Schüco gewinnt Marktanteile im Kerngeschäft
Die Produktionskapazitäten von Haan werden bis zum Jahres-ende 2014 nach Weißenfels verlagert.

Im Geschäftsjahr 2013 erzielte die Schüco International KG in ihren Sparten ganz unterschiedliche Umsatzergebnisse. Während sich die beiden Geschäftsbereiche Metallbau und Kunststoff gut entwickelt haben, musste der Bereich Neue Energien einen weiteren Rückgang hinnehmen. Aus-schließlich aufgrund der Marktschwäche des Solargeschäf-tes erreichte die Schüco Gruppe im Jahr 2013 einen Umsatz von 1,50 Milliarden EUR.
Der umsatzstärkste Geschäftsbereich Metallbau ist leicht ge-wachsen auf 1,12 Milliarden EUR. Er musste zwar Markt-schwächen in den Beneluxstaaten, Iberia, Griechenland und Russland hinnehmen, konnte diese jedoch durch Umsatzzu-wächse in Asien, im Baltikum und der Türkei kompensieren.
Der Geschäftsbereich Kunststoff wird durch stark schwankende Nachfragestrukturen beeinflusst. Er konnte jedoch in Russland, Italien, der Türkei und den Beneluxstaaten zusätzlich Marktan-teile gewinnen und so einen Umsatz von 235 Millionen EUR erzielen.
Die Märkte, in denen der Schüco Geschäftsbereich Neue Ener-gien national und international aktiv ist, unterliegen seit mehreren Jahren einem starken Wandel. Daher hat Schüco bereits 2012 erste Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt. Dennoch musste dieser Geschäftsbereich im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 65 Prozent verkraften: Während mit Systemtechnik zur solaren Energiegewinnung in 2012 noch rund 400 Millionen EUR erwirtschaftet wurden, waren in 2013 nur noch 145 Millionen EUR möglich. Diese Entwicklung hat den Gesamtumsatz der Schüco Gruppe maßgeblich beeinflusst.
In 2013 beschäftigte die Schüco Gruppe 4.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 3.368 in Deutschland. Im Vergleich zu 2012 (5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) hat sich die Schüco Belegschaft um 4 Prozent verringert. Eine Entwicklung, die ausschließlich dem schwierigen Marktumfeld im Solargeschäft geschuldet ist.
Investitionen 2013
Schüco hat im Geschäftsjahr 2013 insgesamt 35 Millionen EUR investiert. Über 11 Millionen EUR flossen in den Ausbau des Kunststoff-Standortes Weißenfels: in eine über 6.300 m² große Kaschierhalle, in einen neuen Büro- und Sozialtrakt mit Medienversorgung sowie in Verkehrsanlagen und Flächenlogistik. Größtes Investitionsvorhaben am Standort Bielefeld war der neue Showroom, der das aktuelle Produktportfolio des Geschäftsbereiches Metallbau präsentiert.
Ausblick 2014
Schüco erwartet in 2014 aufgrund der unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa differenzierte Marktchancen und -erfolge. In Deutschland ist nach dem milden Winter mit deutlichen Zuwächsen in den Bereichen Neubau und Renovierung zu rechnen. So konnte die Gruppe erfreulicher-weise im 1. Quartal 2014 ein zweistelliges Umsatzplus im Kerngeschäft Fenster, Türen und Fassaden erzielen.
Das Unternehmen erwartet, dass sich die Erschließung neuer internationaler Märkte sowie die Markteinführung der auf der Messe BAU 2013 in München vorgestellten Neuheiten des Geschäftsbereiches Aluminium positiv auf den Geschäftsverlauf in 2014 auswirken.
Produktion wird gebündelt
Der seit 2006 in Weißenfels bei Leipzig ansässige Geschäfts-bereich Kunststoff wird durch einen europaweit stagnierenden Markt bei stark schwankenden Nachfragestrukturen beeinflusst. Um weiterhin erfolgreich zu sein, vereint der Geschäftsbereich seine beiden Produktionsstätten für Kunststoffprofile an einem Standort: Die Produktionskapazitäten von Haan werden bis zum Jahresende 2014 nach Weißenfels verlagert. Dann werden zentral alle Prozesse dieses Geschäftsbereiches von einem Standort aus gesteuert werden: Entwicklung, Rohstoffeinkauf, Produktion, Vertrieb und die komplette Logistik für das In- und Auslandsgeschäft. So aufgestellt wird sich der Geschäftsbereich Kunststoff weiterhin positiv entwickeln können.
Konzentration auf Kerngeschäft
Der Geschäftsbereich Neue Energien entwickelt und vertreibt seit mehr als 10 Jahren Energie gewinnende Systemtechnik für kleine und mittelständische Unternehmen sowie für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Jedoch hat sich gezeigt, dass die Synergien mit dem eigentlichen Kerngeschäft von Schüco zu gering sind, um dauerhaft in einem schwieriger gewordenen Marktumfeld alleine erfolgreich zu sein. Deshalb geht der Geschäftsbereich zum 1. Juni 2014 - vorbehaltlich der Zustimmung der Kar-tellbehörden - an die Viessmann Photovoltaik GmbH in Allendorf.
Schüco fokussiert seine Innovationskraft künftig ausschließlich auf sein Kerngeschäft: die Entwicklung und den Vertrieb zu-kunftsweisender Systemtechnik für energieeffiziente Gebäude. Dazu gehört weiterhin die dem Geschäftsbereich Metallbau zu-geordnete bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV).