27. Mai 2020

Deutscher Fenster- und Türenmarkt schrumpft

Foto: Pixabay / barbaracascao

Es war zu erwarten: Auch der deutsche Fenster- und Außentürenmarkt ist von der Corona-Krise betroffen. In Form eines Webinars hielt der Verband Fenster + Fassade (VFF) heute seine Fachtagung Statistik und Markt ab, in welchem die frisch ermittelten Zahlen präsentiert wurden. Der Fensterabsatz in Deutschland wird demnach für das Jahr 2020 auf insgesamt 13,9 Millionen Fenstereinheiten geschätzt. Im Vorjahr waren es noch 14,8 Millionen Fenstereinheiten.

Für den deutschen Außentürenmarkt bleiben dieses Jahr noch 1,40 Millionen Einheiten nach 1,46 Millionen Einheiten in 2019. Erstmals seit 2007 sind beide Märkte damit rückläufig. Die Zahlen wurden in den letzten Wochen mit Unterstützung des Marktforschungsinstitutes Heinze GmbH aus Celle erhoben. Die Präsentation im Rahmen des Webinars hielt zum ersten Mal Christian Blanke, der damit Dr. Kaiser ablöste.

Allgemeine Wirtschaftslage

Holger Lipp von der Weru GmbH und Vorsitzender des Ausschusses Statistik und Markt im VFF gab zunächst einen Einblick in die aktuellen Konjunkturdaten. Das allgemeine Geschäftsklima laut ifo-Index sei auf einem historischen Tief. „Die Bauwirtschaft hingegen verkauft sich dabei besser als andere Geschäftsfelder. Das hat sie aber vor der Pandemie auch schon getan“, so Lipp. Gemessen am Jahr 2020 soll bereits im nächsten Jahr wieder eine Erholung eintreten. „Die vergangene Dekade hat sich wirtschaftlich sehr gut entwickelt und, wenn es die Pandemie nicht gäbe, hätte ihre Vorgängerin übertrumpft. So bleiben beide Dekaden durchschnittlich in etwa auf demselben Niveau“, sagt Lipp.

Die Lage im Wohnungsbau

Dem Wohnungsbau hingegen bescheinigte Lipp ein gutes Zeugnis in der Krise. Denn das Bedürfnis an Wohnraum sei immer noch vorhanden, dies werde sich auch nicht ändern. Die erhobenen Zahlen der Baugenehmigungen bis einschließlich März 2020 seien positiv zu sehen. Insgesamt gibt es einen Überhang von 693.000 genehmigten Wohnungen, die bisher noch nicht fertiggestellt werden konnten, was aber auch von den altbekannten Problemen der Baubranche abhinge. Günstig auf diese Zahlen wirke sich ebenfalls das Angebot an steuerlichen Förderungen aus, die für das Jahr 2020 zusätzlich zu den bestehenden Abschreibungsmodellen eingeführt werden.

Der Nichtwohnbau sei stärker von der Krise beeinträchtigt und werde dementsprechend schrumpfen. Dies war aber auch schon unabhängig vor der Corona-Krise prognostiziert, welche diesen Effekt lediglich verstärkt hätte.

Ausblick in die Zukunft

Eine Prognose hinsichtlich des Fenster- und Außentürenmarktes für das Jahr 2021 abzugeben, gestaltet sich aufgrund der unsicheren Situation derzeit als schwierig. „Langfristig wird sich das Absatzniveau beider Märkte wieder auf die gewohnten Kurven der letzten Jahre angleichen, meiner Ansicht nach sich sogar noch etwas steigern können. Aber wann dies soweit sein wird weiß niemand“, resümiert Lipp.

Mehr Informationen für die Absatzzahlen für das kommende Jahr erhoffen sich der Verband und das Marktforschungsinstitut im Herbst. Am 20. Oktober 2020 soll der zweite Teil der Fachtagung Statistik und Markt in Frankfurt am Main stattfinden.

Die ausführlichen Zahlen und den vollständigen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 25. Juni erscheinen wird.

Den Verband Fenster + Fassade erreichen Sie über diesen Link.

 

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