Gesundheit im Fokus
bb-Rückblende: 59. Jahrestagung des BVRS in Garmisch-Partenkirchen
Die Rollladen und Sonnenschutz Branche traf sich zur mittlerweile 59. Haupttagung des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS) vom 24. bis 27. Oktober in Garmisch-Partenkirchen. Als Mitausrichter und -organisator fungierte die dem Verband angeschlossene Innung Südbayern Rollladen + Sonnenschutz. Insgesamt über 600 Teilnehmer nahmen die Einladung an und genossen vor allem beim Haupt-Tag am Samstag schönstes Wetter und den sprichwörtlichen Höhepunkt: den Festabend auf dem Gipfel der Zugspitze. Die Teilnehmer hatten an diesem Abend also exklusiv den höchsten Berg Deutschlands für sich.
Das Hauptthema der Veranstaltung legten die Organisatoren auf die Gesundheit. „Leider haben wir mit unserer eigenen Gesundheit noch nicht viel zu tun", gab Meinhard Berger, Obermeister der Innung Südbayern, zu bedenken. Dies machte insbesondere der Vortrag von Dr. med. Willi Heepe deutlich. Heepe ist langjähriger Leiter des Berlin-Marathons sowie bekannter Fachbuchautor und Dozent in den Bereichen Sportmedizin, Ausdauertraining und Kardiologie. Mit einer großen Portion schwarzen Humors lenkte er die Aufmerksamkeit des Auditoriums auf die Folgen, welche die Vernachlässigung der eigenen Gesundheit haben kann und gab Tipps, diesen Risiken entgegenzuwirken.
Rückführung der Meisterpflicht auf dem Vormarsch
Für eine positive Stimmung sorgte die aktuelle Nachricht, dass das R+S-Handwerk neben elf anderen Gewerken nach einem parteiübergreifenden Entschluss in die Meisterpflicht zurückgeführt werden soll. „Schon unser ehemaliger Geschäftsführer Christoph Silber-Bonz hatte sich mit viel Engagement dieser Thematik gewidmet und dieses wurde hervorragend von Ingo Plück weitergeführt", lobte Heinrich Abletshauser, Präsident des BVRS. Aber: Grund zum Jubeln gäbe es erst bei der Gesetzesverkündung, die noch in diesem Jahr erfolgen soll. Abletshauser appellierte daher an die Teilnehmer, diesem Vorgang keinen Stein in den Weg zu legen.
Eine Evaluierung dieses Programms soll dann in fünf Jahren folgen. Dann werde entschieden, ob das R+S-Handwerk weiterhin zu den zwölf meisterpflichtigen Gewerken zählen soll. Ein Hauptkriterium zur Evaluierung seien höchste Qualitätsansprüche. „Unser Produktspektrum wird immer größer, Weiterbildungen sind daher unumgänglich", so Ablethshauser. Auch der Ausbildung werde in fünf Jahren große Aufmerksamkeit zuteil. „Azubis sind unsere Zukunft. Wir müssen ausbilden, um unsere Zukunftsfähigkeit sicherzustellen", appellierte der BVRS-Präsident. Zu guter Letzt müsse sich das jeweilige Gewerk in konjunkturell sicherem Fahrwasser befinden.
Derzeit steht die Branche - die Zahlen zugrunde gelegt - gut da. Die Umsätze im R+S-Handwerk wurden von 2,05 Mrd. Euro (Vorjahreswert 2017) auf nunmehr 2,13 Mrd. Euro im Jahr 2018 gesteigert. Das Hoch hält auch aktuell weiter an: Die Konjunkturumfragen, die der BVRS regelmäßig durchführt, ergaben für den Geschäftsklimaindex in den ersten beiden Jahresquartalen 2019 Werte um die 150 Punkte.
Studien belegen CO2-Einsparpotentiale
Laut einer Studie der Industrievereinigung Rollladen-Sonnenschutz-Automation (IVRSA) mache die Heizwärme 68 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der privaten Haushalte in Deutschland aus. „Circa 22 Millionen Tonnen CO2 ließen sich jährlich einsparen, wenn alle Wohngebäude in Deutschland mit automatisiertem Sonnenschutz ausgestattet wären", erklärte Ingo Plück, Hauptgeschäftsführer des BVRS, im Rahmen der Pressekonferenz. Soviel zu den Potentialen in Deutschland. In Europa können die Einsparungen durch einen technischen Sonnenschutz sogar bei insgesamt 111 Millionen Tonnen CO2 jährlich liegen, so eine weitere Studie des Physibel-Institutes, welche im Auftrag der European Solar Shading Organization (ES-SO) durchgeführt wurde.
Das sind beides durchaus hervorragende Ergebnisse, die aber leider einer breiten Öffentlichkeit noch nicht in Gänze bekannt sind. Für die Branche sowie deren Produkte stellt dies in der heutigen Zeit, in welchen fieberhaft nach Lösungen gesucht wird, den Klimawandel beziehungsweise den CO2-Ausstoß in den Griff zu bekommen und zu reduzieren, ein schlagkräftiges Argument dar.
Auch wenn es darum geht, Jugendliche für einen Beruf in der R+S-Branche zu begeistern. Generell weisen die dem Verband zugehörigen Betriebe eine gute Quote aus: 538 Auszubildende und damit 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr belegt die Statistik für das Jahr 2018. Damit boten insgesamt 348 Betriebe des R+S-Handwerks in 2018 einem oder mehreren jungen Menschen eine Berufsperspektive. Dennoch ist es für einen großen Teil junger Menschen, die dem Klimawandel sowohl sozial als auch politisch eine hohe Priorität zukommen lassen, attraktiv, diesem durch ihren Beruf mit moderner und zukunftsgerichteter Technik entgegenwirken können. Dieser Umstand könnte die Zahl der Auszubildenden im R+S-Handwerk bei geeigneter Kommunikation zusätzlich nach oben schnellen lassen.
Die nächsten Termine
Auch 2020 wird es den bereits seit 2008 etablierten Jungunternehmertag der R+S-Branche geben. Gastgeber der 13. Ausgabe vom 8. bis 10. Mai wird das in Espelkamp ansässige Unternehmen Kadeco sein. Neben einer Produktionsführung beim Gastgeber und einem Referat über ein aktuelles Thema ist der Jungunternehmertag „geprägt von teambildenden Maßnahmen und besitzt das Flair eines Familientreffens", so der Tenor der Jungunternehmer.
Ebenfalls 2020 wird die mittlerweile 60ste Ausgabe der BVRS-Jahrestagung stattfinden. Vom 23. bis 25. Oktober soll es in Bonn mit dem Motto „Better life, better future" um die Themen Bildung, Ausbildung und Fortbildung gehen. Auch die E-Mobilität wird eine große Rolle spielen.
Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 7. November druckfrisch verschickt wird.
Die Homepage des BVRS erreichen Sie unter diesem Link...
...und die R+S Innung Südbayern besuchen Sie virtuell hier.
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