„heroal war und ist von einem hohen Erfindergeist geprägt“
Seit dem Sommer letzten Jahres hat heroal mit Ihnen ein neues Geschäftsführer-Team. Mit welchen Zielen haben Sie die Aufgabe angetreten?
Dr. Max Schöne:
heroal ist ein Familienunternehmen mit langjähriger, erfolgreicher Tradition. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen weiterentwickelt und ist in seinen Produktbereichen, Prozessen, Services und als Organisation insgesamt gewachsen. Unser Ziel ist es, den eingeschlagenen Wachstumskurs auf Basis dieser erfolgreichen Tradition fortzusetzen, darauf aufzubauen und fortwährend in die Weiterentwicklung des Unternehmens zu investieren. Oberste Priorität hat für uns dabei eine hohe Kundenorientierung.
Zu vielen Partnerunternehmen pflegen wir bereits seit Jahrzehnten gute Beziehungen. Darauf sind wir sehr stolz und werden auch in Zukunft ein Hauptaugenmerk darauf legen, diese enge und erfolgreiche Zusammenarbeit auszubauen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für uns die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres innovativen und hochwertigen Lösungs- und Serviceangebots.
Man hätte Ihnen für Ihren Start in der Geschäftsführung bei heroal ein schöneres Jahr gewünscht. Wie ist es Ihnen und dem Unternehmen im Corona-Jahr ergangen?
Dr. Ramon Knollmann:
Das Coronavirus hat die Menschen und Unternehmen weltweit – und somit auch heroal – vor neue Herausforderungen gestellt. Durch bereits zu einer frühen Phase der Pandemie aufgesetzte Präventiv- und Organisationsmaßnahmen, die sukzessive an die jeweiligen Erfordernisse angepasst wurden, haben wir es bislang geschafft, unser Service-Versprechen und unsere Lieferfähigkeit aufrechtzuerhalten – bei gleichzeitig gestiegener Nachfrage, die wir insbesondere im privaten Wohnbau verzeichnen. Dass wir bisher so gut durch die Pandemie gekommen sind, liegt zu großen Teilen auch am Engagement und der Disziplin unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter erschwerten Bedingungen und neuen Belastungen im beruflichen wie privaten Umfeld vollen Einsatz gezeigt haben. Ein weiterer Einflussfaktor ist die gute Zusammenarbeit in der Geschäftsleitung und dem gesamten Führungsteam. So gelingt es uns, gemeinsam und pragmatisch auch kurzfristige Entscheidungen zu treffen.
Wie wollen Sie das Unternehmen künftig im Markt und im Wettbewerb gegenüber den anderen Systemhäusern positionieren?
Dr. Ramon Knollmann:
Das Unternehmen heroal steht für hochwertige Aluminium-Systemlösungen „Made in Germany“. heroal war und ist von einem hohen Erfindergeist geprägt. So geht die Erfindung des ausgeschäumten Rollladenstabs wie wir ihn heute kennen auf Johann Henkenjohann, den Großvater von Dr. Max Schöne, zurück. Diese Innovationskraft ist auch heute noch eine Eigenschaft, die heroal differenziert.
Wir bieten unseren Verarbeitern ein Portfolio erstklassiger, hochwertiger und effizient zu verarbeitender Systemlösungen für den Wohn- und Objektbau. Unsere Systeme sind bis ins Detail durchdacht und aufeinander abgestimmt, was in verschiedenen Vorteilen für unsere Kunden resultiert. Ein Aspekt ist die hohe Integrationsfähigkeit der heroal Systeme. Die Systeme sind perfekt miteinander kombinierbar, was sich zum einen in homogenen Ansichten und aufeinander abgestimmten Oberflächenbeschichtungen zeigt. Zum anderen basieren unsere Systeme auf einer durchgängigen Logik, die Synergien in Fertigung und Montage schafft. Durch systemübergreifend gleiche Fertigungsweisen, Gleichteilverwendung oder die Reduzierung von Verarbeitungsschritten gelingt es uns, die Verarbeitungseffizienz zu erhöhen.
Ein weiterer Aspekt ist das umfassende Serviceangebot, das unsere Kunden in allen Phasen ihrer täglichen Arbeit begleitet – sei es zum Beispiel in Form des neuen Schulungsangebots der heroal Academy, der digitalen Tools entlang der gesamten Wertschöpfungskette, der kompetenten, technischen Beratung durch den heroal Vertrieb oder der schnellen, zuverlässigen Logistik.
Basierend auf diesem Gesamtpaket, bei dem heroal Partner alles aus einer Hand erhalten, werden wir uns künftig gemeinsam mit unseren bestehenden Partnern erfolgreich weiterentwickeln und neue Kunden von unserer Leistung überzeugen.
