3. März 2021

Beispiel für eine gelungene Familien-Unternehmensnachfolge

Freude über eine gelungene Nachfolge herrscht bei der Profiroll Schuricht GmbH. V.l.: Daniel Schuricht, Barbara Schuricht, Jana Schuricht. Foto: Christoph Rose

Die Übergabe des eigenen Geschäfts an einen Nachfolger zählt zu den besonderen Herausforderungen im Werdegang eines Unternehmens, besonders dann, wenn es sich um die Weitergabe des Staffelstabs innerhalb der Familie handelt. Wie man den Übergabeprozess behutsam und weitgehend ohne Konflikte gestalten kann, zeigt sich am Beispiel der Profiroll Schuricht GmbH mit Sitz in Veitshöchheim.

Die Firma wurde 1985 gegründet und etablierte sich schon bald als leistungsfähiger regionaler Anbieter für Insektenschutz und Sonnenschutz. Seit dem Jahr 2000 leitet Barbara Schuricht die Geschicke des Familienbetriebs, der derzeit 15 Mitarbeiter beschäftigt. Nicht lange, nachdem ihr Sohn Daniel im Sommer 2007 im Alter von 19 Jahren mit einer abgeschlossenen Lehre als KFZ-Mechatroniker ins Unternehmen einstieg – zunächst in der Werkstatt bei der Produktion der Insektenschutzelemente, dann in der Montage der Insektenschutz- und Sonnenschutzelemente – entwickelte die geschäftsführende Gesellschafterin einen 10-Jahresplan, um die Unternehmensnachfolge Schritt für Schritt umzusetzen.

Langfristig angelegt

Dieser Prozess startete 2010 mit dem Ziel der Übergabe 2020. In diesem Zeitraum sollte der Juniorchef das komplette nötige Know-how erwerben, sich Stück für Stück an die fachlich-technischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Bereiche herantasten, Verantwortung übernehmen und dabei mit seiner Mutter eine vertraute, kompetente Partnerin an seiner Seite wissen. Auf diese Weise sollte der Übergang ohne Reibungsverluste vonstattengehen – so der Plan.

„Bei der Nachfolge geht es auch um die Herausforderungen im menschlichen und emotionalen Bereich“, sagt die heute 62-jährige Geschäftsführerin, die sich in ihrer damals getroffenen Entscheidung rundum bestätigt sieht und es heute genauso wieder angehen würde. Dabei betont sie die Besonderheiten eines innerfamiliären Übergangs: „Bei der Nachfolge innerhalb der Familie geht es nicht nur um einen formalen Aspekt – die juristische und steuerlich-betriebswirtschaftliche Seite – sondern auch um die Herausforderungen im menschlichen und emotionalen Bereich. Hier ist eine klare Kommunikation einfach wichtig. Wo stehe ich? Wo steht mein Partner? Anhand einer Timeline sich zu orientieren gibt Sicherheit.“

Aufgaben übertragen

Im Jahr 2012 erwarb Daniel Schuricht seinen Meisterbrief, ein Jahr später übergab ihm seine Mutter die Verantwortung über das Endkundengeschäft mit Beratung, Aufmaß und Montageleitung. 2015 wurde er gleichberechtigter Geschäftsführer. Barbara Schuricht war dankbar und glücklich, nun viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten mit ihm zu teilen oder einfach abzugeben. „Es war ein ganz neues Gefühl für mich, einen Partner zu haben, auf den ich mich verlassen kann. In der Öffentlichkeit traten wir gemeinsam auf, Daniel wurde als Juniorchef gesehen.“

Zwei Glücksfälle: der Übergabeprozess sowie die neue Meisterin

Als Glücksfall für das Unternehmen erwies sich nicht nur dieser ungewöhnlich lange dauernde Übergabeprozess, sondern auch Daniel Schurichts Partnerwahl. Seine 2019 angetraute Ehefrau Jana ist selbst Meisterin im Rollladen- und Sonnenschutz-Handwerk und trat 2018 in den Betrieb ein. Für Barbara Schuricht ist das kein Problem, ganz im Gegenteil: „Ich fühlte mich nicht verdrängt, sondern freute mich über die äußerst kompetente Frau an Daniels Seite und das wertvolle Mitglied in unserer Firma.“ Nachdem nun zwei Meister das technische Know-how beherrschten, konzentrierte sich die Seniorchefin auf die organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Aufgaben in ihrer ganzen Vielfältigkeit.

Auf gutem Weg

Die kompetente Verstärkung konnte das Unternehmen gut gebrauchen, denn das Auftragsvolumen stieg deutlich, glücklicherweise sogar in Coronazeiten. Seit dem Einstieg des Juniorchefs konnte die Montageabteilung ihren Umsatz glatt verdoppeln. Obwohl Daniel Schuricht, der in seiner Rolle als neuer Chef angekommen ist, dort besonders gerne mitwirkt, weiß er doch, dass in Zukunft mehr Büroarbeit und administrative Aufgaben auf seinen Schultern liegen.

Auch in seiner jungen Familie ist er nun deutlich mehr gefragt. Die Frau des Juniorchefs sorgte nämlich nicht nur für eine kompetente Montage, sondern auch für Zuwachs. Während sich Jana Schuricht in den nächsten Jahren zumindest halbtags ihren Mutterfreuden widmet, hat die junge Großmutter zunächst um drei Jahre verlängert. Planmäßig hat sie zwar ihre Anteile im vergangenen Jahr übergeben, ist also keine Gesellschafterin mehr, doch möchte sie zusammen mit ihrem Sohn die Geschäfte weiter führen, bis ihre Schwiegertochter der Firma wieder komplett zur Verfügung steht.

Mehr Informationen zum Unternehmen erhalten Sie über diesen Link.

 

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