Branche steht Konsolidierungs-Welle bevor
Munich Strategy hat in einer Wettbewerbsanalyse die Krisenfestigkeit der deutschen Fensterbranche geprüft und dafür mehr als 40 mittelständische Unternehmen aus allen Subsegmenten der Branche analysiert. Geprüft wurden Fenster- und Sonnenschutzhersteller sowie Zulieferer von Profilen, Glas und Beschlag mit einem Jahresumsatz über 40 Millionen Euro - darunter zum Beispiel Warema, Hilzinger, Aluplast und Winkhaus. Ergebnis der Auswertung: Knapp drei Viertel der Unternehmen weist eine solide Startposition am Anfang der Krise auf, während ein kleiner Teil der Wettbewerber gefährdet ist. Trotzdem steht die Fensterbranche nach Ansicht der global aktiven Managementberater vor einer flächendeckenden Konsolidierungswelle.
In der Studie „Stresstest Fensterbranche 2020” hat die Unternehmensberatung Munich Strategy die Krisenfestigkeit der Baubranche untersucht. Für die Wettbewerbsanalyse wurden mehr als 40 mittelständische Unternehmen aus allen Subsegmenten der Industrie untersucht. Geprüft wurden Fenster- und Sonnenschutzhersteller sowie Zulieferer von Profilen, Glas und Beschlag mit einem Jahresumsatz über 40 Millionen Euro. Grundlage der Analyse ist die Mittelstandsdatenbank von Munich Strategy, die Leistungs- und Strategiedaten von über 3.500 Unternehmen enthält.
Ausgangslage unterscheidet sich stark
Die Unternehmen der deutschen Fensterindustrie sind unterschiedlich gut auf die Krise vorbereitet. Hinsichtlich ihrer Performance können sie in drei Leistungsklassen eingeteilt werden: „Leuchttürme“, „Kompaktklasse“ und „Low Performer“. Kriterien für die Zuordnung zu den Leistungsklassen sind das durchschnittliche Umsatzwachstum und die durchschnittliche EBIT-Quote der Unternehmen der letzten fünf Jahre. Zu den „Leuchttürmen“ zählen 24 Prozent der Unternehmen, 50 Prozent gehören der „Kompaktklasse“ an. 26 Prozent der analysierten Unternehmen weisen als „Low Performer“ deutliche und nachhaltige Performance-Defizite auf und sind somit in der Krise gefährdet.
Zwischen Preiswettbewerb und Volumenverlust
Bauelemente- und Komponentenhersteller geraten in die Zwickmühle zwischen sinkenden Volumen und einem anhaltenden Preiswettbewerb. Grund dafür ist laut Munich Strategy die kurzfristige Reduktion der Marktvolumen, insbesondere im Objektbereich, sowie die anhaltende Verlagerung der Produktionskapazitäten in Niedriglohnländer. Ausgenommen von dieser Entwicklung sind die Sonnenschutzhersteller, die der Studie zufolge von der Nachrüstung existierender Gebäude sowie privaten Investitionen im Gartenbereich profitieren werden.
Margendruck durch Installateure
Die Analyse der EBIT-Quoten der Unternehmen zeigt: Zusätzlicher Preis- und damit Ertragsdruck wird nicht nur vom Wettbewerb, sondern auch vom eigenen Kunden, dem Installateur, kommen. Die Gewinne der Installateure werden in Zeiten von sinkender Nachfrage unter Druck geraten, die hohen Preise für Installationsleistungen werden auf absehbare Zeit nicht mehr das Vorkrisenniveau erreichen. In dieser Situation werden Installateure einen Teil des Ertragsverlustes an ihre Lieferanten weitergeben.
Unternehmen aus der Gruppe der “Low Per-former” hatten in den letzten Jahren durchschnittliche EBIT-Quoten von unter 2 Prozent und werden die Effekte des Margendrucks nur schwer abfedern können.
Starke Unternehmen werden zu Konsolidierern
Während es für „Low Performer“ darum geht, die eigene Existenz zu sichern, gilt es für die „Leuchttürme“, ihre relative Stärke im Wettbewerbsumfeld auszuspielen, um als „Gewinner“ aus der Krise zu kommen. Gestützt auf einem soliden Geschäftsmodell und einer gesunden Eigenkapitalausstattung können diese Unternehmen ihre Marktpräsenz erhöhen und aktiv Marktanteile gewinnen. Die Studienautoren erwarten, dass sich diese Unternehmen zu Konsolidierern entwickeln, die geeignete M&A-Targets aktiv identifizieren und ansprechen werden.
Munich Strategy
ist eine global aktive Managementberatung für den gehobenen Mittelstand. Für führende Unternehmen aus den Branchen Nahrung/Verpackung und Bau entwickelt das Unternehmen Strategien, die zu einem Ausbau der Marktführerschaft oder zur nachhaltigen Steigerung der Marktanteile führen. Im Fokus stehen dabei Wachstums- und Internationalisierungsstrategien und die Begleitung von Mergers & Acquisitions.
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