In welchen Segment sehen Sie aktuell das größte Wachstumspotenzial?
Jürgen Peitz:
Sonnenschutzlösungen für Wohn- und Objektbau sind klar im Trend. Durch die Zunahme der Glasflächen an Gebäuden und daraus resultierendem Bedarf an sommerlichem Wärmeschutz wird dieser Trend anhalten. Mit unserem Angebot an textilen außenliegenden Sonnenschutzsystemen bauen wir nicht nur auf funktionale Lösungen für Komfort, Blend- und Sichtschutz, sondern unterstützen auch den Wunsch nach ästhetischer Gestaltung durch vielfältige Oberflächen, Textilien und Systemvarianten. Diese lassen sich auf Wunsch fast unsichtbar mit verdeckten Führungen in Fassaden integrieren und unterstreichen so ein modernes, klares Design.
Weiterhin führt ein wachsendes Bewusstsein für das Zuhause und die Natur, auch beschleunigt durch die Corona Pandemie, zu einer gesteigerten Nachfrage nach Outdoor-Living-Produkten, welche den Wohnraum in die Natur erweitern und sich perfekt an die Gebäude-hülle anschließen. Für uns zeigt sich diese in einem gesteigerten Interesse an unserem Terrassendachsystem heroal OR und den dazu-gehörigen Ergänzungssystemen heroal HS, heroal VS Z OR und heroal S 20 C.
Generell sehen wir für die gesamte Gebäudehülle – von der Tür bis zum Fenster – Wachstumspotenzial bei Lösungen, die Komfort, Sicherheit und Effizienz mit Nachhaltigkeit und individueller Ästhetik verbinden.
heroal hat sich in den letzten Jahren als Systemhaus definiert und daher nur Systemware vertrieben. Was hat Sie vor knapp zwei Jahren bewogen, diesem Prinzip untreu zu werden und mit heroal Ready jetzt euch fertig konfektionierte Produkte anzubieten?
Jürgen Peitz:
Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich gerne zunächst zwischen zwei Gruppen innerhalb unserer Kundschaft differenzieren. Einerseits arbeiten wir mit vielen Unternehmen zusammen, die Rollladen- und Sonnenschutzelemente seit jeher als konfektionierte Elemente bei Wettbewerbern zukaufen. Mit unserem heroal Ready Angebot bieten wir diesen Partnerbetrieben nun die Möglichkeit, vorkonfektionierte Elemente auch bei uns zu beziehen und dabei die Vorteile unserer leistungsstarken Logistik, der hochwertigen und abgestimmten Oberflächenbeschichtung und einem zentralen Ansprechpartner zu nutzen.
Unser heroal Ready Angebot ist aber auch für die zweite Kundengruppe interessant: diejenigen, die Rollladen- und Sonnenschutzelemente selbst konfektionieren. Schließlich gestaltet sich die Situation am Markt heute anders als noch vor einigen Jahren. Unsere Kunden stehen vor neuen Herausforderungen wie der Gewinnung von Fachkräften oder saisonalen Auftragsschwankungen mit zeitweise sehr hoher Auslastung.
Darauf haben wir mit dem Fertigelemente-Angebot heroal Ready reagiert: Unsere Partner können situativ zwischen Systemware und vorkonfektionierten Fertigelementen wählen und erhalten somit maximale Flexibilität. Da die heroal Ready Fertigelemente zu 100 Prozent aus heroal Komponenten hergestellt werden, stehen sie für höchste Qualität und Verlässlichkeit. Damit hält heroal seinen Kunden den Rücken frei und Marktchancen können gemeinsam genutzt werden.
Wurde der Wunsch, das Programm in dieser Form zu ergänzen, von Ihren Kunden an Sie herangetragen?
Dr. Max Schöne:
Bei der Entwicklung neuer Produkte und Services streben wir stets einen engen Austausch mit unseren Kunden an. So ist es uns gelungen, bereits im Aufbau des heroal Ready Angebots eine große Anzahl von Kundenwünschen zu berücksichtigen. Gleichzeitig war und ist es uns wichtig aufzuzeigen, dass wir mit dem Ausbau des heroal Ready Angebots nicht beabsichtigen mit Kunden in Wettbewerb zu treten, die heute ihren Fokus auf die Eigenfertigung von Elementen legen. Wir verfolgen hingegen die Zielsetzung, besser auf die Wünsche verschiedener Zielgruppen eingehen zu können und ihnen eine zusätzliche Option neben unserem Systemwareportfolio anzubieten.
Das ausführliche Interview finden Sie in der Märzausgabe von bauelemente bau, die am 4. März erscheinen wird.
Zusätzliche Informationen zum Unternehmen und seinem Produktprogramm finden Sie hier.
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