Roto wächst weniger stark als geplant
bb-Rückblende: 14. Roto Fachpressetag in Bad Mergentheim
Das aktuelle Jahr war und ist ein Jahr des Umbruchs für die Roto Gruppe mit Stammsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Die offiziell zum 1. Mai 2019 eingeführte neue Konstellation des Unternehmens ist nun auch im personellen Bereich vollständig besetzt, die Kosten der Umstrukturierung seien im Blick und in den Griff gebracht sowie die praktische Arbeit am Laufen. Trotzdem ist der Alleinvorstand der Roto Frank Holding AG, Dr. Eckhard Keill, nicht ganz mit der allgemeinen Situation zufrieden. Das Ziel der Roto Gruppe, in 2019 ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent gegenüber 2018 zu erzielen, konnte nicht erreicht werden. Zum 30. September 2019 weisen die Zahlen zwar ein Wachstum aus, dieses liegt jedoch bei nur rund einem Prozent. So lautet auch die Prognose für den Jahresabschluss der Roto Gruppe.
Als Hauptgrund nannte Keill politisch bedingte Marktrückgänge. „Die allgemeine Wirtschaft befindet sich derzeit im Würgegriff der Politik. Das bekommen auch wir zu spüren", so der Alleinvorstand. Der Markt werde getrieben von politischen Einflussgrößen. So sei der Lobbyismus wesentlich stärker in Erscheinung getreten als bisher. Dazu kämen Sanktionen, die sich verschiedene Länder auferlegen, so dass große wirtschaftliche Krisenherde entstehen wie beispielsweise die Konflikte USA/China, Hongkong/China oder USA/Iran.
„Konflikte mit anderen Ursachen wie zum Beispiel zwischen Syrien und der Türkei oder global die Klimakrise mit einem sehr hohen Konfliktpotential erschweren zusätzlich das alltägliche Geschäft", macht Keill klar. Roto selber lehne die „Sanktionitis" der Politik sowie jeden Eingriff in den Welthandel ab.
Neue Division mit positiverer Stimmung
Zur Umstrukturierung der Roto Gruppe gehört seit 1. Januar 2019 die Roto Professional Service GmbH (RPS), die sich im After Sales Bereich stark macht. „Wir haben in unserem ersten Jahr sehr viel Zuspruch erhalten und konnten viel von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten", berichtet der RPS-Geschäftsführer Dr. Christian Faden. Mit regionalen Fachfirmen in einem Netzwerk-Verbund kümmert sich RPS um die Nachrüstung und Nachversorgung von Fenster- und Türbeschlägen.
Mittlerweile sind sechs dieser Fachfirmen unter dem Dach der RPS organisiert. Neu dazugekommen sind die Wicklein Kundendienst GmbH aus Nürnberg sowie Dachfenster Helfenstein aus Cham im Schweizer Kanton Zug. „Unsere Partner haben unsere Philosophie bereits hervorragend umgesetzt", sagt Faden.
Der Schwrpunkt im aktuellen Jahr legte die Division RPS auf das Marketing, auf die Planung des Ausbaus des Fachfirmen-Netzwerkes und dem Key-Account-Management. So wurde an allen Standorten ein einheitliches ERP-System installiert sowie ein Leistungsverzeichnis erstellt. 2020 sollen die Schwerpunkte auf dem weiteren Ausbau des Fachfirmen-Netzwerks durch geeignete Partner in Ballungsregionen, der Personalentwicklung sowie bei Digitalisierungsprojekten liegen. „Damit wollen wir sowohl unsere als auch die Effektivität bei unseren Kunden steigern", so Faden.
RPS präsentiert Online-Tool
Darüber hinaus informierte Faden über die Premiere eines Online-Tools zur Ermittlung und Bestellung von Ersatzteilen. Generell garantiere Roto deren Verfügbarkeit bis zehn Jahre nach Produktauslauf. „Um den daraus resultierenden Komplettservice von der Identifikation über die Beratung bis zur Auftragsabwicklung kümmern sich im Unternehmen allein 15 Mitarbeiter", hob Faden hervor. Mit diesem Instrument möchte Roto Fehlerquellen minimieren sowie die komplexen Prozesse erheblich beschleunigen und vereinfachen. Gleichzeitig erfülle der in der Branche digitale Fortschritt die in diesem Segment wachsenden Kundenansprüche in puncto Bequemlichkeit, Verfügbarkeit und Individualität.
Der unter www.roto-spareparts.com installierte und nutzbare Ersatzteil-Finder biete die Möglichkeit der Direktsuche über eine vorhandene Bauteilnummer oder alternativ die Identifikation des benötigten Ersatzteiles in maximal sechs Abfrage-Schritten mit Unterstützung von Beispielbildern. Am Ende erhalte der Kunde dann ein Angebot per E-Mail mit einem Link zum Bestellformular. „Es ist möglich, alle Materialien und Öffnungsarten auszuwählen; das Tool ist jederzeitig verfügbar und kompatibel für PC, Laptop, Tablet und Mobiltelefon; die direkte Online-Bestellung und -Bezahlung ist ebenfalls möglich", beschreibt Faden die weiteren Vorteile.
Die „neue Ersatzteil-Ära" begann Anfang November 2019 mit der Freischaltung der deutschen Version für die Beschlagprogramme Dreh-Kipp (Holz/Kunststoff), Door und Equipment. Die sukzessiven Erweiterungsstufen umfassen einerseits die Sortimentsgruppen Schieben, Aluminium, Dichtungen und Dachfenster sowie andererseits die Sprachen Polnisch, Englisch, Ungarisch, Französisch und Italienisch. Faden rechnet damit, dass die neue große Investition in noch mehr Kundenzufriedenheit im Verlauf des Jahres 2020 komplett realisiert und damit weltweit nutzbar sein wird.
Den vollständigen Bericht zum 14. Roto Fachpressetag mit ausführlichen Informationen zu den einzelnen Divisionen lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 5. Dezember erscheinen wird.
Auf die Homepage der Roto Gruppe gelangen Sie über diesen Link.
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