19. September 2022

bb-Rückblende: VFF-Jahreskongress „Inside 2022“

Mit rund 300 Teilnehmenden war der diesjährige Jahreskongress des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) ausgebucht. Foto: bauelemente bau

Die Fensterbranche ist seit einigen Jahren gut ausgelastet, hat aber damit zu kämpfen, dass qualifizierte Mitarbeiter und Auszubildende immer schwer zu bekommen sind. Es war also naheliegend, dass der Verband Fenster + Fassade (VFF) mit dem Vortragsprogramm seiner Jahrestagung diesmal ein Thema wie „Fachkräfte gewinnen und motivieren“ aufgegriffen hat. Welche Bedeutung dem durch die Organisatoren beigemessen wird, lässt sich allein schon daran ablesen, dass insgesamt vier Vorträge mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung diesem Problemkreis gewidmet waren. Am zweiten Kongresstag ging es im Themenblock zwei um die Digitalisierung und welche Lösungen sie für die Branche zu bieten vermag.

Für die Austragung hatte der Verband mit dem Hyatt Regency Hotel an der Landspitze mitten im Medienhafen von Düsseldorf eine außergewöhnliche Location in einem architektonisch reizvollen Umfeld ausgesucht. Dass mit 300 Teilnehmenden die Veranstaltung im Vorjahr um 50 Prozent übertroffen werden konnte, schrieb Helmut Meeth in seiner Begrüßungsansprache dem veränderten Kongresskonzept zu. Mit dazu beigetragen haben sicherlich auch die gelockerten Corona-Regeln. Diese hatten es möglich gemacht, die zunächst auf 200 Personen begrenzte Teilnehmerzahl nochmals deutlich zu erweitern.

Die vier Referenten am ersten Tag des Kongresses waren aufgefordert, den Teilnehmern eine Antwort auf die Frage zu liefern, wie die Branche zum attraktiven Arbeitgeber werden kann, um so die benötigten Arbeitskräfte anzuziehen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen der Teilnehmer, die sich am Ende des Tages in den zahlreich geführten Gesprächen überwiegend enttäuscht zeigten angesichts der nur wenigen praxisnahen und im heimischen Betrieb verwertbaren Informationen und Hinweise.

Die aktuelle Situation des Fenstermarktes sowie die zu erwartende Entwicklung in den nächsten Jahren wurden in diesem Jahr nur recht kurz angerissen. Für weitere Informationen wurde an das Webinar Statistik und Markt 2022 Teil II verwiesen, das für den 19. Oktober angesetzt ist.

Krisenstimmung in Berlin

Zu Beginn des zweiten Veranstaltungstages wurde die Agenda spontan umgestellt, um Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle, die Möglichkeit zu geben, die Teilnehmenden in Sachen Entlastungspakete für die hohen Energiekosten sowie Fördermaßnahmen für die energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle auf den neusten Stand zu bringen. Das Zwiegespräch von Drinkuth mit dem Verbandsgeschäftsführer Frank Lange soll künftig fester Bestandteil der jährlichen Verbandstagung sein. „Wir durchleben aktuell die größte Krise in der Nachkriegszeit. Aber ich erlebe in Berlin Politiker, die mit Wucht und Tatkraft an die Lösung der Probleme gehen“, berichtete Drinkuth aus der ersten Reihe.

Dringendste Aufgabe sei es, die hohen Energiepreise in den Griff zu bekommen, weil die deutsche Industrie sonst nicht wettbewerbsfähig sei. Es brauche daher auch die Entlastungspakete für kleine und mittelständische Unternehmen. Der sich schon abzeichnende Rückgang im Neubau müsse durch die Sanierung kompensiert werden. Dazu müsse eine Sanierungswelle losgetreten werden. Auch, um die Versorgungssicherheit zu verbessern und den sozialen Aspekten der massiven Teuerung Rechnung zu tragen.

Spendenaktion abgeschlossen

Bereits zum letzten Jahreskongress hatte Verbandspräsident Helmut Meeth angekündigt, eine eigene Hilfsaktion zur Unterstützung der Opfer der Flutkatastrophe zu initiieren. In Zusammenarbeit mit der „Aktion Deutschland Hilft e.V. – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen“ konnte ein passendes Projekt gefunden werden. Unter dem Slogan „Der VFF hilft!“ unterstützt der Verband die Errichtung eines Traumazentrums in Gemünd in der Eifel. Damit soll Kindern, deren Familien durch die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands ihr Zuhause, Verwandte, Freunde und ihr Hab und Gut verloren haben, die Möglichkeit geboten werden, im Rahmen therapeutischer Hilfe die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.

Die Verbandstagung wurde genutzt, um die Mitglieder und Teilnehmer nochmals an die Aktion zu erinnern, bevor diese am zweiten Veranstaltungstag mit einem Ergebnis von 20.000 Euro abgeschlossen werden konnte. Der Spendenbetrag soll noch in diesem Jahr an die Einrichtung übergeben werden.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 6. Oktober druckfrisch verschickt wird.

Auf die Homepage des VFF gelangen Sie über diesen Link.

 

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