Arndt Fenstertechnik investiert in automatisierte Verglasungsstraße
Die Arndt Fenstertechnik GmbH im fränkischen Gattendorf bei Hof gehört zu den Fensterbau-Unternehmen, die schon sehr früh und mit Konsequenz auf eine hochgradige Automatisierung der Fertigung gesetzt hat. Erkennbar ist dies an zwei leistungsfähigen Bearbeitungszentren als auch an Flügel-Beschlagautomaten, die in der Lage sind, die Elemente komplett anzuschlagen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Familie Arndt mit der Verglasung einen durch viel Handarbeit geprägten Arbeitsschritt unter die Lupe nehmen würde, um Rationalisierungspotenziale auszuloten. Das Ergebnis einer sorgfältigen Planung, die sich über ein Jahr hinzog, ist eine Automatisierungslösung für die Verglasung, die in dieser Art und Konsequenz einzigartig in der Branche ist.
Realisiert wurde die automatische Verglasungsstraße gemeinsam mit dem Maschinenhersteller Lemuth. Dieser stand für die Familie Arndt von vorneherein fest. „Zum einen hat das Unternehmen in der Branche die größte Erfahrung in Sachen Glasverklebung, zum anderen haben wir gemeinsam schon andere Pilotprojekte wie die Beschlagautomation erfolgreich realisiert“, erläutert Geschäftsführer Thomas Arndt die eindeutige Entscheidung.
„Das Konzept wurde von Lemuth nach unseren Vorgaben entwickelt. Das Unternehmen zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, auch individuelle Anforderungen umsetzen zu können“, ergänzt sein Sohn Florian Arndt. Mit der Investition von 2,8 Millionen Euro konnte das Unternehmen den Anteil manueller Tätigkeiten deutlich reduzieren. Waren bisher acht Mitarbeiter mit der Verglasung der Elemente beschäftigt, so kann die neue Anlage mit lediglich fünf Mitarbeitern betrieben werden.
„Früher nahm die Zuordnung einer Scheibe zu dem dazugehörigen Flügel und die dafür nötige innerbetriebliche Logistik sehr viel Zeit in Anspruch, heute wird jeder Flügel, der ankommt, sofort verglast. Was unseren Mitarbeitern in der Logistik eine zuverlässigere Planung möglich macht“, verdeutlicht Thomas Arndt. „Wichtig war uns außerdem, das manuelle Handling der schweren Glasscheiben so weit als möglich überflüssig zu machen, dadurch Mitarbeiter körperlich zu entlasten und Durchlaufzeiten zu reduzieren“, ergänzt Thomas Arndt.
Akribische Glaskontrolle
Einen breiten Raum in der angrenzenden Halle nimmt der Glassortierer mit 120 Fächern und maximal 400 Stellplätzen ein. Bevor die angelieferten Scheiben über eines der beiden Shuttles eingelagert werden, werden diese an der vorgelagerten Kontrollstation nicht nur auf eventuelle Glasfehler überprüft, sondern auch vollautomatisch in der Größe und Dicke exakt vermessen.
Unmittelbar daneben ist die vollautomatische Glashalteleistensäge von Urban positioniert, welche in der Lage ist, vier Glashalteleisten gleichzeitig zuzuschneiden. Die benötigten Daten kommen von der vollautomatischen Glashalteleisten-Ausmesseinrichtung. Die zugeschnittenen Glashalteleisten werden dann über einen Förderer an der Verglasungslinie entlang bis unmittelbar zum Montageplatz transportiert. Der Mitarbeiter an der Säge bedient sich aus einem automatisierten Lagersystem, welches ihm das benötigte Glashalteleistenprofil auf Anforderung bereitstellt.
Zwischenpuffer bei fehlenden Gläsern
Fehlt für einen an der Verglasungslinie ankommenden Flügel die Glasscheibe, wird dieser von der Verglasungsanlage selbst vorübergehend in einem Zwischenpuffer eingelagert. Ist die Glasscheibe im Glassortierer vorhanden, wird der Flügel in Richtung des Glaseinsetz-Automaten transportiert.
Nach dem Eintransport der Flügel in den Glaseinsetz-Automaten werden diese automatisch exakt rechtwinkelig ausgerichtet. Zeitgleich wird die dazu gehörige Scheibe von einem Shuttle aus dem Glassortierer entnommen und der Verglasungsstation zugeführt.
Die Glasscheibe wird über ein Saugerportal aufgenommen und eingelegt. Kommt die Statische Trockenverglasung von Gealan zum Einsatz, wird die Scheibe zusätzlich mit einem definierten Druck von 25 Kilogramm angedrückt. Dadurch wird eine hohe Festigkeit der Verbindung zwischen Verglasung und Flügel erreicht. Darüber hinaus können auf der Anlage Scheiben auch rundum oder nur partiell mit Flüssigklebstoff im Falzgrund verklebt werden. „Die Flexibilität verschiedene Verglasungstechniken ausführen zu können war uns wichtig, denn wir wollen eine zukunftssichere Lösung“, macht Thomas Arndt deutlich.
Den ausführlichen Beitrag finden Sie in der Märzausgabe von bauelemente bau, die am 4. März erscheinen wird.
Zusätzliche Informationen zum Unternehmen, seinem Produkt- und Serviceprogramm finden Sie hier.
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