11. Februar 2022

Neue ift-Fachinformation zu Montagezargen

Die einstufige Montage macht den Schutz der eigenen Leistung schwer bis nahezu unmöglich. Am Ende des Artikels gibt es die vollständige Foto-Collage.

Von Montagezargen ist aktuell viel die Rede. Denn diese vereinfachen die Montage, beschleunigen den Bauablauf durch kurze Lieferzeiten, ermöglichen den schnellen Austausch von Bauelementen bei Schäden oder Modernisierung, verringern Bauschäden sowie die Fenstermontagekosten während eines „Gebäudelebens“ um bis zu 9,1 Prozent. Die kostenlose ift-Fachinformation MO-06/1 „2 stufiger Einbau von Fenstern und Türen mit Vorab-Montagezargen“ gibt Bauherren, Planern, Herstellern und Montagebetrieben auf 54 Seiten Tipps zu Planung, Ausschreibung, Vertrieb, Anwendung und Baurecht.

Die „traditionelle“ Fenstermontage führt in der „nassen Rohbauphase“ oft zu erheblichen Bauschäden mit teuren Reparaturen sowie zur Verzögerung des Bauablaufs. Diese Probleme lassen sich durch eine zweistufige Montage vermeiden, bei der zuerst ein Montagerahmen (Montagezarge, Einbau-/Hilfsrahmen, Blindstock etc.) gesetzt wird, der das Gebäude durch eine temporäre Füllung (Platten, Folien etc.) witterungsfest macht. Die Fenster werden dann erst nach Abschluss der Roh-/Ausbauarbeiten eingesetzt, so dass Schäden vermieden werden.

Lückenfüller bei Lieferverzögerungen

Montagezargen erhöhen den Vorfertigungsgrad, vereinfachen die Montage- und Anschlussarbeiten anderer Gewerke (Bauwerksabdichtung, Außenputz, Elektrik etc.) und bieten damit auch eine Lösung für den Fachkräftemangel.

Zusätzlich wird der Baufortschritt beschleunigt, weil Montagezargen schnell verfügbar sind und eine Unabhängigkeit von Lieferengpässen bei Fenstern und Türen bieten, beispielsweise bei hoher Nachfrage oder saisonbedingten Lieferschwankungen.

Es rechnet sich!

Das häufig zitierte „Vertriebshemmnis“ der Mehrkosten wird bei einer ehrlichen Gesamtkostenrechnung entkräftet. Der Mehraufwand für eine Montagezarge wird meistens durch den sonst üblichen Aufwand für Abkleben, Schutz und Endreinigung der Fensterelemente sowie Reklamationsbearbeitung und Bauverzögerungen kompensiert. Eine Kosten-Nutzen-Studie (TH Rosenheim) zwischen der Montage mit beziehungsweise ohne Montagezarge ergab zwar bei einer einfachen Betrachtung Mehrkosten zwischen 4,6 Prozent und 12,9 Prozent (je nach Kalkulation und Häufigkeit von Bauschäden). Aber bei Montagen mit hohem Gefahrenpotenzial (zum Beispiel Winterbaumaßnahme oder lange Bauphase) lagen die Mehrkosten nur noch zwischen 0,2 Prozent und 7,2 Prozent.

Langfristig gesehen günstiger

Wenn dann noch eine Modernisierung einkalkuliert wird, ergeben sich bei realistischen Inflations- und Zinssätzen Minderkosten für einen Fenstertausch nach 40 Jahren Nutzungszeit von 7,1 Prozent beziehungsweise 9,1 Prozent unter Berücksichtigung üblicher Bauschäden. Deshalb bieten viele Qualitätshersteller die Montage nur noch mit Montagezarge an, weil diese Montageart in der Gesamtbetrachtung sicherer und günstiger ist.

Nachhaltige Lösung

Damit sind Montagezargen eine wertvolle Investition in Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Werterhaltung, weil beim Fenstertausch (der mindestens zweimal in einem üblichen Gebäudeleben anfällt) der Kosten-, Zeit- und Materialaufwand deutlich niedriger ist. Ein zerstörungsfreier Fenstertausch erfolgt wegen Verschleiß oder immaterieller Alterung, beispielsweise aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen, Kundenansprüche sowie aufgrund des technischen Fortschritts (Smarthome-Technologien etc.). Auch das Recycling oder eine Weiternutzung des „Gebrauchtfensters“ in anderen Gebäuden ist einfach möglich. Kosten und Aufwand im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes sind beim Einsatz von Montagezargen deshalb deutlich niedriger. Mit der geplanten Bewertung der Gesamtlebenszykluskosten durch die Ampelregierung im digitalen Gebäuderessourcenpass wird dies an Bedeutung gewinnen.

ift Rosenheim Fachinformation Montagezarge

Gefahren im Baustellenalltag mit hohem Schadensrisiko (Bildreihen oben und Mitte) sowie Beispiele von Totalschäden durch außergewöhnliche Belastungen in der „nassen“ Bauphase (Bildreihe unten). Fotos: 1 und 2 Hilzinger GmbH; 3 bis 6 Döpfner Betriebs GmbH & Co. KG; 7 bis 9 ift Rosenheim GmbH

 

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 10. März erscheinen wird.

Auf die Homepage des ift Rosenheim geht es hier entlang.

 

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