9. Mai 2025

Der Werkstoff Glas im Vordergrund

bb-Nachbericht: Glaskongress 2025 in Dresden

Insgesamt 160 Teilnehmende kamen zum Glaskongress 2025 nach Dresden. Foto: bauelemente bau

Am 7. und 8. Mai 2025 standen die Isolier- und Flachgläser in der Branche im Fokus. Das hatte auch einen Grund, denn zu dieser Zeit fand in Dresden im Internationalen Congress Center direkt am Elbufer der Glaskongress des Bundesverbandes Flachglas e.V. (BF) sowie der Gütegemeinschaft Flachglas e.V. (GGF) statt.

Thematisch sollte in diesen beiden Tagen der Werkstoff Glas im Vordergrund stehen, was sich insbesondere in den Vorträgen am zweiten Kongresstag bemerkbar machte. Bei der letzten Ausgabe des Glaskongresses in Lübeck im vergangenen Jahr konzentrierte sich das Geschehen noch hauptsächlich auf den architektonischen Aspekt.

Hans-Joachim Arnold, Vorstandsvorsitzender des BF, eröffnete den Kongress, der traditionell mit den Mitgliederversammlungen von BF und GGF startete. „In diesem Jahr können wir rund 160 Gäste beim Glaskongress begrüßen. Damit haben wir so viele Teilnehmende wie seit Corona nicht mehr“, freute sich Arnold.

Der Vorstandsvorsitzende hatte aber auch ein Anliegen an seine Mitglieder: „Wir haben eine neue Bundesregierung. Es ist daher wichtig, dass wir mit unserem Produkt Flach- und Isolierglas mehr Gehör in der Politik finden. Dahingehend macht die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle macht in Berlin bereits einen sehr guten Job. Es ist aber auch wichtig, dass Sie mit Ihren Lokalpolitikern reden und diesen Ihre und unsere Belange näher bringen.“ Darüber hinaus werde es für die Flachglas-Branche ein knappes Jahr. „Doch wir haben alles dafür gegeben, dass wir sauber durch 2025 kommen“, so Arnold.

Impulsvortrag räumt mit Mythen auf

Zum Abschluss des offiziellen Teils am ersten Kongresstag gab es noch einen Impulsvortrag mit dem Titel „Männer, die die Welt verbrennen“. Darin räumte Prof. Dr. Christian Stöcker, Journalist, Autor und Psychologe, mit Mythen auf, welche von der Lobby der fossilen Energieträger über erneuerbare Energien erfolgreich in die Welt gesetzt wurden. Ein Beispiel: „Regenerative Energievarianten werden viel zu stark subventioniert.“ Für eine Billionen US-Dollar, welche die Großkonzerne der fossilen Energieträger an Gewinn einfahren, gibt es 1,37 Billionen US-Dollar an Subventionen. Quelle dafür ist der Internationale Währungsfond, also keinesfalls „Greenpeace oder irgendein linkes radikales Blatt“, so Stöcker.

Nachhaltigkeitsaward verliehen

Zum ersten Mal hat der BF einen Nachhaltigkeitsaward für die Flachglas-Branche ausgelobt und verliehen. „Viele Unternehmen haben sich in den verschiedenen Kategorien bei uns beworben und Projekte eingereicht. Eine Jury aus Fachleuten hat diese nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Kriterienkatalog bewertet“, erklärt Grönegräs das Prozedere.

In der Kategorie „Unternehmen“ zum Thema „Gründer Wandel in der Industrie“ ging der Award an die Glasvertrieb G&J GmbH aus Sottrum. Die Gewinnerin in der Kategorie „Produktion“ ist die ReViSalt GmbH aus dem sächsischen Freiberg zum Thema „Glas 2.0“. Ebenfalls in der Kategorie „Produktion“ konnte die Robert Bürkle GmbH aus Freudenstadt über den ersten Preis zum Thema „Nachhaltige Glaslaminierung“ freuen.

Zusammenfassung des zweiten Tages

Markus Milz von der Milz & Comp. GmbH sprach über den Vertrieb in turbulenten Zeiten. Das Berufsbild des Vertriebs werde es weiterhin geben, denn verkauft werden muss in einer Wirtschaft immer, jedoch müsse es sich der Zeit anpassen.

Den nächsten technischen Vortrag hielt Prof. Dr.-Ing. Frank Wellershoff von der HafenCity Universität Hamburg (HCU). Er widmete sich dem Thema „Verbundsicherheitsglas unter außergewöhnlichen Lasten“.

Etwas weniger technisch ging es nach der Mittagspause weiter mit Prof. Dr.-Ing. Michael Engelmann von der Technischen Universität Dresden. Er stellte in seinem Vortrag die Verbindung von altem zu leichtem Glas im Hinblick auf den Denkmalschutz her.

Den Abschluss des offiziellen Teils des Kongresses bildete eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Peggy Freudenberg, Professorin für Bauingenieurwesen an der Internationalen Hochschule Leipzig, Thomas Drinkuth, Geschäftsführer der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG), Michael Elstner und Jochen Grönegräs. Unter dem Thema „Gebäudehülle der Zukunft“ wurde unter anderem das vereinfachte Bauen – also der im neuen Koalitionsvertrag aufgenommene Gebäudetyp E – diskutiert und was dies für die Branche bedeutet. Dabei müsse weiterhin auf die richtige Planung Wert gelegt werden. Und: Man dürfe den Markt nicht mit neuer Komplexität überladen, so Drinkuth.

Ab ins Kloster!

Der nächste Glaskongress wird eine sakrale Note bekommen: Bundesverband und Gütegemeinschaft laden zur Veranstaltung im Jahr 2026 ins Kloster Haydau nach Morschen. Die Gemeinde Morschen liegt in Nordhessen bei Melsungen.

Den vollständigen Nachbericht zum Glaskongress 2025 lesen Sie in der Juni/Juli-Ausgabe von bauelemente bau.

Auf die Homepage des BF geht es hier entlang…

…und zum virtuellen Auftritt der GGF gelangen Sie über diesen Link.

 

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