18. Juli 2022

Das Beste daraus gemacht

bb-Messe-Nachlese: Fensterbau Frontale und Holz-Handwerk

Als einziger Profilhersteller, der sich an der Fensterbau beteiligt hat, konnte sich Salamander eines regen Besucherzuspruchs erfreuen. Foto: bauelemente bau

Wir freuen uns schon vor dem Hauptbahnhof in die U-Bahnlinie 1 in Richtung NürnbergMesse einsteigen zu können, denn dort herrschte in den letzten Jahren immer dichtes Gedränge, die Chance auf einen Sitzplatz ging gegen Null. Umso so betretener die Gesichter, als dort kaum jemand zusteigt. Kein gutes Vorzeichen für die Besucherfrequenz auf der Fensterbau Frontale und der Holz-Handwerk. Vor Ort ergibt sich dann an den vier Messetagen ein höchst unterschiedliches Bild: während die Holz-Handwerk recht gut besucht ist, ist die Fensterbau vor allem am ersten Tag durch wenige Besucher in breiten Gängen geprägt. Die große Wiedersehensfreude der Aussteller und Besucher sollte dies freilich nur vorübergehend trüben. Zumal die folgenden Messetage schon deutlich besser besucht waren.

Die ungewöhnliche Situation wird im Vergleich der Zahlen deutlich. Zugleich liefern diese eine Erklärung für den Besucherschwund. Bei den beiden zuletzt im Jahr 2018 durchgeführten Veranstaltungen konnten die Organisatoren noch über 1.300 Aussteller und 110.000 Besucher begrüßen. Zur Veranstaltung vom 12. bis zum 15 Juli 2022 waren es gerade einmal 28.500 Besucher. Unverändert hoch war dagegen der Anteil der ausländischen Besucher.

In 2018 entfielen auf die Fensterbau 814 Aussteller und 515 auf die Holz-Handwerk. Diesmal waren es nur noch 708 Aussteller auf beiden Messen. Während die Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA den Großteil seiner Mitglieder zu einer Beteiligung an der Messe bewegen konnte, war auf Seiten der Fensterbau der Schwund merklich stärker: die Ausstellerliste zählte Mitte April nur noch 325 Aussteller. Dabei hat vor allem die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie und die Terminierung der Messe ihren Tribut gefordert.

Absagen mit Signalwirkung

Die Absagen vieler großer Aussteller aus den Bereichen PVC-Profile sowie Beschlag haben sich dann doch stärker als erwartet ausgewirkt. Denn deren Enthaltung hatte Signalwirkung, war für viele andere Aussteller der Anlass, ebenfalls die Messe abzusagen.

Die geringe Besucherzahl macht zudem deutlich, wie wichtig die großen Aussteller, darunter die Profil- und Beschlaghersteller sowie die Maschinenbauer für die Attraktivität einer Messe wie die Fensterbau sind. Denn sie leisten gemeinsam mit der Messegesellschaft die Hauptarbeit in Sachen Besuchermarketing.

Mit ausgewirkt haben sich aber auch der Termin im Juli und die mehr als gute Auftragslage in der Branche. Beides hat offensichtlich dafür gesorgt, dass viele, für die ein Besuch der Fensterbau Frontale bisher ein fester Termin im Jahreslauf war, diesmal andere Prioritäten gesetzt haben.

Ansichtssache

Geklagt wurde von den Ausstellern vor allem am ersten Tag über die zahlreichen Freiflächen in den Hallen. Zahlreiche Gesprächspartner hätten sich von einer Konzentration auf einige wenige Hallen eine deutliche Verbesserung der Atmosphäre versprochen. Es gab aber durchaus eine stattliche Zahl an Ausstellern, die in der eher „luftigen“ Platzierung einen echten Vorteil für ihr Unternehmen erkennen konnten. Denn sie mussten von den Besuchern nicht erst zwischen großen Ständen gesucht werden, sondern waren schon von weitem beim Betreten der Halle sichtbar. An den Folgetagen wurden denn die Freiflächen in kaum einem Gespräch mehr erwähnt.

Besser besucht denn je

An unserem eigenen Messestand auf Seiten der Fensterbau hatten wir so viele Besucher wie noch nie. Darunter zahlreiche Vertreter der Unternehmen, die ihre Teilnahme abgesagt hatten, aber sich dann doch persönlich einen Eindruck von der Messe verschaffen wollten. Ähnlich erging es einer ganzen Reihe von kleineren Unternehmen, die von Besuchen durch Vertreter einer ganzen Reihe von Systemhäusern und Beschlaglieferanten berichten konnten. Dafür hätten viele bei den vergangenen Veranstaltungen eher wenige die Zeit gefunden. Ganz generell wurde von einer erhöhten Intensität der Gespräche und vielversprechenden Kontakten berichtet.

Die Scharte auswetzen

Die Unternehmen der Fensterbranche brauchen eine Messe wie die Fensterbau als Plattform mit internationaler Bedeutung, um Produktneuheiten zu präsentieren, Beziehungen und den Austausch zu pflegen. Gemeinsames Interesse muss es daher sein, mit der Fensterbau 2024 an die Erfolgsgeschichte der Messe bis 2018 anzuschließen, um der internationalen Fensterbranche eine Heimat zu bieten. Weil noch immer Unsicherheit bezüglich der Entwicklung der Pandemie besteht, braucht es dazu den Schulterschluss der Messe mit den Ausstellern, um gemeinsam Strategien für unterschiedlichste Szenarien zu erarbeiten. Denn das gemeinsame Ziel muss es sein, die Fensterbau Frontale zur alten Größe zurück zu führen und die Fensterbau 2022 als einmaligen „Knick“ in der Erfolgskurve in die Geschichte eingehen zu lassen.

Darum den nächsten Termin gleich vormerken!

Die Fensterbau Frontale und Holz-Handwerk finden turnusgemäß wieder vom 19. bis 22. März 2024 im Messezentrum Nürnberg statt.

Mehr zur Fensterbau Frontale gibt es über diesen Link…

…und auf den virtuellen Auftritt der Holz-Handwerk geht es hier entlang.

 

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