Schüco wächst aus eigener Kraft
Die Schüco Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 1,75 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2018 (1,67 Milliarden Euro) ist damit eine Umsatzsteigerung von knapp 5 Prozent zu vermelden. Für die Schüco Gruppe arbeiteten im Jahresdurchschnitt 2019 insgesamt 5.650 Mitarbeiter. 3.870 Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen in Deutschland, davon wiederum 2.350 in Ostwestfalen-Lippe.
Die Investitionssumme lag 2019 bei knapp 48 Millionen Euro (2018 rund 60 Millionen). Mehr als 11 Millionen Euro davon flossen in die 2016 gestarteten umfangreichen Baumaßnahmen zur Standorterweiterung. Das wirtschaftliche Eigenkapital der Schüco Gruppe liegt unverändert bei rund 70 Prozent. Das Unternehmen ist international in mehr als 80 Ländern aktiv.
Geschäftsbereich Metallbau
Auf den Geschäftsbereich Metallbau (Aluminium und Stahl) entfällt ein Umsatzanteil von 1,485 Milliarden Euro, so dass dieser Bereich ein Umsatzplus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1,41 Milliarden Euro) verzeichnen kann. Der Werkstoff Stahl erfreute sich 2019 einer gestiegenen Nachfrage und verzeichnete ein zweistelliges Wachstum. Der gesamte Geschäftsbereich Metallbau hat in den Niederlanden, in Lettland, Polen, Indien, China, Middle East und Nordamerika ein zweistelliges Wachstum erzielt. Die Geschäfte in Deutschland stiegen von 497 Millionen Euro auf 530 Millionen Euro (plus 6,6 Prozent).
Geschäftsbereich Kunststoff
Auch der Geschäftsbereich Kunststoff verzeichnet ein erfolgreiches Jahr 2019. Mit einem Umsatz von 272 Millionen Euro meldet das Tochterunternehmen Schüco Polymer Technologies KG aus Weißenfels im Vergleich zum Vorjahr (268 Millionen Euro) ein Umsatzplus von 1,5 Prozent. Wachstumstreiber für das Kunststoffgeschäft waren insbesondere Norwegen, Schweden, Niederlande, Belgien, Polen, Spanien und Italien. In Deutschland liegt der Umsatz mit 108 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Investitionen
Das größte Schüco eigene Neubau- und Sanierungsprojekt ist der Bielefelder Standortausbau, für den insgesamt die Investitionssumme von rund 95 Millionen Euro über fünf Jahre bereitgestellt wird. Im Jahr 2018 wurden beispielsweise der Schüco Cube (Workshop Location auf Containerbasis) und das Parkhaus mit einer textilen Facid Fassade fertiggestellt. Und mit dem Digital Hub One in der Kammerratsheide wurde der Schüco Campus durch ein modernes, nachhaltig saniertes Bürogebäude nach New Work Prinzipien erweitert.
Neubau und Kernsanierung Schüco One, Bielefeld
Anfang Mai 2019 hat Schüco mit der symbolischen Grundsteinlegung offiziell die Baumaßnahmen für den Schüco One Neubau eingeleitet. Die extra für dieses Gebäude entwickelte Schüco Fassade wird aktuell montiert. Die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2021 geplant. Der Neubau wird sich anschließend mit der bisherigen Unternehmenszentrale zur neuen Unternehmenszentrale Schüco One verbinden.
Neubau Schüco Welcome Forum, Bielefeld
Für das Schüco Welcome Forum setzten NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Schüco-Chef Andreas Engelhardt am 1. Juli 2019 den symbolischen ersten Spatenstich. Als erste Anlaufstelle soll das neue barrierefreie Gebäude in Zukunft für bis zu 25.000 Besucher einen Blick auf die Schüco Welt bieten. Auf einer großzügig dimensionierten Ausstellungsfläche wird das aktuelle Produktsortiment inklusive digitaler Supportfunktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gezeigt. Und eine komplette Fertigungsstraße repräsentiert den Bereich Maschinen. Dank großflächig geplanter Fensterbänder wird der Maschinenbereich auch von außen einsehbar sein und als gläserne Manufaktur fungieren. Ein einladendes Café mit Terrasse sowie flexibel nutzbare Besprechungs-, Verkaufs- und Präsentationsräume komplettieren das Raumangebot des neuen Besucherzentrums. Die Fertigstellung ist für Herbst 2021 geplant.
Renovierung Schüco Corporate Services, Bielefeld
Im November 2019 starteten die Renovierungsarbeiten für das ebenfalls zum Schüco Campus gehörende Gebäude Schüco Corporate Services an der Ecke Herforder Straße/Karolinenstraße. Hier finden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Finanz- und IT-Bereiches ihre neue Wirkungsstätte, deren Bezug für März 2021 geplant ist. Das Bürogebäude erhält u.a. ein neues Antlitz: Die bisherige Doppelfassade wird durch die neue Schüco Elementfassade AF UDC 80 ersetzt.
