bb-Marktübersichten: Innentüren
Zeit für einen Wechsel
Die Corona-Pandemie zwingt uns aktuell dazu, viel Zeit zuhause in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Damit besteht genug Gelegenheit, den Zustand der Wohnung beziehungsweise des Hauses einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei dürfte vielen auch bewusst werden, dass ein Austausch der Innentüren eigentlich schon längst überfällig ist. Dem Holzfachhandel als auch dem montierenden Handwerk bietet sich damit die Chance, den so sensibilisierten Kunden ein Angebot in Form neuer, moderner Türen zu machen.
Damit diese wissen, was aktuell bei den Farben, Strukturen, Oberflächenvarianten, oder Flächengliederungen im Trend liegt, haben wir mit Unterstützung der für den deutschen Markt wichtigsten Anbieter die Marktübersicht der Innentüren auf den neuesten Stand gebracht.
Die Lebensdauer von Innentüren ist beachtlich. In der Regel vergehen 40 Jahre, bis der Nutzer zur Erkenntnis kommt, nun sei es aber doch an der Zeit, sich von seinen alten Innentüren zu trennen. Die Corona-Pandemie und ihre Begleiterscheinungen wie Homeoffice und Urlaub zuhause haben das Zeug, die Austauschzyklen zu verkürzen. Zumindest haben sie der Innentürenbranche im letzten Jahr zu guten Geschäften verholfen.
Ist Grau das neue Weiß?
Schon seit Jahrzehnten ist Weiß bei Innentüren die dominierende Farbe. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Denn offensichtlich hat die Mehrheit der Kunden eine Vorliebe für Türen, die sich optisch nicht in den Vordergrund drängen, sondern eher unauffällig integrieren.
Bei Möbeln aber auch bei Fenstern und Türen stehen schon seit einigen Jahren Grautöne in einer Vielzahl an Varianten hoch im Kurs. Dieser Trend wird jetzt zunehmend auch von der Innentürenindustrie aufgegriffen, führen heute viele Hersteller neben Weißlacktüren auch Varianten in zahlreichen Grautönen im Programm.
Huga hat seine Durat-Oberflächen um weitere Grautöne erweitert: neben den bisherigen Grautönen „Grau“ und „Anthrazit“ ist jetzt auch die zusätzliche Farbvariante „Hygge grau“ erhältlich.
Auch Mosel-Türen sowie Sühac bieten Modelle in Grautönen an.
Prüm hat mit den drei neuen CPL-Dekoren Seiden-, Staub- und Graphitgrau drei Farbtöne aufgenommen, die gestalterisch auf die aktuellen Markterfordernisse ausgerichtet sind und zudem ein mattes Oberflächenfinish bieten.
Schwering hat seine CPL-Kollektion bereits vor einiger Zeit um drei Uni-Oberflächen in modernen Grau-Tönen erweitert, die seit ihrer Markteinführung auf positive Resonanz stoßen.
Sattes Schwarz als Alternative
Für denjenigen, der sich an den vielen Grautönen schon sattgesehen hat, dem bietet eine wachsende Zahl von Herstellern auch schwarze Elemente als Alternative an.
Bod‘or KTM hat schon vor einigen Jahren die Oberfläche „Raw“ eingeführt. Das Echtholzfurnier in Eiche mit natürlich rauer Struktur wird auch in sattem Schwarz angeboten.
Auch ComTür setzt auf schwarze Türen mit Lackoberflächen, aber auch schwarzes Kunstleder und schwarz lackierte vollflächige Verglasungen.
Hörmann bringt neben grauen Türmodellen auch Glastüren im Loft-Design auf den Markt. Gegliedert werden die Oberflächen durch schwarze, sieben Millimeter breite Längs- und Quer-Linien. Das Unternehmen setzt aber auch anderweitig auf die Farbe Schwarz.
Ob sich schwarze Türen in der Breite durchzusetzen vermögen, bleibt abzuwarten. Größer stehen die Chancen für die diversen Grautöne. Mal sehen, ob diese wirklich der Lieblingsfarbe Weiß den Rang ablaufen können.
Im Partnerlook
Dextüra setzt dagegen weiterhin auf Weiß. Im März hat das Unternehmen seine neue Türserie „Form“ mit minimierten Rahmen auf den Markt gebracht. Angeboten werden Glastüren als auch geschlossene Türblätter. Allen gemeinsam ist ein einheitliches Gliederungskonzept in Form von zarten Sprossen beziehungsweise Fräsungen in derselben Dimensionierung, so dass die Elemente im Partnerlook auftreten.
Für besonders große Öffnungen
Auf der Basis neuer Bandsysteme kommen jetzt auch immer mehr Pivot-Türen auf den Markt. ComTür bietet Glaselemente mit schmalen Rahmen und Sprossen. Die Eber Designtueren GmbH setzt ein spezielles Beschlagsystem, das ohne Bodentürschließer und den damit verbundenen, unschönen Mauerkasten auskommt.
Tür macht sich unsichtbar
Dem Türenspezialisten aus Renchen ist es gelungen, Türelemente ohne sichtbare Zargen jetzt auch als Funktionstüren zu entwickeln. Das Türelement mit „Noframezarge“ kann mit sämtlichen, für Wohnungseingangstüren relevanten Funktionen ausgestattet werden. Das sind RC2, RC3, Klima 3, T30 RS, bis RWp = 47 dB, Beanspruchungsklasse E. Zudem kann das Türelement mit Grundierung geliefert werden, so dass das Türelement direkt mit der Wandfarbe überstrichen werden kann.
Die Marktübersicht der Innentüren startet in der April-Ausgabe von bauelemente bau auf der Seite 85.