren Lieferanten, um die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu garantieren. Regelmäßige interne und externe Audits und Qualitätskontrollen sind ebenfalls Teil unseres Prozesses, um sicherzustellen, dass wir die hohen Standards einhalten, die wir unseren Kunden bieten möchten.
Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 6. März erscheinen wird.
Auf die Homepage der Maco Hautau Deutschland GmbH geht es hier entlang…
…und zum virtuellen Auftritt der Hautau GmbH gelangen Sie über diesen Link.
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