14. März 2024

Fenster-Türen-Treff im Zeichen von Fenstertechnik und Nachhaltigkeit

275 Teilnehmende fanden sich zum 23. Fenster-Türen-Treff im Congress Salzburg ein. Foto: Holzforschung Austria

275 Teilnehmende besuchten den diesjährigen Fenster-Türen-Treff in Salzburg. Die 23. Auflage des Branchentreffs der Holzforschung Austria (HFA) informierte am 7. und 8. März 2024 wie gewohnt über neue Themen aus Technik, Forschung und Wirtschaft. Das Programm drehte sich um ökologisches Wirtschaften und dessen Auswirkungen auf die künftige Fenster-, Türen- und Sonnenschutzproduktion sowie notwendige Eigenschaften und künftige Anforderungen an Fenster und Sonnenschutz sowie an Türen. Darüber hinaus gab es zwei hochkarätig besetzte Diskussionsrunden mit aktuellen Themen aus der Branche.

Die Seminarleiterin Dr. Julia Bachinger (HFA) eröffnete die Veranstaltung und zeigte anhand der Entwicklungsgeschichte des Fensters die Innovationskraft der Fensterbranche. Heutige Lösungen wie automatisierte Öffnungsmechanismen und hocheffizientes Vakuumglas sind im Kommen. Dabei muss aber auch die Nachhaltigkeit im Sinne der Klimaziele im Auge behalten werden. Diesem Thema widmete sich der erste Block der Veranstaltung ausführlich.

Wirtschaftlichkeit der Nachhaltigkeit

Im Keynote-Vortrag beschäftigte sich Univ.-Prof. Dr. Sigrid Stagl (Wirtschaftsuniversität Wien) mit dem Thema Wirtschaftlichkeit der Nachhaltigkeit und thematisierte Investitionen gegen die Folgen des Klimawandels anhand von Fakten und Zahlen. Sie kam zu dem Fazit, dass die Klimawende zwar hohe Kosten aufweist, diese Investitionen aber weitaus geringer sind als die Folgekosten, wenn nicht gegengesteuert wird. Darüber hinaus rettet der Mensch mit dem Planeten auch seine eigene Zukunft.

Sanierungsstrategien und -maßnahmen

Auf Sanierungsstrategien und -maßnahmen für Bestandsgebäude ging im nächsten Vortrag Univ.-Prof. Dr. Kristina Orehounig (Technische Universität Wien) ein. Besondere Bedeutung misst sie dem steigenden Energieverbrauch bei der Gebäudekühlung unter zukünftigen Klimabedingungen zu und plädierte für passive und nachhaltige Kühllösungen, wie Beschattung und Fensterlüftung. Damit könnte der Kühlenergiebedarf theoretisch um bis zu 84 Prozent reduziert werden.

Im Anschluss stellte KommR Ing. Helmut Mitsch (Landesinnung Tischler und Holzgestalter NÖ) das praxisorientierte Projekt „Fenster-Upgrade“ vor. Er sieht in der Fenstersanierung von Holzfenstern großes Potential, bei der Tischler und Tischlerinnen als Praktiker ihre Fähigkeiten voll ausspielen können.

„Wie retten wir die Welt?“

Die folgende Podiumsdiskussion „Wie retten wir die Welt?“ thematisierte nachhaltiges Wirtschaften in der Fenster- und Türenbranche. Moderator Dr. Gerhard Grüll (Institutsleiter HFA) und eine von ihren Kompetenzen her breit aufgestellte Expertenrunde, bestehend aus Prof. Jörn P. Lass (ift Rosenheim), Dr. Franz Dolezal (Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie) und Prof. Urs Thomas Gerber (CSD Ingenieure), erhellten das Thema möglichst umfassend. Fazit der Diskussion war, dass das Fenster ein sehr nachhaltiges Produkt ist. Es kann als Teil der Gebäudehülle aktiv zur Reduktion des Energieverbrauchs beitragen. Die Branche kann damit einen Beitrag zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels leisten.

Technik & Zukunft

Der zweite Tag des Fenster-Türen-Treff stand ganz im Zeichen der Technik und wurde von DI Sylvia Polleres (Institutsleiter-Stellvertreterin und Bereichsleiterin Holzhausbau HFA) moderiert. Dipl.-Ing. Georg Steiner (HFA) eröffnete den letzten Block mit der Darstellung der Leistungseigenschaften von Ergänzungsprofilen für Türen und Fenster, etwa Rahmenverbreiterungen und Bodeneinstandsprofile. Er wünscht sich eine eindeutige Deklarierung der Ergänzungsprofile durch die Inverkehrbringer, damit Planer und Monteure die Möglichkeit zur Verwendung aufeinander abgestimmter Bauprodukte haben.

Im erstmalig an einem Fenster-Türen-Treff stattfindenden Talk bat Gastgeberin Dr. Julia Bachinger (HFA) hochkarätige Experteninnen aus der Fenster- und Türenbranche auf die Bühne. Mag. Anette Klinger (IFN-Beteiligungs GmbH), Ing. Barbara Kranz (Kranz GmbH & CoKG), Dr. Verena Oberrauch (EuroWindoor) und Karen Schausberger (IBS - Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung) sprachen unter anderem über die Gründe für die hohe Qualität der Fenster in Österreich und Süddeutschland, den Beitrag der Fensterbranche zur Sanierung, wie Innovationen entstehen können und den Nutzen der europäischen sowie nationalen Normung für die Endkunden.

Der nächste Fenster-Türen-Treff findet wie gewohnt im Salzburg Congress am 6. und 7. März 2025 statt.

Den vollständigen Nachbericht zum Event in Salzburg lesen Sie in unserer kommenden Ausgabe, welche am 11. April erscheinen wird.

Mehr zum Veranstalter erfahren Sie über diesen Link.

 

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