Helmut Meeth GmbH & Co. KG stellt Insolvenzantrag
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Archivbild aus der Produktion der Helmut Meeth GmbH & Co. KG aus dem Jahr 2024. Foto: SFS
Die Helmut Meeth GmbH & Co. KG hat am 6. Februar 2025 aufgrund von Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Wittlich ist dem Antrag gefolgt und hat am gleichen Tag Rechtsanwalt Dr. Alexander Jüchser von Lieser Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit insgesamt 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Belegschaft wurde im Rahmen einer Betriebsversammlung über die aktuelle Situation informiert. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind bis Ende März 2025 durch das Insolvenzgeld gesichert.
Zum 1. Oktober 2023 hatte ein Münchner Family Office die Helmut Meeth GmbH & Co. KG übernommen. Als unternehmerisch agierendes Family Office verfolgten sie in einer ihr bis dato unbekannten Branche das Ziel, das Unternehmen nachhaltig zu stärken und langfristig zu halten. Dies ist nun offenbar nicht gelungen. Die neuen Eigentümer gründeten im letzten Jahr die Do Fenster Gruppe GmbH mit Arne Amann als Geschäftsführer. Mittlerweile hat die Do Fenster Gruppe im November 2024 auch die Evers Bauelemente Rothenburg/OL GmbH sowie die Meissner Fenstertechnik GmbH übernommen.
Vor der Übernahme ist die Helmut Meeth GmbH & Co. KG im Jahr 1985 in Wittlich gegründet worden und startete mit einem fünfköpfigen Team. Über die Jahre gelang es dem Gründer Helmut Meeth und seinem bis zum Jahr 2012 auf 160 Mitarbeitende angewachsenem Team, das Unternehmen stetig weiterzuentwickeln und zu vergrößern. Zuletzt wurde insbesondere in die Digitalisierung des Unternehmens investiert sowie die Grundsätze der „Charta der Vielfalt“ mit einem jungen Team realisiert.
Gründe für die Insolvenz
Ein maßgeblicher Grund für die Insolvenz der Firma Helmut Meeth sei die tiefgreifende Krise in der deutschen Bauwirtschaft. Nach einem weiteren schwachen Konjunkturjahr der Bauwirtschaft in 2023 waren auch in 2024 die Baugenehmigungen für den Wohnungsbau weiter gesunken. In Folge dessen wurden weniger Fenster, Türen und Schiebeanlagen von den Auftraggebern des Fensterspezialisten bestellt. Die schwache Konjunktur führte zu beträchtlichen Umsatzeinbrüchen.
Verstärkt wurde die finanzielle Krise, so die Pressemitteilung, als bei dem Fensterspezialisten gravierende Schwierigkeiten mit den bestehenden IT-Systemen hinzu kamen. Technische Probleme führten zu erheblichen Störungen in den Betriebsabläufen, die letztlich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zusätzlich belasteten.
Betrieb läuft weiter – Chancen auf Sanierung
Dr. Jüchser und sein Team analysieren aktuell die wirtschaftliche Lage bei Helmut Meeth, um eine nachhaltige Sanierungslösung für das Unternehmen zu erarbeiten. Trotz der Insolvenz bleibe der Geschäftsbetrieb stabil und laufe uneingeschränkt weiter. „Ich sehe eine gut qualifizierte und sehr motivierte Belegschaft, die sich loyal verhält und trotz der schwierigen Situation am Markt im Unternehmen anpackt. Mein Team und ich werden alle Optionen prüfen, um Helmut Meeth fortzuführen und zu erhalten“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Alexander Jüchser.
Auf die Homepage von Helmut Meeth gelangen Sie über diesen Link.
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