23. April 2021

Klebequote nahe 100 Prozent

Löwe Fenster definiert den Klebeprozess neu

Der Glas-Klebeautomat Sven® ist mit einem roten Laser zur Abtastung der Fensterkonturen ausgestattet. Foto: bauelemente bau

Die Löwe Fenster Löffler GmbH aus Kleinwallstadt gehört zu den wenigen Fensterbau-Unternehmen in Deutschland, die in der Produktion von Kunststoff-Fenstern konsequent auf den Einsatz der Klebetechnik setzen. Seit letztem Jahr werden nahezu 100 Prozent aller Fenster mit geklebten Verglasungen ausgeliefert. Dem ging ein fast 2½-jähriges Projekt voraus, bei dem der bisher bekannte Klebeprozess noch einmal ganz neu definiert wurde. Gemeinsam mit den Profil-, Maschinen- und Kleberlieferanten wurden Profilkonstruktionen, die Düsentechnik, die Klebemenge und die Reinigung, der Pumpendruck im Mischer, die Schlauchquerschnitte etc. so optimiert, dass ein rationeller und prozesssicherer Klebeprozess gewährleistet ist. Zudem hat der Firmeninhaber Leo Löffler mit dem „Klebekamm“ zur Verklotzung der Scheibe sowie den „Flügelfalzklötzen“ zur Ausrichtung von Rahmen und Flügel zwei Lösungen entwickelt, die zum europäischen Patent angemeldet wurden.

Der Anlass, sich näher mit der Klebetechnik zu befassen, war der Fachabschluss als ift-Sicherheitsexperte für Einbruchschutz, den Leo Löffler und Fabian Löffler, der älteste Sohn des Geschäftsführers, im November 2017 beim ift in Rosenheim absolviert hatten. Ziel war es, das Unternehmen auch künftig als Experte in Sachen Einbruchschutz im Markt zu positionieren. Dabei stand zunächst zur Debatte, die Klebetechnik nur für einbruchhemmende Elemente oder aber ganz generell für das gesamte Fensterprogramm einzusetzen.

„Sehr schnell sollte jedoch deutlich werden, dass nur eine Entscheidung zwischen ganz oder gar nicht wirklich Sinn macht. Denn der Einsatz eines Klebeautomaten macht nur dann richtig Sinn, wenn er auch kontinuierlich ausgelastet ist. Bei genauerer Betrachtung wurde mir aber auch klar, dass der Klebeprozess nicht so ausgereift ist, wie es Systemanbieter darstellen beziehungsweise ich zunächst angenommen hatte“, berichtet Leo Löffler.

Akribisches Feintuning

Beim Kleber fiel die Entscheidung für ein Produkt aus dem Hause Otto-Chemie. „Ein maßgeblicher Grund war, dass der Kleber S670 ohne vorausgehenden Primerauftrag eingesetzt werden kann“, erläutert Löffler. In den letzten Monaten hat das Unternehmen vor allem die Pumpen- und Düsentechnik sowie die Schlauchquerschnitte der Klebeanlage optimiert. Die Mitarbeiter waren bisher am Morgen bis zu eine Stunde damit beschäftigt, die Düse zu reinigen, durch die der Kleber in den Fensterfalz eingebracht wird. Heute brauchen sie dafür dank dem Einsatz eines anderen Materials für die Düse sowie einer optimierten Geometrie gerade einmal fünf Minuten.

Löffler tüftelt aber schon an weiteren Optimierungsschritten. Mit einer anders ausgeformten Düse sowie einem modifizierten Einspritzwinkel soll mit einer deutlich reduzierten Menge an Kleber eine wesentlich höhere Festigkeit erreicht werden. „Halbe Materialmenge, dafür die doppelte Haftung, das ist unser Ziel“, macht Löffler deutlich. Angedacht ist es auch, einen andersfarbigen (nicht schwarzen) wie zum Beispiel einen grauen oder blauen Kleber zu verwenden, um so diesen beim Verkleben sichtbarer zu machen.

Zum Patent angemeldete Lösungen

Sind die Scheiben erst einmal verklebt, sind Korrekturen nicht mehr möglich. Damit Rahmen und Flügel richtig zueinander positioniert sind, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, werden vor der Verklebung zum Patent angemeldete Flügelfalzklötze in Höhen von zwölf und 13 Millimetern eingesetzt. Mit den Farben rot und blau wird dem Mitarbeiter die Wahl des passenden Klotzes erleichtert.

Exakt in Position

Unten quer werden auch bei Löwe im Fensterflügel zwei Trageklötze eingelegt. Seitlich werden zwischen Scheibe und Flügelrahmen die ebenfalls zum Patent angemeldeten „Klebekämme“ eingesetzt. Dafür kommt ein blauer „Kammstecker“, vom Erfinder scherzhaft auch „Klebekammlöffler“ genannt, zum Einsatz, der in seiner Form an die bekannten Klotzhebel erinnert.

Den kompletten Bericht lesen Sie in der Maiausgabe von bauelemente bau, die am 6. Mai auf den Markt kommt.

Mehr Informationen zum Unternehmen, zu Sven® und der von Löwe Fenster entwickelten Klebetechnologie erhalten Sie hier.

 

Sie wollen regelmäßig über aktuellen Neuheiten und Entwicklungen informiert sein? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter oder schließen ein Abonnement der Print beziehungsweise der e-paper Ausgabe von bauelemente bau ab.

Sie meinen, diese Meldung könnte auch für Ihre Kollegen von Interesse sein? Dann freuen wir uns über Ihre Weiterempfehlung!

Diese Nachricht teilen Facebook Logo Twitter/X Logo LinkedIn Logo Xing Logo Pinterest Logo



Das könnte Sie auch interessieren

2. Oktober 2023

Es geht voran!

In der Maiausgabe von bauelemente bau hatten wir über ein Investitionsprojekt an der Gewerblichen Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik in Karlsruhe berichtet. Diese wird ab Ende November über ein hochflexibles CNC-Bearbeitungszentrum …

6. März 2024

bb-Messe-Highlights Fensterbau: Oberfläche

Vom 19. bis 22. März 2024 öffnet die Fensterbau Frontale wieder ihre Pforten für das Fachpublikum. Damit Sie Ihren Messerundgang auf dem Münchner Messegelände vorab genau planen und die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen …

4. Juli 2024

Großes Investitionsprogramm bei AGC Interpane gestartet

AGC Interpane investiert gruppenweit in neue Anlagentechnik mit höherem Automatisierungsgrad, die Digitalisierung und die nachhaltige Stromerzeugung. Das Investitionsprogramm soll an insgesamt sieben Standorten in Deutschland, Österreich, der Slowakei …

zur Übersicht

Newsletter