9. Februar 2018

bb-Marktübersicht: Aluminium-Verbund-Konstruktionen

Auf Spekulationen angewiesen

Alu-Vorsatzschalen bieten vielfältige Möglichkeiten der farblichen Gestaltung. Für eine individuelle Profilierung werden sie allerdings noch recht wenig genutzt. Foto: bb.

Mit der alljährlich aktualisierten Marktübersicht der Aluminium-Verbund-Konstruktionen wollen wir die Aufmerksamkeit unserer Leser auf ein kleines, aber interessantes Marktsegment lenken. Wie in den vergangenen Jahren haben wir neben den von Jahr zu Jahr an Marktanteilen gewinnenden Systemen zur Produktion von Holz/Alu-Fenstern auch das Angebot der Systemhersteller in Form von Alu-Deckschalen für Kunststoff-Fenster berücksichtigt.

Mit der Marktübersicht wollen wir den Lesern einen Überblick geben, was heute an Systemkonstruktionen zur Fertigung dieser Verbund-Konstruktionen zur Verfügung steht. Sie damit ermuntern, sich intensiver mit diesem Marktsegment zu beschäftigen und die damit verbundenen Chancen auf eine erhöhte Wertschöpfung zu nutzen.

Die unbekannte Größe

Die im Herbst veröffentlichte Studie der vier führenden Branchenverbände, die in Zusammenarbeit mit der Heinze GmbH aus Celle erstellt wurde, geht davon aus, dass die Zahl der in Deutschland eingebauten Fenster um 2,9 Prozent zugelegt hat. Für 2018 werden 3,3 Prozent Wachstum prognostiziert. Die höchsten Zuwachsraten erwarten die Verbände mit 4,1 Prozent beim Absatz von Holz-Metall-Fenstern. Auf Grund der überschaubaren Größe des Marktsegments wird dies aber nicht zu einer nennenswerten Verschiebung der Marktanteile der einzelnen Rahmenmaterialien führen.

Nach wie vor gibt es keine offiziellen Zahlen zu den Marktanteilen von Kunststoff-Fenstern mit Alu-Vorsatzschalen. So bleiben wir und die Branche weiter auf Spekulationen angewiesen. Die Schätzungen der Fensterbauer und Systemhäuser, mit denen wir im Gespräch sind, schwanken zwischen drei und fünf Prozent. Hinzu kommt ein deutliches Süd-Nord-Gefälle was die Marktanteile angeht. Was nicht weiter überrascht angesichts der Tatsache, dass wir es dabei mit einem Trend zu tun haben, der im Nachbarland Österreich seinen Anfang hat.

Insofern überrascht das Engagement der Systemhäuser, die heute alle Alu-Vorsatzschalen nicht nur für ihre Fenstersysteme sondern auch für Hebe-Schiebe-Konstruktionen anbieten. Angesichts der aktuellen Marktanteile, über die spekuliert wird, eher eine Investition in die Zukunft.

Optimierung tut not

Eine Stellschraube, um den Preisaufschlag gegenüber dem reinen Kunststoff-Fenster etwas zu reduzieren und so den Kreis der potenziellen Kunden zu erhöhen, ist die rationelle Fertigung. Von den Systemhäusern kommen heute Vorsatzschalen, die sich deutlich einfacher verarbeiten lassen. Zudem bieten Unternehmen wie aluplast oder profine seit einiger Zeit schon beschichtete Profile an, um dem Verarbeiter den hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Beschichtungslogistik, Verpackung, Lagerung und Verschnitt zu ersparen. Die Verarbeiter selbst müssen gemeinsam mit den einschlägigen Herstellern von Maschinen und Betriebsausstattungen den Produktionsablauf neu strukturieren, um zu einer Fließfertigung zu kommen. Voraussetzung dafür ist eine gewisse Menge, damit sich das auch rechnet. Womit sich die Katze in den Schwanz beißt...

Dass die Konstruktionen auch im deutschen Markt platziert werden können, zeigt eine Reihe von Fensterbauern, die mit einer rationellen Fertigung und einer schlüssigen Argumentation schon 20 Prozent und auch mehr ihrer Fenster mit Alu-Vorsatzschale ausliefern.

Neue Gestaltungsfreiheit

Werkzeuge für Alu-Vorsatzschalen sind gegenüber Extrusionswerkzeugen für PVC-Profile deutlich günstiger. Es bietet sich also an, die Vorsatzschalen stärker als bisher für die Gestaltung besonderer Fensteransichten zu nutzen. Mal schauen, was hierzu auf der nächsten Fensterbau Frontale in Nürnberg zu sehen sein wird.

In beiden Marktsegmenten ist aktuell schon ein Trend zu eher kantigen Konturen zu erkennen. Zudem werden auch bei den Kunststoff-Fenstern jetzt vereinzelt Konstruktionen mit verdeckt liegenden Flügeln angeboten.

Kostenloser Download

Die Tabelle mit den technischen Daten der Aluminium-Verbund-Konstruktionen der beteiligten Hersteller bieten wir Ihnen bei einem Klick auf den obigen Link als pdf-Datei zum kostenlosen Download an. Die Portraits der beteiligten Hersteller für die aktuelle Marktübersicht lesen Sie ab Seite 103 in der Februar-Ausgabe von bauelemente bau.

 

 

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