Künstliche Intelligenz statt Augenmaß
Noch erfolgt die Prüfung von Fensterglas mit den Augen und wird im optischen Verfahren durchgeführt. Doch das soll sich jetzt ändern: Mit Hilfe des Mittelstand Kompetenzzentrums Kaiserslautern will der Fensterhersteller Helmut Meeth aus Wittlich eine technische Lösung entwickeln, welche die Glasprüfung übernimmt.
Bisher erfolgt diese Kontrolle über einen Werksmitarbeiter, der die Scheibe auf den Prüfstand und in Augenschein nimmt. Er entscheidet, ob die Scheibe in Ordnung ist und zur weiteren Verarbeitung genutzt wird oder nicht. Bei dieser Methode können jedoch viele Fehler unerkannt bleiben. Die Zeit des Lockdowns wurde daher genutzt, um in einer virtuellen Ideenwerkstatt zu Künstlicher Intelligenz Lösungen für eine digitalisierte und automatisierte optische Prüfung von Fensterglas zu entwickeln.
Dabei wurden geeignete Technologien von den KI-Trainern des Kompetenzzentrums vorgestellt und in enger Zusammenarbeit mit der Helmut Meeth GmbH & Co. KG auf die praktische Anwendung geprüft. Diese werden nun unter Laborbedingungen in einer veranlassten Studie unter der Leitung des Partners PSI Technologies recherchiert. Die Anforderungen an das neue Verfahren wurden vorab festgehalten und auf deren Basis ein Lastenheft erstellt. Dieses Heft beinhaltet beispielsweise die Beschreibung der Glasfehler und deren Bewertung gemäß den Richtlinien des Bundesverbandes Flachglas.
Der weitere Projektverlauf
Das weitere Vorgehen des KI-Projektes besteht darin, ausgewählte Anbieter zu filtern und zu vergleichen. So soll der richtige Partner gefunden werden, der in der Lage ist, die Anforderungen zur optischen Prüfung am besten umzusetzen. Zurzeit werden mehrere aussagekräftige Fehlerscheiben gesammelt, die ein breites Spektrum der möglichen Fehlerquellen abdecken. Die Integration künstlicher Intelligenz in die Produktionskette soll die Sicherstellung und Optimierung der Qualitätsansprüche garantieren. Als zuverlässige Kontrollinstanz kann die Technologie Mitarbeiter entlasten und Fehlerquellen des menschlichen Auges minimieren.
„Die Zusammenarbeit mit dem Mittelstand Kompetenzzentrum hat uns sehr begeistert. Mit Hilfe der Ideenwerkstatt waren wir dazu in der Lage, ein solches Projekt ohne eigene F&E-Abteilung voranzutreiben. In effektiven Workshops entstand im Dialog mit den KI-Trainern ein Lastenheft, das als Grundstein für das weitere Projekt dient. So bleibt eine Idee nicht nur eine Idee“, sagt Markus Jungbluth, Leitung der IT bei Meeth.
Auf die Homepage des Fensterherstellers aus dem „Window Valley“ gelangen Sie über diesen Link.
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