bb-Marktübersichten: Antriebe / Rollläden
Den Beitrag zum Klimaschutz als Verkaufs-Argument nutzen
Die neue Bundesregierung hat sich ehrgeizige Ziele in Sachen Klimaschutz gesetzt. Gilt es doch die Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen. Gute Rahmenbedingungen also für die Unternehmen aus der Rollladen- und Sonnenschutzbranche. Können sie doch mit ihren Produkten einen nennenswerten Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden und damit zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes leisten. Wie das konkret möglich ist, darüber informieren wir unsere Leser mit gleich zwei aktualisierten Marktübersichten: einmal der Antriebe und Steuerungen sowie der Roll- und Klappläden sowie Sonnenschutzlösungen. Damit wollen wir die Betriebe der Rollladen- und Sonnenschutzbranche ermuntern, die sich aktuell bietenden Chancen zu nutzen.
Schon seit langem ist bei der Gestaltung von Fassaden ein klarer Trend in Sachen Transparenz erkennbar. Und das nicht nur bei großen Verwaltungsbauten, sondern mehr und mehr auch in der Wohnarchitektur. Dahinter steckt zunächst einmal der Wunsch nach hellen, von Tageslicht durchfluteten Räumen. Hoch transparente Gebäudehüllen bieten aber auch die Möglichkeit einer intensiven passiven Nutzung von kostenloser Solarenergie. Hierzu gilt es aber auch, die Gebäude auf die Sonne auszurichten. Zwingend notwendig ist aber genauso ein effektiver Sonnenschutz, der verhindert, dass die Gebäude im Sommer zu Brutöfen werden.
Was tun mit dem Gebäudebestand?
Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, die Renovierungsquote innerhalb der nächsten zehn Jahre zu verdoppeln. Ziel dieser EU-Renovierungswelle ist es, den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung bis 2030 um 18 Prozent zu senken. Die Sonnenschutzbranche weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich dieses Ziel schon alleine dadurch erreichen ließe, wenn 75 Prozent aller eingebauten Fenster einen verstellbaren Sonnenschutz besäßen. Denn damit könnten der Energieverbrauch sowie die Kohlenstoffemissionen um bis zu 19 Prozent gesenkt werden.
Förderung für gesteuerten Sonnenschutz
Um dieses Potenzial zumindest teilweise zu erschließen, hat sich die Politik dazu durchgerungen, den Einbau von außen liegenden Sonnenschutzanlagen zu fördern. Ganz konkret handelt es sich dabei um das Teilprogramm BEG EM (Einzelmaßnahmen), das sowohl den Ersatz aber auch den erstmaligen Einbau von außenliegenden Sonnenschutzanlagen mit optimierter Tageslichtversorgung fördert. Das heißt, motorisierte außenliegende Sonnenschutzprodukte, die in der Lage sind, die übermäßige Aufheizung von Wohn- oder Nichtwohngebäuden zu verhindern. Voraussetzung dafür ist, dass sie verfahrbar sind und die Sonneneinstrahlung entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen optimiert werden kann.
Der Sonnenschutzhersteller Warema hat daher einen digitalen Förderassistenten entwickelt, mit dem Endkunden, Fachpartner und Energieberater bei der Beantragung der Fördermittel unterstützt werden.
Zu den Produktneuheiten
Die Antriebshersteller haben ihr Angebot an Lösungen für den zweiten Rettungsweg weiter ausgebaut. Dabei wird überwiegend auf mechanische Lösungen wie Gurte oder Kurbeln gesetzt, sprich auf den Einsatz von Akkus für den Notbetrieb der Motoren verzichtet.
Die bewa-plast Beck GmbH Fenstertechnik setzt dagegen am Rollladenpanzer selbst an. In diesen ist eine „Sollbruchstelle“ integriert, die auf Druck den Panzer trennt und so den Fluchtweg freigibt.
Eine interessante Studie hat Reflexa anlässlich seines Frühlingsfestes vorgestellt. Die originelle Lösung besteht aus einem Rollladen, der in einem Rahmen läuft, wie er bei Insektenschutztüren üblich ist. Im Notfall kann dieser Rahmen nach außen geöffnet werden. Möglich wird das durch zwei spezielle ausgeformte Rollladenstäbe, die bei unten aufsitzendem Rollladen nicht mehr ineinander greifen.
Die Sonne öffnet den Rollladen
Waren energieautarke Rollladensysteme mit integriertem Solarpaneel und Akku vor Jahren noch echte Exoten, so findet sich heute bei nahezu jedem Antriebshersteller eine solche Lösung im Programm.
Ein neuer Standard, der sich durchsetzt?
Die Anbieter von Steuerungen bieten heute neben dem eigenen Funkstandard auch die Möglichkeit, über offene Systeme wie EnOcean, Zigbee und Z-Wave eine Vielzahl von Aktoren außerhalb ihres eigenen Produktprogramms anzusprechen und zur Steuerung auch Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant und Siri einzusetzen.
Parallel dazu arbeiten über 180 Unternehmen, darunter auch Amazon, Apple, Google, Ikea, Philips und Samsung an dem neuen Funksystem „Matter“. Die geballte Kraft der großen Konzerne hat durchaus das Zeug, die Smart Home-Welt zu verändern beziehungsweise zu ordnen. Je nachdem, wie man es sehen will.
Die Marktübersichten der Antriebe und Steuerungen sowie der Roll- und Klappläden sowie Sonnenschutz starten als Paket in der März-Ausgabe von bauelemente bau auf der Seite 91.