3. November 2022

Neues Isolierglaswerk und Fensterlinie in Betrieb genommen

Finstral investiert am Standort Oppeano

Mit einem hohen Automatisierungsgrad wurde die neue Isolierglasproduktion von Finstral in Oppeano ausgelegt. Foto: bauelemente bau

Die Nachfrage nach den Produkten aus dem Hause Finstral sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, so die Aussage des Südtiroler Fenster- und Türenherstellers. Nur folgerichtig also, dass Finstral weiter in seine Standorte investiert und die Produktionskapazitäten erhöht. Kürzlich ist eine neue, hochmoderne sowie nachhaltige Isolierglasfertigung mitsamt einer neuen Fenster-Produktionslinie am Standort in Oppeano südlich von Verona fertiggestellt worden. Für die Isolierglasfertigung hat Finstral eine neue Halle errichten lassen. Damit ist das Werk in Oppeano zum zweitgrößten Produktionsstandort des Familienunternehmens geworden.

Doch auch sonst hat sich in den letzten Jahren einiges bei Finstral getan. Denn der Südtiroler Fensterhersteller hat den Anspruch, schöne Fenster in größtmöglicher Vielfalt für das gehobene Marktsegment zu bieten und gleichzeitig nachhaltig, rational, kundenfreundlich und vor allem auch klar und greifbar in der Kundenansprache, sei es gegenüber dem Fachhändler, dem Architekten oder dem Endkunden, zu sein.

Hoher Automatisierungsgrad

Rund 20 Millionen Euro hat Finstral in die neue Werkshalle mit der neuen Isolierglasfertigung sowie der neuen Fenster-Produktionslinie in Oppeano investiert. Damit ist der Standort Oppeano die zweite Isolierglasfertigung des italienischen Fensterherstellers. „Wir wollen in diesem Bereich unsere Kompetenzen weiter ausbauen und beispielsweise durch die Möglichkeit des Digitaldrucks in der Fertigung das Produkt bei Bedarf noch ästhetischer gestalten. Jede Art von Bilddatei kann auf das Glas gedruckt werden“, erläutert Florian Oberrauch, Vize-Präsident im Verwaltungsrat bei Finstral und verantwortlich für Produktion und Logistik.

Die Isolierglasproduktion in Oppeano läuft mittlerweile seit etwas über fünf Monaten. Schon bei der Planung war ein hoher Automatisierungsgrad in der Produktion gewünscht. Pro Schicht arbeiten derzeit lediglich 13 Mitarbeitende an zwei automatischen Zuschnittslinien für ESG und VSG. Wichtig war Finstral, so wenig Verschnitt wie möglich zu erzeugen. Der hohe Automatisierungsgrad wird unter anderem auch durch verschiedene Pufferstationen möglich gemacht, die jeweils vor und nach dem Zuschnitt, nach der Waschmaschine und nach dem Härtungsvorgang angeordnet sind. Alle Maschinen sind untereinander vernetzt, die Isoliergläser werden gescannt. Somit ist jede Scheibe eindeutig gekennzeichnet und jederzeit zugeordnet.

Neue Fensterlinie läuft bereits

Die neue Fensterlinie ist in Oppeano am Ort der ehemaligen Isolierglasproduktion aufgebaut. Mittlerweile läuft die Fertigung mit einer Stückzahl von rund 1.000 Fenstereinheiten pro Woche. „Damit sind wir hier in der Lage, zusammen mit der alten Fensterlinie insgesamt 3.500 Fenstereinheiten pro Woche herzustellen. Das ist auch notwendig, denn in den Monaten Januar bis April 2022 hatten wir bereits eine Produktionsmenge von plus zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, so Joachim Oberrauch, Geschäftsführer der Finstral AG. Das Ziel für das Jahr 2022 ist, die Produktionsmenge um 25 Prozent zu steigern. „Aus unserer Sicht ist dies mit der neuen Fensterlinie realisierbar“, fügt Joachim Oberrauch an.

Die wirtschaftliche Situation

Konnte Finstral das Jahr 2021 mit einem Umsatz von 220 Millionen Euro abschließen, so rechnet man für das aktuelle Jahr mit einer Steigerung und einem Umsatz, der zwischen 260 und 270 Millionen Euro liegt. Darüber hinaus erfreut man sich bei Finstral über den immer stärker nachgefragten Materialmix, welcher bei Finstral-Fenstern derzeit einen Anteil von rund einem Drittel ausmache, bei Haustüren sogar einen Anteil von 60 Prozent. Dieser biete ideale Möglichkeiten zur Gestaltung. Und mit der im Jahr 2019 installierten Pulverbeschichtungsanlage habe Finstral auch hier die passenden Antworten.

Bis 2030 CO2-neutral

Langfristiges Denken und ressourcenschonendes Handeln ist für Finstral fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Unter diesem Aspekt wird sowohl auf solides Wirtschaften, einen verlässlichen und soliden Umgang mit Mitarbeitenden, Lieferanten, Partnern und Kunden als auch auf die kontinuierliche Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks geachtet. Dabei nutzt Finstral seit 2014 das Energiemanagementsystem nach ISO 50001, was das Unternehmen deutlich nach vorne gebracht habe, so Joachim Oberrauch. Als nächsten Schritt baut das Unternehmen mit dem Environmental Impact Board ein umfassendes Werkzeug zur Bilanzierung der Umwelteinflüsse auf. Dieses erfasst transparent alle Faktoren – von der Herstellung über die vor- und ausgelagerten Aktivitäten bis zu den Effekten der Produktnutzung.

Kommunikation zum Kunden als wichtiges Verkaufsinstrument

Das Thema Energieeinsparung und den dazu hohen positiven Beitrag, welcher die Gebäudehülle leisten kann, sieht das Unternehmen als Verkaufsargument: „Das ist nicht nur für uns, sondern auch für die gesamte Fensterbranche – insbesondere in der Kommunikation – eine große Chance. ‚Gebäudehülle zuerst‘ ist eine sehr wichtige Message und wir sind gefordert, dies auch nach außen zu tragen“, bekräftigt Verena Oberrauch, Mitglied des Verwaltungsrates bei Finstral, zuständig für die Finstral-Aktivitäten in den BeNeLux-Staaten sowie Präsidentin bei EuroWindoor.

Generell macht sich der Südtiroler Fensterhersteller intensive Gedanken zum Thema Verkauf. Die qualitativ hochwertigen Bauelemente sind längst nicht mehr nur reine B2B-Produkte, die Wertschöpfungskette reicht für Finstral bis hin zum Endkunden. Daher hat das Unternehmen auf seiner Homepage den Fenster-Planer entwickelt, mit welchem unter Zuhilfenahme der bisher entwickelten Tools von Finstral eine komplette Fenster-Planung möglich ist. „Der Planer macht deswegen den Unterschied, weil er sowohl für den Fachhandel als auch für den Endkunden konzipiert wurde, also quasi für das B2B2C-Geschäft gedacht ist. Niemand hat bisher so ein vollständiges Planungskonzept angeboten. Es gibt hierbei kein striktes Vorgehen oder einen bestimmten Ablauf, das Konzept ist immer auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers ausgelegt“, betont Lucas von Gwinner, Marketingleiter bei Finstral.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der heute erscheinenden Ausgabe von bauelemente bau.

Auf die Homepage von Finstral geht es hier entlang.

 

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