17. März 2023

„Deutschland ist für uns ein Wachstumsmarkt“

bauelemente bau im Gespräch mit Johann Brandstetter, Internorm-Geschäftsführer Marketing & Vertrieb

Johann Brandstetter: „Um der Sanierung einen Impuls zu geben, werden wir in Deutschland bevorzugt Privatkunden ansprechen und dabei auf die Kraft der Marke setzen.“ Foto: Internorm

Anfang März lädt die Internorm International GmbH traditionell zu ihrem Jahrespressegespräch, um über den Verlauf des zurückliegenden Geschäftsjahres zu informieren sowie einen Ausblick auf das laufende Jahr zu geben. Auch in diesem Jahr konnte der führende österreichische Fenster- und Türenhersteller wieder über neue Rekordzahlen und erfreuliche Entwicklungen in einer Vielzahl von Märkten berichten. Nähere Informationen dazu konnten wir in einem exklusiven Interview mit Johann Brandstetter, Internorm-Geschäftsführer Marketing & Vertrieb, in Erfahrung bringen.

Herr Brandstetter, konnten Sie auch in 2022 wieder neue Rekordergebnisse erzielen?

Ja, das ist uns auch im letzten Jahr gelungen. Wir konnten die Umsätze um 16 Prozent auf 488 Millionen Euro steigern. Der Zuwachs beim Auftragseingang war allerdings nach fast 30 Prozent Wachstum 2021 nun mit 1,3 Prozent auf 467 Millionen Euro etwas geringer. Die Exportquote hat mit vier Prozent weiter zugelegt, so dass wir 62 Prozent unserer Umsätze im Ausland erzielt haben.

Ist der moderate Zuwachs beim Auftragseingang ein Zeichen für die Abschwächung der Nachfrage?

Wir sind 2022 fulminant gestartet, waren aber ab Mitte des Jahres mit einem deutlichen Abschwung konfrontiert. Im ersten Halbjahr lag der Auftragseingang bei rekordverdächtigen 324 Millionen Euro, im zweiten Halbjahr waren es gerade einmal noch 167 Millionen Euro. Der Grund dafür sind die Preiserhöhungen bei den Materialien sowie die hohen Zinsen, die ihren Tribut gefordert haben. Die Prognose des Marktforschungsunternehmens Branchenradar geht von einer rückläufigen Entwicklung des Fenstermarktes in der DACH-Region aus. Für das laufende Jahr wird mit einem moderaten Minus von 0,6 Prozent gerechnet, für das nächste Jahr dagegen mit 1,1 Prozent. Da wollen wir mit unserer Marke der Entwicklung dagegenhalten.

Wie haben sich die für Sie wichtigsten Märkte entwickelt?

Unser Heimatmarkt Österreich hat mit 4,3 Prozent nur moderat zugelegt. Sehr zufriedenstellend hat sich dagegen, mit einem Plus von 11,6 Prozent, der deutsche Markt entwickelt. Mit einem Rekordzuwachs von 63,3 Prozent hat sich der italienische Markt auf Platz drei im Ranking vor die Schweiz geschoben. Verantwortlich dafür sind die finanziell üppig ausgestatteten Förderprogramme und die dadurch sehr hohe Sanierungsquote im Vergleich zu Deutschland und Österreich. Die Schweiz hat sich mit einer Steigerung von lediglich drei Prozent ähnlich wie Österreich entwickelt. Mit 17,2 Prozent Zuwachs in Frankreich beziehungsweise 18 Prozent in Osteuropa haben diese Märkte hervorragend abgeschnitten. Führend beim Umsatzzuwachs ist mit 74,7 Prozent der Markt in UK.

Könnten Sie bitte noch etwas näher auf die Entwicklung Ihres Geschäftes auf dem deutschen Fenstermarkt eingehen?

Mit 94 Millionen Euro haben wir einen Zuwachs von 11,6 Prozent erreicht, der Auftragseingang hat drei Prozent auf 102 Millionen Euro zugelegt. Mit 55 Millionen Euro und einer Steigerung von fast acht Prozent war die Entwicklung im Neubau deutlich besser. Dieser dominierte eindeutig in den ersten Monaten, ging aber ab Mitte des Jahres zurück. Das Sanierungsgeschäft war mit zwei Prozent Zuwachs eher verhalten. Während in Deutschland 46 Prozent der Umsätze in der Sanierung getätigt wurden, waren es in Österreich nur 41 Prozent, in Italien dagegen 86 Prozent. Verantwortlich dafür sind die umfangreichen Fördermaßnahmen und der hohe Eigentumsanteil in Italien.

Konnten Sie Ihre Marktanteile in Deutschland weiter ausbauen?

Trotz der Umsatzsteigerung liegen diese nach wie vor bei 1,6 Prozent. Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf den Preisanstieg von sieben bis acht Prozent zurückzuführen.

Da ist also noch viel Luft nach oben!

So ist es! Bayern und Baden-Württemberg sind gute Gebiete mit einer hohen Präsenz von Internorm-Partnern. In anderen Regionen ist dagegen noch viel Potenzial. Wir haben es mit einem flächenmäßig großen Land zu tun, das ist logistisch herausfordernd. Ich sehe dennoch Deutschland als Wachstumsmarkt für uns. Wir setzen dabei weiter auf die Marke und adressieren Kunden, die bereit sind, in Qualität zu investieren.

Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 6. April erscheinen wird.

Mehr zum Unternehmen erfahren Sie bei einem Klick auf diesen Link.

 

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