Von aktueller Politik bis zum Trendthema KI
bb-Nachbericht: VFF-Jahreskongress „Inside 2025“ in Berlin

Rund 375 Gäste konnte der VFF zu seinem Jahreskongress „Inside 2025“ in Berlin willkommen heißen. Foto: bauelemente bau
Zum diesjährigen Jahreskongress des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), der dieses Mal unter dem Motto „Zukunft und Innovation“ stand, sind 375 Teilnehmende nach Berlin gekommen, ca. 33 Prozent davon von Hersteller-Seite. Damit konnte die Veranstaltung hinsichtlich der Anzahl der Gäste erneut zulegen: Zum VFF-Jahreskongress „Inside 2024“ fanden sich damals 350 Branchenvertreter in Hamburg ein. In diesem Jahr lag der Fokus des Jahreskongresses auf der aktuellen Lage in der Politik sowie der KI in der Bauindustrie.
Der Jahreskongress startete wie gewohnt am Mittwoch mit den Mitgliederversammlungen von VFF und der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren e.V., worin neben den obligatorischen Abstimmungen die Aktivitäten der beiden Organisationen sowie ein Ausblick auf das aktuelle Jahr vorgestellt wurden. Die Moderation übernahm der Geschäftsführer Frank Lange.
Neu ist: Der VFF ist kürzlich dem durch die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) neu gegründeten Bündnis Gebäudewende beigetreten. Hauptsächlich geht es darum, die Gebäudehülle mehr ins Rampenlicht der politischen Diskussion zu rücken. Darüber hinaus hat der VFF bereits den Kontakt zur neuen Bundesbauministerin, Verena Hubertz, hergestellt. In diese Personalie legt der Verband große Hoffnung. „Wir werden hier nicht locker lassen und uns selbstverständlich weiter in der Politik positionieren“, sagt Helmut Meeth, Präsident des VFF.
Weitere Aktivitäten, die auf dem Mitgliederversammlungen vorgestellt wurden, erläutern wir im weiteren Rahmen dieses Artikels.
Erster Kongresstag
Die Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Friedrichshain, Clara Hermann, sprach das Grußwort und bekräftigte die Bedeutung der Fassade, insbesondere Fenster, bei der dringend notwendigen energetischen Sanierung des Gebäudebestandes. Geehrt wurden Prof. Christian Niemöller von der SMNG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH für die 40-jährige Partnerschaft mit dem VFF sowie Markus Christoffel für sein zehnjähriges Dienstjubiläum beim VFF.
Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. und der CESifo GmbH, sprach über aktuelle Herausforderungen in der Wirtschaftspolitik. Der ifo-Geschäftsklimaindex zeige wieder leicht nach oben, was auch an der allgemeinen positiveren Erwartungshaltung liege. Die Aufträge im Tief- und Hochbau gehen wieder leicht nach oben. „Wir erwarten, dass die Talsohle im Baubereich durchschritten ist“, so Fuest.
„Wir müssen wieder mehr Kompetenz beweisen, wir müssen im Vergabeprozess besser werden und Arbeit muss sich wieder lohnen“, bekräftigt Ralph Brinkhaus, MdB, seine Botschaften bei seinem Impulsvortrag. „Sagen Sie uns Politikern einfach, dass Sie gute Lösungen haben“, riet er dem VFF hinsichtlich der politischen Arbeit in Berlin.
Thomas Drinkuth, Geschäftsführer der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle RTG, moderierte die Podiumsdiskussion mit Gunter Adler, stellv. Geschäftsführer des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V., Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena, und Dr.-Ing. Antje Eichler vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Adler fordert die Harmonisierung der 16 verschiedenen Landesbauordnungen und teilt die Ansicht, dass Deutschland auch im Ausland gut funktionierende Konzepten, wie beispielsweise das Vergaberecht, adaptieren könne. „Die neue Regierung spricht mit einer Stimme. Deutsche Unternehmen müssen wieder einfacher und kostengünstiger Bauen können“, schildert Eichler ihren Eindruck vom „Tag der Bauindustrie“, der vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie veranstaltet wurde.
