6. August 2018

?Wir wollen die Innovationsführer-schaft weiter ausbauen"

bb im Gespräch mit Manfred, Dirk und Patrick Seitz sowie Eric Bobay. Foto: aluplast

aluplast Firmengründer Manfred J. Seitz, der im April seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, will künftig kürzer treten. Rund eine Dekade nachdem er die Geschäftsleitung an seine Söhne, Dirk und Patrick Seitz, übergeben hat. Dies nimmt die badische Unternehmerfamilie zum Anlass für eine Veränderung in der Struktur der aluplast Unternehmen: Dirk Seitz wird sich als Geschäftsführer der Holding verstärkt um zukunftsweisende Geschäftsfelder und Themenbereiche kümmern. Eric Bobay wird neuer CEO und Sprecher der Geschäftsleitung der aluplast Gruppe.

Herr Seitz, in der Vergangenheit haben Sie immer wieder einmal angekündigt, dass Sie sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und kürzer treten möchten. Machen Sie diesmal wirklich ernst?

Manfred J. Seitz (mit einem für ihn typischen herzhaften Lachen):
Nachdem ich im April 80 Jahre alt geworden bin und nach 35 Jahren an der Spitze des Unternehmens und infolge des Beirates, ist es an der Zeit, jetzt ein wenig kürzer zu treten.

Das heißt, Sie ziehen sich tatsächlich komplett zurück?

Manfred J. Seitz:
Natürlich nicht ganz. Ich werde weiterhin aktives Mitglied des Beirates sein. Um unser Unternehmen für die Zukunft fit zu machen, haben wir schon seit einiger Zeit mit dem Beirat ein unabhängiges Gremium etabliert. Mit den vorgenommenen Änderungen in der Holding und der Geschäftsführung und der Stärkung des Beirats stellen wir die Kontinuität der Entwicklung der aluplast Unternehmen sicher.

Welche Kompetenzen hat der Beirat?

Dirk Seitz:
Mit der Übergabe werden die Kompetenzen des Gremiums ausgeweitet. So werden zukünftig die neue Geschäftsführung und der Beirat gemeinsam die strategischen Leitlinien für Expansion und Standortentwicklung erarbeiten. Zudem nehme ich die Bereiche „Strategischer Einkauf" sowie „Personalmarketing und -entwicklung" mit in die Holding.

Wer wird nach dem Umbau der Unternehmensführung die operative Verantwortung in der aluplast GmbH wahrnehmen?

Dirk Seitz:
Neuer Sprecher der aluplast-Gruppe wird Eric Bobay, der bislang für den Bereich Business Development und die neu erworbene Gesellschaft in den USA verantwortlich war. Patrick wird für die Bereiche Sales, Marketing und Logistik zuständig. Arne Przybilla übernimmt als CFO die Bereiche Finanzen und Controlling. Er war einige Jahre beratend für uns tätig und bringt als vertrieblich denkender Mensch das notwendige Gespür für den Markt mit. Mit Frank Spies als COO wird ein langjähriger Mitarbeiter die Verantwortung für die Produktion und die Standortentwicklung übernehmen. Er war zuvor im Unternehmen für die Materialversorgung und die diversen Produktionen außerhalb Deutschlands sowie die Optimierung und Vernetzung der operativen Aktivitäten zuständig.

Seit einigen Jahren schon setzen Sie verstärkt auf externes Management. Was ist der Grund dafür?

Patrick Seitz:
Uns als Gesellschafter ist es wichtig, die Geschäftsleitung nicht ausschließlich mit Familienmitgliedern zu besetzen. Das ist - realistisch gesehen - auch nicht zu leisten. Was wir brauchen sind die richtigen Leute für die jeweilige Aufgabe.

Was hat Sie zu der personellen Veränderung bewogen?

Dirk Seitz:
Wir haben als innovatives Familienunternehmen unseren Erfolg vor allem unseren Mitarbeitern zu verdanken. Das gilt sowohl für die Mitarbeiter im Ausland als auch für die Mitarbeiter hier vor Ort, die mit viel Herzblut die Erfolgsgeschichte aluplast mitgeprägt haben. Wir sehen uns als Familie daher in der Verantwortung, den Fortbestand des Unternehmens und seine Weiterentwicklung zu sichern.

Wo sehen Sie aktuell dafür die größten Chancen?

Dirk Seitz:
In der Zukunft wird es vor allem darum gehen, im Ausland zu wachsen und in den erfolgreichen Märkten die Innovationsführerschaft weiter auszubauen - um den Standort Deutschland langfristig zu sichern. Als Bekenntnis zum Standort ist in diesem Zusammenhang auch die Erweiterung der Logistikfläche im Industriegebiet „Auf der Breit" zu sehen.

Patrick Seitz:
Bei der Verstärkung der internationalen Aktivitäten werden wir den heimischen Markt nicht vernachlässigen. Wir wollen bestehende Kunden ertüchtigen, im Vertrieb und Marketing unterstützen, um gemeinsam neue Absatzkanäle zu erschließen. Karlsruhe, Ettlingen und Poznan bleiben die zentralen Standorte für die Gruppe. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Welchen Einfluss werden die personellen Änderungen für Ihre Kunden haben?

Patrick Seitz:
In der täglichen Arbeit ändert sich kaum etwas. Denn mit den neuen und alten Kollegen geht kein Strategiebruch einher. Was die Neuen mitbringen ist eine andere Sicht auf die Branche und unser Geschäft.

Das komplette Interview finden Sie in der August-Ausgabe von bauelemente bau, die am 2. August erschienen ist.

Die Homepage von aluplast steuern Sie über diesen Link an.


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