27. September 2021

Daumen hoch für das neue Konzept

bb-Nachlese: VFF-Jahreskongress in Berlin

Mit 250 Teilnehmern war der VFF-Kongress ausgebucht. Foto: bauelemente bau

Der Aufsteller auf dem Gehweg am Spreekanal hinter dem Berliner Dom weist den Weg. Aus geöffneten Türen dringt lautes Stimmengewirr vieler Menschen und gibt so die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zum Veranstaltungsort des Jahreskongresses des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) zu sein. Noch sind es einige Stunden bis zur offiziellen Eröffnung. Aber offensichtlich konnten es viele Teilnehmer nicht mehr erwarten, nach langer Zeit ohne persönlichen Kontakt, die Kollegen endlich wieder einmal persönlich zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Diese Sehnsucht dürfte maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Organisatoren 250 Teilnehmer zu einem ausgebuchten Kongress begrüßen konnten.

Dieser ist mit einem grundlegend überarbeiteten Konzept an den Start gegangen. Das Kongressprogramm wurde mit einem Tag auf ein kompaktes Format gebracht, mit „Digitalisierung“ am ersten Tag und „Klimawandel“ am Freitag lediglich zwei zentrale Themen aufgegriffen. Mit der Wahl von Referenten wie Sascha Lobo und Sven Plöger wurde für etwas mehr Frische gesorgt. Nach dem Motto „aus der Praxis für die Praxis“ war auch diesmal ein Mitarbeiter eines Mitgliedsbetriebes unter den Referenten. Markus Jungbluth, Leiter IT & Geschäftsprozessmanagement bei der Helmut Meeth GmbH & Co. KG erläuterte das außergewöhnliche Engagement des Unternehmens in Sachen Digitalisierung der Prozesse in Produktion und Verwaltung.

Begleitet wurde der Kongress durch eine Fachausstellung mit zwanzig teilnehmenden Unternehmen und Organisationen. Diese bildete mit dem Titel „Digitale Lösungen für Effizienz, Sicherheit und Komfort“ gewissermaßen die praktische Verlängerung der Referate. Bei einer kurzen Umfrage unter den Teilnehmern wurde das neue Konzept durchweg positiv bewertet.

Fensterbauer gut repräsentiert

Helmut Meeth, Präsident des VFF, zeigte sich in seiner Begrüßungsansprache erfreut über den hohen Anteil an Teilnehmern aus Fensterbau-Unternehmen. „Die Corona-Pandemie hat zwar Begegnungen in den letzten eineinhalb Jahren verhindert, aber dennoch hat der Verband zu jederzeit die Leistungen für seine Mitglieder aufrechterhalten können“, machte Meeth deutlich. Als Beispiele nannte er die Durchführung zahlreicher Fachtage in digitaler beziehungsweise hybrider Form, die Erstellung neuer Merkblätter und die erfolgreiche Fortsetzung der politischen Lobbyarbeit.

Das Hochwasser in der Eifel hat auch Unternehmen aus der Branche betroffen. Das Präsidium des Verbandes hat daher eine Spendenaktion für Flutopfer ins Leben gerufen, mit der zwei konkrete Projekte unterstützt werden sollen. Die Mitglieder sind aufgerufen, Spenden auf ein Spendenkonto einzuzahlen. „Wir wollen als Teil der Baubranche auch unseren Beitrag leisten“, bekräftigte Meeth.

Vielversprechende Perspektiven

Frank Lange, Geschäftsführer des VFF, versuchte sich an der schweren Aufgabe einer Bewertung des laufenden Jahres. Die Fensterbranche habe gut zu tun, allerdings auch mit Schwierigkeiten bei der Materialversorgung zu kämpfen. Zusätzlich werde die Situation durch Hamsterkäufe erschwert. Insbesondere bei Ersatzteilen für Maschinen gebe es lange Wartezeiten. All das ließe ein gebremstes Wachstum erwarten. „Bisher haben wir keine dahingehenden Rückmeldungen aus der Branche erhalten“, berichtete Lange. Vielmehr rechnet die Branche mit weiterem Zuwachs. Gestützt wird dieser Optimismus durch die Nachricht, die Bundesregierung plane zusätzliche Gelder in Höhe von 5,7 Milliarden Euro für die energetische Gebäudesanierung zur Verfügung zu stellen.

Die hohe Nachfrage könnte freilich verstärkt auch wieder verstärkt Anbieter aus Osteuropa anlocken. Lange sieht aber die deutsche Branche bei Aspekten wie CO2-Bilanz, Zuverlässigkeit und Lieferfähigkeit gut aufgestellt. Zudem werde der Klimaschutz auch in anderen Ländern forciert, was zu einer Verteilung des Importdrucks beitrage. „Wir dürfen uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Dazu müssen wir noch besser werden und die Digitalisierung nutzen, um die Prozesse rund ums Fenster optimieren“, ergänzte Meeth.

Lange gab zudem seiner Hoffnung Ausdruck, dass es nach der Wahl nicht zu einer Hängepartie, sondern zu einer zügigen Regierungsbildung kommt. Die neue Regierung müsse die Weichen stellen für mehr Klimaschutz. Der Geschäftsführer forderte zudem die Einrichtung eines eigenständigen Bauministeriums und die Schaffung eines neuen Klimaschutz-Ministeriums, um der besonderen Herausforderung Rechnung zu tragen.

Gleich im Kalender eintragen!

Der nächste Kongress des VFF ist für den 15. und 16. September 2022 in Düsseldorf geplant. Stattfinden soll er dort im Hyatt Regency Hotel.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 7. Oktober druckfrisch verschickt wird.

Mit ein paar Bildern wollen wir Ihnen ein paar Eindrücke des Kongresses näherbringen...

VFF Kongress 2

Begleitet wurde der Kongress durch eine Fachausstellung. Fotos: bauelemente bau

 

VFF Kongress 3

Helmut Meeth: „Wir konnten 50 Prozent mehr Fensterbauer im Vergleich zur letzten Veranstaltung begrüßen!“

 

VFF Kongress 4

Frank Lange: „Die Branche rechnet mit weiterem Zuwachs.“

 

VFF Kongress 5

Auch die Junioren waren in Berlin gut vertreten. Hier unterhalten sich (v.l.) Florian Jehle, Maximilian Grünbeck und Florian Kowalski.

 

VFF Kongress 6

Sascha Lobo: „Die Digitalisierung kann auch zur Reduktion der Baupreise beitragen.“

 

VFF Kongress 7

Sven Plöger: „Es kommt auf jeden Einzelnen an!“

 

VFF Kongress 8

Für Interessierte wurde im Vorfeld beziehungsweise zum Abschluss des Kongresses die Möglichkeit einer Besichtigung des neu aufgebauten Berliner Stadtschlosses und Humboldt Forum geboten. Die Führung durch das Gebäude wurde von Hans-Dieter Hegner übernommen, der seit 2016 Vorstand für den Baubereich der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss ist.

 

VFF Kongress 9

Die Freude, sich in einem solchen Rahmen wieder austauschen zu können, war den Teilnehmern und Gastgebern anzusehen.

 

Die eigens für den Jahreskongress eingerichtete Microsite rufen Sie am besten über diesen Link auf.

Auf die Homepage des VFF gelangen Sie über diesen Link.

 

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