Den Tag beschließt Key Note Speakerin Anja Förster mit ihrem Vortag „Anstiftung zum Andersdenken“.
Zweiter Kongresstag
Zu Beginn des zweiten Kongresstages stellte Lange die Kampagne „Sanierung mit Weitblick – Ihre Fenster im Rampenlicht“ des Arbeitskreises Marketing vor. Ein KI-Film soll Endkunden ansprechen und hinsichtlich Sanierungsmaßnahmen sensibilisieren. Der Film kann individualisiert von den Mitgliedsunternehmen genutzt werden. Das Konzept der gesamten Kampagne wurde in Zusammenarbeit mit der attentus Gesellschaft für Marketing und Kommunikation mbH ausgearbeitet und konzipiert.
Darüber hinaus: Erstmals wird der VFF mit dem Bundesverband Flachglas e.V. (BF) bei der kommenden Fensterbau Frontale auf einem gemeinsamen Messestand auftreten. Mitgliedsunternehmen, speziell aus dem Fensterbau, können sich als Unteraussteller bewerben. Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2025.
Zum Schluss seiner Begrüßung dankte Lange auf der Bühne Tamara Henselak sowie dem gesamten Team des Verbandes für die ausgezeichnete Organisation des Kongresses.
Drinkuth, der auch am zweiten Kongresstag eine Rolle übernahm, forderte die Teilnehmenden und die VFF-Mitglieder auf, die neuen MdB aus den jeweiligen Wahlkreisen an die Standorte der Unternehmen einzuladen.
Den Themenblock „KI“ läutete Tim Cole, Pionier des Internets, Buchautor und TV-Moderator, ein. Er referierte darüber, inwieweit die Digitalisierung und die Vernetzung das Bauwesen verändert. Auf Cole folgte Tobias Bindhammer von der rlvnt GmbH. Er legte in einem Impulsvortrag dar, wie einem Unternehmen im Mittelstand der Start einer KI-Strategie gelingen kann. Gleich darauf schloss sich eine Podiumsdiskussion mit Bastian Timm, Geschäftsführer der Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG, Mike Kersting, Mitglied des Vorstandes bei der SMK Group, und Niemöller an.
Den Höhepunkt des letzten Kongresstages bildete die Key-Note der Politikwissenschaftlerin und Zukunftsforscherin Dr. Florence Gaub. „Zukunft ist die Kombination aus Erfahrungen, Gegenwart und Innovation. Daher können Zukunftskonzepte nur als Teamwork der Generationen funktionieren“, so Gaub.
Fazit und das nächste Mal
Meeth schloss den Kongress mit den Worten: „Ich hoffe, dass wir alle neue Impulse für unser unternehmerisches Handeln mit ins Gepäck genommen haben. Wir sollten alle zuversichtlich nach Hause fahren können.“ Er bedankte sich ausdrücklich beim Team des VFF für die vortreffliche Arbeit in der Geschäftsstelle.
Der nächste VFF-Jahreskongress „Inside 2026“ wird vom 18. bis 19. Juni 2026 in Göttingen stattfinden. „Dort werden wir dann wieder etwas mehr Platz haben“, sagte Meeth mit einem Augenzwinkern.
Damit ging ein aus unserer Sicht sehr gelungener Kongress zu Ende, von welchem die Teilnehmenden sicherlich einiges mitgenommen haben. Wir freuen uns jetzt schon, im nächsten Jahr zu unserem 50-jährigen Jubiläum in Göttingen wieder mit dabei sein zu dürfen.
Den vollständigen Artikel zu den beiden Mitgliederversammlungen lesen Sie in der Sommer-Ausgabe von bauelemente bau. Diese wird am 26. Juni erscheinen.
Über diesen Link gelangen Sie auf die virtuelle Seite des VFF-Jahreskongresses „Inside 2025“. Dort finden Sie bereits auch einen kleinen Teaser für den im nächsten Jahr stattfindenden Kongress.
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