Recycling im Fokus der ersten gemeinsamen Mitgliederversammlungen
Erstmals in der Geschichte der Branche fanden die Mitgliederversammlungen des Qualitätsverbandes Kunststofferzeugnisse (QKE), der Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme (GKFP) sowie der European PVC Window Profile and related Building Products Association (EPPA) gemeinsam statt. Durch das Mitwirken von EPPA wurde die Veranstaltung, welcher zehn Personen vor Ort im Kongresshotel Dorint in Mannheim beiwohnten und zu welcher der Großteil der rund 100 Teilnehmer per Webkonferenz zugeschaltet war, in englischer Sprache abgehalten. Neben den Rückblicken auf das vergangene Jahr stellten die Verbände ihre zukünftigen Tätigkeiten vor. Nicht zuletzt ging es auch um die personellen Neubesetzungen bei EPPA und die Wahlen bei GKFP und QKE.
Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer des QKE und der GKFP, begrüßte zunächst alle Teilnehmer. „Wir haben alle Sicherheitsmaßnahmen und Hygieneregeln eingehalten, damit die Mitgliederversammlungen sowohl im öffentlichen als auch im nicht-öffentlichen Teil mit der Präsenz einiger Teilnehmer durchgeführt werden können.“ Im öffentlichen Teil sprachen Andreas Hartleif, ehemaliger EPPA-Vorsitzender (s. Kasten), Paolo Sandri, Green and Circular Economy unit (DG GROW) sowie Patrick Seitz, EPPA-Vorsitzender und QKE-Vorstandsvorsitzender.
Fünfjahresplan verabschiedet
Hartleif blickte auf die vergangene Zeit bei EPPA zurück und fokussierte sich auf die neue Ausrichtung des Verbandes. „Wir haben einen Verband mit einer klaren Aufgabe auf den Weg gebracht und sind zuversichtlich, diesen erfolgreich in das aktuelle Jahrzehnt gebracht zu haben. Es gibt viele wichtige Aufgaben für uns“, so Hartleif. So verabschiedete der Verband 2020 einen Fünfjahresplan, in welchem sich die europäischen Systemgeber verpflichten, Vorbild für das Recycling in geschlossenen Kreisläufen zu werden.
Zudem legte der Verband als Ziel für das Jahr 2025 fest, dass durchschnittlich 25 Prozent des Materialbedarfs der europäischen Profilproduktion mit Rezyklat abgedeckt werden sollen. „Hierfür ist es aber notwendig, sich weiterhin kontinuierlich zu engagieren, um die bestehenden technischen, rechtlichen und politischen Hindernisse zu beseitigen und neuen vorzubeugen. Das Setup für diese Strategie wurde bereits im Jahr 2019 mit einer von vielen Unternehmen unterzeichneten Erklärung gelegt“, resümierte Hartleif. Im Verband sind rund 90 Prozent der europäischen PVC-Fensterprofilhersteller und Produzenten verwandter PVC-Bauprodukte organisiert.
Engagement in der CPA
„In der Circular Plastics Alliance (CPA) sind derzeit europaweit 270 Unternehmen organisiert, wobei die Anzahl jedoch stetig ansteigt“, so Sandri, der diese Unternehmen mit dem Ziel koordiniert, aus verschiedenen Branchen Alt-Kunststoffe zu sammeln und zu sortieren, um somit ein möglichst wirtschaftliches Recycling sicherzustellen. Das Ziel der CPA für das Jahr 2025 liegt bei zehn Millionen Tonnen Rezyklat. Ein Schwerpunkt der CPA-Strategie liegt im Auffinden von bisher ungenutzten Möglichkeiten. „Wir müssen auch nach den Produkten von morgen Ausschau halten, um unser Ziel zu erreichen“, ist sich Sandri sicher.
Auch EPPA engagiert sich in den CPA-Arbeitsgruppen „Monitoring“ und „Building & Construction“. Speziell was das Monitoring, also die Regulierung der Zählung und Prüfung von recycelten und verwendeten Mengen, angeht, sieht Feigenbutz eine einheitliche europäische Standardisierung als eine der größten Herausforderungen für die Branche an. In der Arbeitsgruppe Building und Construction ist EPPA koordinativ bei der Erstellung von Design-for-Recycling-Richtlinien tätig. Die vorliegende Entwurfsfassung konzentriere sich auf die Funktionalität und produktspezifische Aspekte von Design-for-Recycling. Feigenbutz appellierte an die Systemhäuser, weiterhin die Arbeit des Verbandes in den Arbeitsgruppen zu unterstützen.
Mehr zu den Mitgliederversammlungen lesen Sie in der im Rahmen der Verbandsseite „QKE, Gütegemeinschaft und EPPA informieren“ auf den Seiten 28 und 29 der kommenden Ausgabe (ET: 24. Juni 2021) von bauelemente bau.
Mehr Informationen zu den einzelnen Verbänden gibt es über die jeweiligen Links:
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