Showroom-Eröffnung, Hamburg
Im höchsten Büroturm der HafenCity hat Schüco im November 2019 im 16. Stock mit einem 360-Grad-Blick auf Hamburg und den Hafen einen weiteren Showroom eröffnet – bestehend aus Ausstellungsfläche und Büroräumen. Neben Hamburg und dem zukünftigen Welcome Forum in Bielefeld unterhält Schüco in Deutschland noch fünf weitere Showrooms in den Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Wertingen und Weißenfels. International bieten 14 Showrooms Architekten und Investoren Einblick in die Schüco Welt: in den Städten Beyazköy und Bodrum in der Türkei, in Espoo in Finnland, in Bratislava, London, New York, Neu-Delhi, Oslo, Padua, Sao Paulo und Stockholm sowie in Peking, Shanghai und Shenzhen.
Der Ausblick auf 2020
Schüco ist nach eigenen Angaben gut in das Jahr 2020 gestartet. Das Unternehmen rechnete in Deutschland mit einem positiven Marktumfeld durch das anhaltende niedrige Zinsniveau und registrierte international stabile Marktumfelder mit Wachstumspotenzial. Doch dann kam die Covid-19-Pandemie.
Zwar arbeiten aktuell die Produktionen in Weißenfels und Borgholzhausen sowie alle Logistikbereiche unter Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen unvermindert weiter, um die Materialversorgung der vielen Schüco Partnerbetriebe sicherzustellen. Dennoch bekommt auch Schüco die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren. Sie wirkten sich zuerst ab März 2020 außerhalb Deutschlands auf Umsatz und Arbeitsabläufe aus. Folglich musste Schüco zunächst weltweit erste Umsatzeinbußen hinnehmen, die im April und Mai dann auch den deutschen Markt erreichten. „So schlimm wie befürchtet ist es aber für Schüco nicht gekommen“, sagt Schüco-Chef Andreas Engelhardt. Er gehe davon aus, dass der Konzern noch einige Monate die Auswirkungen der Corona-Pandemie spüren werde. In China arbeitet Schüco bereits wieder unter Volllast.
Das Unternehmen setze alles daran, diese noch nie dagewesene Situation für seine Partner und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch wirtschaftlich zu meistern. Derzeit macht Schüco in den kaufmännischen und technischen Teilbereichen an allen Schüco Standorten in Deutschland von der Kurzarbeit Gebrauch. Mit dieser Maßnahme will man den durch das Virus verursachten gravierenden wirtschaftlichen Folgen wirksam begegnen und die Arbeitsplätze schützen.
Messe-Absagen und die daraus folgende Strategie
Für Schüco wichtige Bau-Messen wie die Fensterbau Frontale in Nürnberg oder die Light + Building in Frankfurt finden 2020 nicht statt. Und die Teilnahme an der Bau 2021 in München hat das Unternehmen zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern bereits Ende April 2020 abgesagt. Ziel von Schüco ist jetzt, zusammen mit den Kunden gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. Deshalb fokussiert sich das Unternehmen auf die Entwicklung neuer Systeme und auf produktübergreifende Projekte, mit denen es seine Partnerbetriebe bestmöglich unterstützen kann.
Nachhaltigkeit nicht aus den Augen verlieren
„Die gesamte Branche und unsere Bundesregierung haben die Aufgabe, die Corona-Krise mit ihren mittel- und langfristigen Auswirkungen auf die Baukonjunktur zu betrachten und Wege daraus zu entwickeln, die sich klar an Nachhaltigkeitszielen orientieren. Bestandgebäude sollen durch energetische Verbesserungen bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Gebäudesanierungen müssen daher attraktiv für Eigentümer gemacht und mit hoher Priorität versehen werden. Dies anzustoßen ist Aufgabe der Politik. Die Bauwirtschaft benötigt schnelle Genehmigungsprozesse und verlässliche Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit geben. Für die aus Klimagründen erforderliche Steigerung der Sanierungsraten werden Kapazitäten an Mitarbeitenden und Materialien benötigt. Nur mit entsprechendem Planungsvorlauf kann die notwendige Sanierungsquote von mindestens zwei Prozent erreicht werden. Unterstützend können vereinfachte, digitalisierte Ausschreibungen, bundesweit mit gleichem Standard und unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte, schnell wirken“, heißt es in der Pressemitteilung.
Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG: „Es wäre tragisch, wenn wir viele Milliarden Euro in Konjunkturpakete packen und am Ende aber die Klimaziele verfehlen würden. Daher sollten wir in Förderprogramme und in Produkte investieren, die einen großen Anteil zur Energieeinsparung beitragen können.“
Die Homepage von Schüco erreichen Sie über diesen Link.
Sie wollen regelmäßig über aktuellen Neuheiten und Entwicklungen informiert sein? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter oder schließen ein Abonnement der Print beziehungsweise der e-paper Ausgabe von bauelemente bau ab.
Sie meinen, diese Meldung könnte auch für Ihre Kollegen von Interesse sein? Dann freuen wir uns über Ihre Weiterempfehlung!