10. Mai 2022

Neue Möglichkeit zur Sicherung von Fachkräften

Exoskelett statt schweres Gerät

Vor allem beim Vertragen schwerer Elemente wird die Wirbelsäule der Monteure entlastet, das Gewicht auf den Hüftgurt abgeleitet. Foto: Lang Fensterbau

Der Anteil von großen und schweren Elementen nimmt weiter zu, so dass die Belastung der Monteure weiter steigt. Eine mögliche Entlastung bietet der Einsatz von Hebegeräten. Für Unternehmen wie die Fensterbau Lang GmbH & Co. KG aus Neckarsulm, die vor allem in der Sanierung tätig sind, ist die Nutzung aber nur sehr eingeschränkt möglich. Das Familienunternehmen trägt sich daher schon länger mit der Idee, seine Monteure durch den Einsatz von Exoskeletten zu entlasten.

Nach einwöchigen Tests auf der Baustelle ist der Geschäftsführer Dominik Lang überzeugt, jetzt mit dem Exoskelett Hapo des französischen Herstellers Ergosanté die optimale Lösung für seine Monteure und den Einsatz auf der Baustelle gefunden zu haben. „Schon seit Jahren wird in der Branche über den Fachkräftemangel geklagt. Umso wichtiger ist es, die eigenen Mitarbeiter in ihrer Tätigkeit zu unterstützen, damit sie uns so lange wie möglich erhalten bleiben“, so Dominik Lang zu seiner Motivation in Exoskelette zu investieren.

Lang befasst sich schon seit längerem mit dem Einsatz von Exoskeletten, war dabei ursprünglich der Meinung, es müsse ein aktives Gerät mit Motor und Akku sein. „Mit einem Preis von 8.000 Euro waren die damals verfügbaren Geräte preislich uninteressant für uns als handwerklicher Betrieb“, berichtet Lang.

Über das Unternehmen

Das 1976 gegründete Unternehmen beschäftigt heute 16 Mitarbeiter, darunter zehn Monteure. Geführt wird der Betrieb von Dominik Lang und seinem Vater Peter Lang. Vertrieben und montiert werden Kunststoff- und Holz-Fenster, Haustüren, Vordächer und Sonnen- und Insektenschutzlösungen von namhaften deutschen Herstellern wie Weru, Kneer-Südfenster, Roma, Warema. Das Vertriebsgebiet erstreckt sich in einem Umkreis von 25 Kilometern um den Standort in Neckarsulm mit bekannten Orten wie Heilbronn, Bad Friedrichshall, Bad Wimpfenund Weinsberg.

Dabei hat sich das Unternehmen auf die Ausstattung von Privat-Immobilien sowie die Sanierung spezialisiert, die heute über 90 Prozent der Aufträge ausmacht. „Auf diese Kunden haben wir uns mit unserem Angebot und unserem Auftreten eingestellt, auch was die Ansprüche an die Sauberkeit der Baustelle angeht“, berichtet Lang.

Darüber hinaus übernimmt Lang für Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen auch Wartungs- und Reparaturarbeiten bei Beschlägen, Verglasungen, Markisen und Rollläden. „Das setzt sehr viel Wissen und viel Improvisationskunst bei unseren Monteuren voraus. Die Leistungen sind stark nachgefragt, denn viele Kollegen in der Region haben dieses Angebot aus ihrem Programm genommen“, erläutert Lang.

Die passende Lösung gefunden

Mittlerweile werden von einer ganzen Reihe von Anbietern die unterschiedlichsten Exoskelett-Lösungen angeboten. Wichtige Kriterien für die Auswahl des passenden Exoskelettes sind für Lang neben den Kosten ein hohes Maß an Flexibilität sowie der Grad der Unterstützung. Unterstützt wurde Lang dabei durch die Ergoschutz GmbH mit Sitz in Langenbrettach. Das Unternehmen hat sich auf die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen spezialisiert und ist Exklusivhändler der Ergosanté in Deutschland.

Um die bestmöglich passende Lösung zu ermitteln, wurde die Tätigkeit der Monteure eingehend analysiert und ein Video aufgezeichnet. Darauf basierend wurde durch Ergoschutz das Exoskelett Hapo als das passende Gerät ermittelt und für eine einwöchige Testphase zur Verfügung gestellt. Hapo wurde zusammen mit Logistikexperten, Ergonomen und Mitarbeitern von der französischen Bahngesellschaft SNCF & Airbus entwickelt.

Unabhängig von der Körperhaltung reduziert das Hapo Exoskelett die Belastung der Lendenwirbel und schont die Bandscheiben. Der Geradehalter überträgt die Anstrengungen des oberen Rumpfes mit Hilfe von Federn an der Bruststütze auf die Oberschenkel. Der Gurt stützt, ohne dabei den Lendenbereich einzuengen. Die Möglichkeit, die Unterstützungsfunktion nach Bedarf zu deaktivieren sorgt für Flexibilität und eine große Bewegungsfreiheit, zum Beispiel beim Hinknien oder –setzen sowie Treppensteigen.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in einer der nächsten Print-Ausgaben von bauelemente bau

Auf die Homepage der Lang Fensterbau GmbH & Co. KG gelangen Sie über diesen Link.

 

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